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Nach ein paar Wochen

Kyungsoo:

"Nicht blinzeln" lachte Kai hinter mir.
Langsam wuchs er mir echt ans Herz.
Obwohl ich ihm nicht trauen wollte.
Gut so, Gefühle verletzte dich nur!
Lass keinen an dich ran!
Du musst nur alleine sein.
Du brauchst keinen und niemand braucht dich.
"Jetzt kannst du gucken" hauchte Kai in mein Ohr.
Eine Gänsehaut jagte meinen Rücken hinunter.
Zögerlich öffnete ich die Augen.
Wow!
Mein eigenes Zimmer.
Ich konnte erstmal nichts sagen.
So etwas hatte noch nie jemand für mich getan.
Seit 2 Jahren schon nicht.
Seit seinem Tod.
"Gefällt es dir nicht"
Kai klang traurig.
"Es ist toll" nuschelte ich.
Kai grinste übers ganze Gesicht und verließ das Zimmer.
Oh nein!
Hilfesuchend sah ich mich im Zimmer um.
Es wurde immer dunkler.
Alles versank in einem tiefen Abgrund.
Wieder rutschte ich die Wand hinunter und fing an zu weinen.
Du bist allein.
Niemand ist bei dir
Keiner kann dir helfen.
Keiner will dir helfen.
Mein Schluchzen wurde immer lauter.
"BAEK KIMM ZURÜCK. LASS MICH NICHT ALLEIN. ICH SCHAFF DAS NICHT OHNE DICH. ICH KANN NICHT MEHR" schrie ich.
Eine Hand strich langsam über meinen Rücken.
Diese Gefühle.
Kai war mir viel zu Nahe.
Er wird mich verletzen.
"Geh" schrie ich ihn an.
"A-Aber ich will... " stotterte er.
"Du willst mich verletzen. Du bist Schuld. Du und deine Freunde. Ihr seid Monster. Du bist ein Monster" schluchzte ich immer noch.

Kai:

Da glaubt man, er vertraut einem und dann passiert so etwas.
Sieht er nicht, was er mit mir macht.
Wie er mich verrückt macht.
Wie sehr ich ihn liebe.

Kyungsoo:

Mittlerweile ist es Abends geworden.
Ich hatte wieder dieses Bedürfniss.
Nein!
Ich hab es ihm versprochen.
Nie wieder!
Doch TU es!
Du wartest schon viel zu lange.
Zeichne wieder eines deiner schönen Bilder.
Mit deinen Lieblingsfarben: Weiß und rot.
Ich muss das jetzt tun.
Schnell huschte ich ins Badezimmer um die Klingen zu holen.

Kai:

Leise Schritte waren auf dem Flur zu hören.
Ich guckte durch einen Türspalt, während Kyungsoo wieder zu seinem Zimmer lief.
Irgendwie hatte ich ein ganz mieses Gefühl, also lief ich ihm hinterher.
Durch das Türschloss sah ich ihm auf dem Bett sitzen.
Er hatte etwas silbernes in der Hand.
Eine Klinge?
Ja defintiv.
Immer wieder zog er sie durch seinen Arm.
Immer wieder ein Stechen in meiner Brust.
"Es tut mir leid"
"Ich hab es dir versprochen"
"Ich bin so nutzlos"
"Eine Entäuschung"
"Ein niemand"
"Bitte komm wieder zu mir zurück"
"Du fehlst"
"Ich will wieder bei dir sein"
Tränen liefen über sein Gesicht und Blut über seinen Arm.
Einige Zeit war es still, bis ich nur ein leises Murmeln wahrnahm.
"Wunderschön. So schön habe ich es noch nie hinbekommen. Fast schon eine Schande es zu überdecken" murmelte er.
Erst jetzt realisierte ich wie kaputt er war.

Deeply Feeling {Kaisoo}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt