„Ein bisschen weiter nach rechts! Nein, jetzt wieder ein kleines bisschen nach links! Zu weit, ja jetzt etwas nach oben!“
„Ich hab es!“, erleichtert löschte ich die Flamme der letzten Kerze.
„Ich kann nicht mehr!“, rief Nico aus, der die Leiter festhielt und mir die Standpunkte der noch brennenden Kerzen zugerufen hatte.
Als ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, gab ich Nico eine Getto-Faust.
„Ah, ihr seid fertig! Dann könnt ihr ja jetzt in die Freistunde!“, krächzte unser Biolehrer und sah uns erfreut durch seine riesige Hornbrille an.
„Aber nicht euer Projekt vergessen!“ Schnell schnappten Nico und ich uns das Gestrüpp und zischten ab.„Beeil dich!“, rief ich Nico zu, der schnaufend hinter mir her lief. Obwohl ich mich darüber freute nicht jede Minute der Pause mit meinen selbstverliebten Klassenkameraden verbringen zu müssen, wusste ich, dass sie uns wegen unserem Zuspätkommen anmotzen würden.
Während wir über den Kiesweg zur Kirche eilten, versuchte Nico mir einzureden wie viel unsere Klassenkameraden verpassten, wenn sie nichts mit uns unternahmen. Doch mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und wollte lieber einen guten Freund, als 16 schlechte.
Als Nico und ich über eine kleine Fläche von Rasen gingen, sah ich wie Kate und Konsorten von der anderen Seite der Gebäude kamen. Erleichtert atmeten wir aus: wir kamen nicht zu spät zur Besprechung des Klassenausflugs.
Unsere Klassenlehrerin Frau Sautal hatte keine Lust den „spannenden“ Lateinunterricht zu unterbrechen, nur um unsere Freizeitunternehmungen zu bereden. Sie war der Meinung, dass wir das als neunte Klasse ja auch selbst schaffen konnten. Sie wusste aber ganz genau, wie falsch sie damit lag.
Kates Haare wippten vor meinem Gesicht hypnotisch hin und her. Ich wusste nicht wieso, aber das brachte mich auf 180 und ich überlegte verzweifelt wie ich mich diesmal abreagieren sollte. Denn ich wusste ja schon, dass die Methode ihren Hinterkopf anzuglotzen, bis mir die Augen aus dem Kopf zu fielen schienen, nichts brachte.
Wie wäre es mit langsamen und regelmäßigen Atemzügen? Nichts. Langsam verkrampfte ich mich immer mehr. Bis ich spürte wie ein leises Knurren mir, als wäre es vollkommen normal, entwich. Doch bevor ich die Kontrolle verlor, riss mich Nico aus meiner Rage.
„Was hast du?“, fragte er und nahm meine Hände. Überrascht davon verlor ich die Fassung. Ich bemerkte erst jetzt wie sehr meine Hände vor Wut gezittert hatten. Etwas verwirrt davon was gerade passiert war, senkte ich meinen Blick zu Boden.
Nico und ich waren stehen geblieben, sodass wir besser reden konnten.
„Hey, was ist denn los mit dir?“
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Die Welten von Kathalan- DIE ERDE
FantasyDer Alltag an dem Internat in Salem ist ganz gewöhnlich für Jackie. Denn auch wenn die Beleidigungen der Mitschüler immer unangenehmer werden, weiß sie ihr bester Freund Nico ist immer für sie da, oder? Selbst die fast unerträglichen Albträume von i...