i saw you

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Als ich erwachte, wusste ich erst nicht wo ich war, doch dann erkannte ich die grauen Wände des Schachts über mir. Noch waren meine Kräfte noch nicht ausgezehrt. Ich hatte nun einen weiteren Tag, um ihn zu beobachten.
Wenn er doch nur das Haus verlassen würde!
War er schon wach?
Ich spähte hinunter.
Tatsächlich polierte er gerade mit einem grauen Tuch einen Sarg. Als er damit fertig war, nahm er eine Urne aus dem Regal, griff hinein und...Zog etwas heraus. War das etwa...Ein Keks? In Knochenform?
Ich schüttelte mich. Ekelhaft.
Genüsslich steckte der Totengräber sich den Keks in den Mund. Dann nahm er einen Messbecher aus einem Schrank, füllte ihn mit einer undefinierbaren Flüssigkeit und trank einen Schluck. Ich seufzte innerlich. Was für ein komischer Kauz.
So verging der Vormittag.

Am Nachmittag machte der Alte endlich Anstalten, das Haus zu verlassen. Er nahm einen Brief und setzte seinen großen dunklen Hut auf, dann verschwand er aus der Tür, die sich knarrend schloss.
Endlich. Ich schnappte mir ein Messer und sprang durch den Schacht nach unten in den Raum. Fast lautlos kam ich auf dem Boden auf.
Sofort begann ich, alles gründlich zu durchsuchen, ohne zu wissen, was ich finden wollte. Vielleicht Hinweise auf eine zweite Identität?

Zögernd öffnete ich eine Schublade in seinem Schreibtisch, nur um auf gähnende Leere zu stoßen. Verdammt. Irgendwas stimmte doch mit dem nicht.

Ich öffnete eine Tür, die in einen weiteren Raum führte.
Doch in diesem gab es nur einen großen Ofen, groß genug für einen Menschen...

„Dieser Ofen ist dafür da, Menschen zu verbrennen, hehehe.“, hörte ich plötzlich eine Stimme neben meinem Ohr.
Ich schrie auf und wich zurück, sodass ich gegen das Eisen der Ofenvorrichtung stieß.
Direkt hinter mir stand der Undertaker, lächelnd. Ich atmete tief durch, mein Herz raste.

„W..Wie..?“

„Was führt denn eine schöne junge Dame wie sie hier her? Tot seid ihr nicht, hehehe.“

Beruhig dich Catherine. Alles gut. Lüge ihn an! Schnell!

„Ich...Wollte nur...äh...meine Tante ist gestorben und da...Suchte ich euch auf.“

„Ich verstehe. Hehehe. Und wie ist ihr Name?“

„Ich heiße Elizabeth Hills. Tut mir wirklich Leid, sie gestört zu haben.“

„Nun, es ist nicht schlimm, sie haben mich in keinster Weise gestört. Nicht wahr, Catherine Lennan, erfolgreichste Spionin der Unterwelt Londons, hehe?”

Wie konnte das sein? Woher wusste er das? Das war unmöglich!
Ich schaltete jedoch schnell, zückte mein Messer und rammte es ihm in den Bauch. Es steckte fest, in Sekundenschnelle floss dunkelrotes Blut aus der Wunde. Ich wich aufatmend an den Ofen zurück.
Wartete darauf, dass er bewusstlos vor Schmerz umfiel. Doch er blieb stehen. Verwundert blickte er auf das Messer in seinem Bauch.

„Ein schönes Messer haben sie, Catherine. Walnussholz, der Griff ist handgeschnitzt. Hehe, zu schade dass die Klinge jetzt beschmutzt ist.“

Und mit diesen Worten zog er das Messer heraus und hielt es mir hin.
Die Wunde schloss sich sofort. Wortlos starrte ich ihn an.

„Sehen sie mich nicht so an, es tut mir ja leid wegen ihrem Messer, aber ein wenig sind sie doch selbst Schuld. Kommen sie, ich habe bestimmt noch irgendwo ein sauberes Putztuch,hehe.“

Vor sich hinsummend verschwand er im anderen Raum. Ich blieb sprachlos und entsetzt im Ofenraum zurück. Was zum Teufel war er?

Vorsichtig ging ich zum Türrahmen, spähte um die Ecke und erschrak. Meine gesamten Habseligkeiten, die eigentlich oben im Schacht gelegen hatten, stapelten sich ordentlich in der Ecke. Der Undertaker holte eine Urne aus dem Regal, hob den Deckel und hielt sie mir hin.
„Ein Keks für die junge Dame? Oder müssen sie auf ihre Figur achten, hehe?“

Zweifelnd sah ich in sein Gesicht, suchte Blickkontakt, doch seine Augen wurden von seinen langen grauen Haaren verdeckt. Dann griff ich zu.

Cut. Und bis zum nächsten Kapitel!

shinigamis and dolls / Spionin der Unterwelt I / UNDERTAKER / BLACK BUTLER FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt