Kapitel 6

43 2 1
                                    

Tu was ich dir sage

Ein Lächeln breitete sich auf James Gesicht auf, als die Ubahn einfuhr. Er sah herüber zu einem Geschäftsmann und näherte sich ihm ein Stück. "Mir gefällt deine Jacke. Du willst sie mir geben.", Der Mann tat wie ihm geheißen. Er zog seine Jacke aus und reichte sie James, der sie sofort anzog. "Gut. Jetzt willst du gehen.". Er nickte und ging in Richtung des Aufzuges. "Nein. Da lang.". James zeigte auf die Schienen. Abermals nickte der Mann und bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Er sah noch einmal zurück zur Menge, die nun verspätet reagierte, als er sich auf die Gleise begab. Überall um James herum gab es leise aufschreie. Diese wurden jedoch lauter, als die Ubahn einfuhr. Sie hatte den Mann schon fast erreicht, da setzte er sich wieder in Bewegung und kletterte auf der anderen Seite wieder hoch. Ihm war nichts passiert. Den einzigen Schaden, den irgendjemand davontrug war der Nervenzusammenbruch des Fahrers. Egal. Es hatte keine Bedeutung. Er drehte sich zu der Menge und wurde etwas lauter. "Keiner von ihnen wird der Polizei über erwähnen, dass ich hier war!". Mit diesen Worten, wandte er sich von der Menge ab und stieg in den Zug. Und alles was er zurückließ, war eine Horde verwirrter und schweigender Menschen.

Als Jeff davon erfuhr, dass jemand in der Ubahnstation beinahe Selbstmord begangen hatte, konnte keine Krankenschwester mehr davon abhalten dort hinzugehen. Ja, klar, ihm war zwar der Arm unbrauchbar gemacht worden, aber das interessierte ihn an diesem Punkt sehr wenig. Mit der Armschlinge um den Hals durchsuchte er den, nun abgesperrten, Tatort. Er hatte nicht erwartet irgendetwas zu finden. Das letzte Mal hatte die Polizei auch keine Leichen gefunden. Nicht dass seine Männer sich nicht darum gekümmert hätten. Jedoch waren die anderen Agenten noch nicht hier gewesen. Die Polizei war schneller. "Guten Tag, Sergeant Miller.", begrüßte ihn der Captain während Jeff unter dem Absperrband hindurchtauchte. Er lächelte als Erwiderung nur. Es war schon beinahe erschreckend einfach gewesen sich als Polizeisergeant auszugeben. Und diese Rolle spielte er jetzt schon fast drei Jahre lang. Manchmal fragte er sich dann schon wie aufgeschmissen die Menschen in einem Krieg gegen alles Magische wirklich wären. Sie könnten noch nicht mal durch ihre Mehrheit gewinnen. Er musste ihnen allerdings auch lassen, dass sie unglaublich klug sind. Waffen. Um genau zu sein: Schusswaffen. Bis jetzt hatte er noch kein vergleichbar tödliches magisches Gerät gefunden. Und diese Dinger waren noch nicht einmal magisch. Faszinierend, wie Jeff fand. Und trotzdem konnten sie es nicht verstehen, wenn ein magisches Wesen direkt vor ihnen stand. Kritisch war er nun dabei sich alles anzusehen. Obwohl es da nicht viel gab. Einige fallen gelassene Dinge, sowie etwa Schmuck oder sogar ein Handy - ein altes Handy. Ein altes Nokia. Nicht mal ein Smartphone. Jeff dachte schon darüber nach ob er es sich näher ansehen sollte, beschloss dann aber doch eher, dass es wahrscheinlich einfach nur das Wegwerfhandy irgendeines Dealers sein musste. Oder das Zweithandy eines Ehepartners, der oder die gerade ihren oder seinen Partner betrogen hatte. schulterzuckend wollte er sich gerade abwenden, als das Telefon vibrierte. Er sah wieder genauer hin. Es klingelte. Lautlos. Schnell hob er das Handy hoch und ging hin. "Hallo?", meldete er sich etwas unsicher. "Du wirst alle meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Verstanden?". Ein seltsames, taubes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus. Es war als würde er einschlafen. Aber er schlief nicht. Er stand ganz gerade mitten auf dem Bahngleis und hielt sich das Telefon ans Ohr. "Hast du verstanden?", wiederholte nun die seltsame Stimme etwas energisch. Und plötzlich kam in Jeff ein unfassbar großer Drang auf "Ja." zu sagen. Welchem er auch nachgab. "Gut.", freute sich die Stimme in dem Handy. "Also. Wie ist dein Name?". "Jeff Miller.". "Und du bist Cop?". "Ja, ich bin Polizist.". "Klasse. Und jetzt zur Millionenfrage: Bist du ein Mensch?". Jeff brauchte einige Sekunden um zu antworten. "Nein.". "Was bist du?". Wieder kam dieser unfassbare Drang in Jeff hoch. Jedoch wollte er diesmal dagegen ankämpfen. Seine Hand verkrampfte sich und umschloss das Handy immer fester und fester. Er begann zu schwitzen. Er wusste nicht was er tun sollte. Was konnte er gegen diese Stimme schon ausrichten? Und dann wusste er was er tun konnte. Er musste nur das Handy wegschmeißen. Und genau das tat er. Mit voller Wucht schmiss er das Handy mit voller Wucht in Richtung der Bahngleise. Als es dort ankam, sprang es auf und der Akku flog einige Meter in eine andere Richtung. Der Capitan wollte gerade noch etwas sagen, aber er kam nicht mehr dazu. Jeff war schon auf der Rolltreppe, mit welcher er zurück an die Oberfläche kam. Er hielt es nicht mehr in der Ubahnstation aus. Als er Oben angekommen war, sog er als aller erstes die New-Yorker Stadtluft ein. Was war das gerade für ein Anruf gewesen? Er musste herausfinden was es damit auf sich hatte. Und der beste Ort an dem er das nachsehen konnte, war das Archiv, der Asservatenkammer.


--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ein leider etwas kürzeres Kapitel, und das obwohl ich so lange nichts mehr geschrieben hab. Aber jetzt wird das wieder besser. Morgen werde ich sofort das nächste Kapitel posten. Tut mir wirklich leid dass ich so lange auf mich warten lassen habe. Also bis zum nächsten Kapitel ;-)


Sins (alte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt