Prolog

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Hey ihr,

Der eine oder andere erkennt diese Geschichte vielleicht wieder. Ich habe sie bereits auf Fangfiktion.de gepostet. Leider habe ich ein wenig den Faden verloren, hoffe aber das ich ihn hierdurch wieder finde und endlich die letzten paar Kapitel auch noch schreibe, denn eigentlich liegt mir die Geschichte sehr am Herzen.

Es handelt sich hier nämlich nicht um eine 08/15 Fangfiktion (okay wahrscheinlich sagt das jeder Autor über seine Geschichte ^^). Was ich damit meine ist jedoch, das der Hauptcharakter nicht das schlagfertige selbstbewusste Mädchen ist, in das sich sofort jeder Typ verleibt. Sie ist eher schüchtern and zurückhaltend. ;)

Auf jeden Fall hoffe ich das es euch gefällt, ob ihr sie jetzt schon mal gelesen habt oder noch nicht. :))

GLG

Feather


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Trotz der lauten Musik die aus meinen Kopfhörern kam, konnte ich das stetige, laute Brummen des Motors des Flugzeuges hören. Nach einiger Zeit nahm man es jedoch einfach gar nicht mehr war. Genauso wie die Musik, die mittlerweile eher einen beruhigenden Geräuschehintergrund darstellte. Denn meine komplette Aufmerksamkeit galt meinen Gedanken und diesem Gefühl in meinem Bauch, das sich einerseits nach unglaublicher Freude, aber andererseits auch nach großer Angst anfühlte.

Ich konnte noch immer nicht begreifen was für ein Glück ich hatte. Vor zwei Jahren war ich noch in einem langweiligen Dorf auf ein langweiliges Gymnasium gegangen, war gerade mit den mündlichen Prüfungen fertig gewesen und hatte mich wahrscheinlich gerade schon in die Arbeit mit meinen Bewerbungsmappen gestürzt.

Damals hatte ich einfach nur weg gewollt. Weg aus diesem kleinen Dorf, weg aus meinem Bundesland und raus aus Deutschland. Versteht mich nicht falsch, eigentlich hatte ich nichts gegen Deutschland, aber ich hatte in diesem Land einfach schon fast 17 ½ Jahre meines Lebens verbracht ... na ja wohl eher 16 1/2 Jahre wenn man das Jahr abzieht das ich in England bei einer Gastfamilie verbracht hatte. Zumindest hatte es mir dann einfach gereicht, ich hatte das Gefühl gehabt zu ersticken, eingeschlossen zu sein ... und so habe ich mich, nachdem ich etwa bis August an meinen Bewerbungsmappen gearbeitet hatte, ich mußte ja schließlich zwei machen, eine für die Organisation, von der ich mir ein Stipendium für ein Auslandsstudium erhoffte, und eine mit einigen meiner Bilder, Zeichnungen und Entwürfe, für die Colleges an denen ich mich bewerben wollte, für ein Auslandstudium in Kostümdesign in den USA beworben.

Die nächsten vie Monate waren eine reine Qual. Im Oktober feierte ich noch meinen 18. Geburtstag, doch hoffte ich die ganze Zeit innerlich das es der letzte in Deutschland sein würde, zumindest für ein paar Jahre.

Dann Mitte November bekam ich endlich den Brief. Ich wußte das mir die drei Collegezusagen, die ich in den letzten Monaten zurückbekommen hatte, nichts nützen würden wenn ich nicht das Stipendium bekam. Denn schon mein Austauschjahr nach England hatte meine Eltern mehrere Monate Gehalt und mindestens einen großen Familienurlaub gekostet und ich wußte, auch wenn sie es nicht gerne zugaben, das sie die Finanzierung meines Studiums in den USA in den Ruin treiben würde. Alleine schon wegen den hohen Studiengebühren ... und so versammelte sich meine ganze Familie, mein Dad, meine Mum und mein damals 24 jähriger Bruder Max, am Abend des Tages, an dem ich den Brief bekommen hatte, im Wohnzimmer. Mama hatte darauf bestanden das wir ihn zusammen öffnen.

Doch will ich hier jetzt nicht genau meine Gefühle schildern die ich hatte als ich den Brief öffnete, sondern ich sage euch einfach was drin stand ... was ihr euch wahrscheinlich sowieso schon denken könnt. Ich wurde angenommen!

Für eines der drei Colleges entschied ich mich dann auch recht schnell und so saß ich Anfang April 2012 im Flieger nach Pennsylvania um mein neues Leben am Albright College zu beginnen.

Das war jedoch nicht der Flug mit dem diese Geschichte hier angefangen hat, nein dazwischen ist noch einiges passiert.

Ich kam in Pennsylvania an, fand nach einiger Zeit ein paar Freunde, beendete mein erstes Summerterm, flog dann für die Sommerferien wieder zurück nach Deutschland zu meiner Familie, setzte dann mein Studium im Herbst fort, wurde 19 und beendete mein Autumnterm als Jahrgangsbeste.

Glaubt jetzt nicht das ich ein Überflieger bin, ... zumindest bin ich das in anderen Sachen nicht, bei Kostüm Design ist das etwas anderes. Es ist mein Leben! Schon mit 6 Jahren nähte ich mir meine erste eigene Hose und mich zu verkleiden habe ich schon im Kindergarten geliebt. Dazu muss man vielleicht noch erwähnen das meine Mutter eine Schneiderin ist ... na ja zumindest hatte ich einfach schon viel mehr praktische Erfahrung in dieser Sache, als die meisten anderen Studenten dort, weshalb ich eben auch als Beste abschneiden konnte.

Was jedoch wichtiger ist, ist das danach eine Professorin zu mir kam, sie meinte das ich Talent hätte und ob ich nicht mal praktische Erfahrungen sammeln wollen würde. Natürlich sagte ich ja, noch ohne richtig zu wissen was sie damit meinte.

Ein paar Wochen später zu Anfang des Springterms kam sie dann mit unterlagen von Produktionsfirmen zu mir und meinte ich solle mich doch dort mal für ein Praktikum bewerben.

Ihr müsst euch meine Verzweiflung beim schreiben der Bewerbungen vorstellen. Ich wußte bis dahin gar nicht das man so zittrig sein kann wenn man alleine in seinem Zimmer am Schreibtisch sitzt. Stunden verbrachte ich nur damit den Text den ich gerade in Feinarbeit geschrieben hatte wieder zu löschen, nichts war mir gut genug und ich hatte einfach Angst abgelehnt zu werden, mehr als bei den Colleges, aus irgendeinem Grund. Vielleicht, weil mir das wie etwas Großes unwirkliches vorkam, vielleicht die Chance zu bekommen bei einem echten Film mit zu helfen, etwas was ich mir nicht erträumt hätte, zumindest nicht so früh.

Dann schickte ich jedoch meine Bewerbungen ab, zusammen mit einem Empfehlungsschreiben der Collegeleiterin.

Ich bekam nur eine einzige Antwort, die anderen schienen es noch nicht einmal für nötig gehalten zu haben zu abzusagen, ... doch diese Antwort war eine Zusage.

Sie boten mir an, das ich für den Dreh, eines Kinofilmes, noch im selben Sommer, vom 13. Mai bis zum 12. Juli, die Assistentin der Kostümdesignerin werden könne. Natürlich würde für meine Unterkunft und meine Verpflegung gesorgt werden und ich würde außerdem eine Aufwandsentschädigung bekommen. In dem Moment als ich das las dachte ich, ich würde träumen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, kann es immer noch nicht, ... doch leider kam dann noch mal ein Dämpfer und zwar die Sache mit meinem Stipendium.

Die Organisation meinte, als ich sagte das ich im Sommerterm nicht das College besuchen, sondern ein Praktikum machen würde, das sie dann das Stipendium zurückziehen würden, da mir im Vertag nicht erlaubt sei das Studium zu unterbrechen. Bei der Sache wäre ich fast vor Frustration und Enttäuschung in Tränen ausgebrochen, denn mein Studium war wichtiger als ein Praktikum, das wusste ich. Doch dann halfen mir meine Eltern und meine Collegeleiterin mit der Organisation zu verhandeln. Die Organisation stimmte zu, einfach so zu tun, als würde ich in dem Term weiterhin ganz normal das College besuchen und so dem College das Geld für dieses Term zu geben. Jedoch würde das College dieses als die Anzahlung für das Term, welches ich wegen meines kurzen Stops hinten dran hängen mußte, ansehen und mich so, wenn das Stipendium aufhörte, trotzdem noch für ein Jahr behalten.

Na ja und nun ... nun sitze ich in dem Flieger der mich zu dem wahrscheinlich größten Abenteuer meines Lebens bringt.


Maze Runner - The Costume Girl {Thomas Brodie-Sangster}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt