2 Age

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Sammys POV

Ich fuhr mit Gemüse zurück zum Bunker. Dean wird mich umbringen, weil ich keinen Kuchen dabei hatte. Ich war inzwischen 80 Jahre alt und Dean war demnach schon 84. Wer hätte gedacht, dass wir als Jäger jemals alt werden würden. Allerdings ging es Dean nicht mehr gut, doch er weigerte sich zum Arzt zu gehen oder den Bunker überhaupt zu verlassen. Er saß nur in seinem Zimmer, jeden Tag aufs Neue. Er weigerte sich den Impala weg zu geben, aber er kümmerte sich auch nicht mehr um ihn, deshalb verrostet er in der Garage mit all den anderen Autos im Staub. Ehrlich gesagt schmerzte es mich, den Impala so zu sehen. Er war immer der teuerste Besitz von Dean. Sogar als er den Impala damals komplett neu aufgebaut hat, hat er den kleinen Spielzeugsoldaten in den Aschenbecher und die Legosteine in den Lüftungsschlitzt eingebaut. Er hatte sogar unsere Initialen erneut in den Impala eingeritzt wie wir es in unserer Kindheit getan hatten. Es hatte sich viel verändert seit wir jung waren. Inzwischen hatten wir die Aufgabe, die Bobby damals hatte, übernommen. Wir besorgten Fälle für andere Jäger, denn wir waren zu alt um selbst zu jagen. Dennoch erinnerten wir uns oft an die guten alten Zeiten, als es noch die Apokalypse gab, die Leviathane oder die Finsternis. Es waren harte Zeiten aber wenigstens waren wir nicht so nutzlos wie jetzt. Manchmal erinnerten wir uns auch noch an die kleinen Fälle vor der ganzen Geschichte mit der Apokalypse usw. Die kleinen Fälle wo es nur um Geister oder Ähnlichem ging. Nun sind wir nichts weiter als alte, zerbrechliche Säcke.

,, Hey Dean, bin wieder da ! "

,, Hast du Kuchen dabei ? "

,, Wow, du bist im Hauptraum. Schön, dass du mal dein Zimmer verlassen hast. "

,, Ja, ich wollte mir mal ein bisschen die Füße vertreten. Hast du Kuchen dabei ? "

,, Nein. "

,, Echt jetzt ? Warum vergisst du ihn jedes Mal ? Was hast du denn sonst gekauft ? Bier ? "

,, Nein Dean. Wir sind doch inzwischen viel zu alt für Bier, das ist nicht gut für uns. "

,, Das ist jetzt nicht dein Ernst oder ? Wenn du keinen Kuchen oder Bier dabei hast, was denn dann ? "

,, Gemüse. Ich mach uns gleich eine schöne, warme Gemüsesuppe. "

,, Och komm schon. Ich hab dir schon damals, als Dick Roman diesen Maissirup überall rein gemacht hat, gesagt, dass ich ein Krieger bin und mich nicht von Hasenfutter ernähren kann. "

,, Ja genau, du bist ein Krieger. Ich bin überrascht, dass du es überhaupt in den Hauptraum geschafft hast. Du solltest lieber mal nach draußen und frische Luft schnappen. "

,, Ich würde lieber mal eine Runde mit meinem Baby drehen. "

,, Dean, du kannst kaum laufen, wie willst du dann den Impala fahren ? "

Dean sah etwas traurig drein.

,, Es tut mir Leid Dean, aber es gibt niemanden, der uns oder wenigstens dich im Impala fahren könnte. Sogar ich fahre mit Taxis. "

Deans POV

Warum ? Mein Baby war außer Sammy immer alles was ich hatte. Nun kann ich mich kaum bewegen, alles schmerzt. Sammy kann sich auch nicht um mein Baby kümmern, er bleibt, genauso wenig wie ich, nicht für immer jung. Ich bringe es einfach nicht übers Herz zu wissen, dass mein Baby da unten verrostet. Ich brauche frische Luft um klar nachzudenken.

,, Ich geh mal kurz raus. "

Als ich aufstehen wollte, stolperte ich, doch Sammy stützte mich.

,, Wow, Dean. Ganz langsam. Vielleicht sollte ich mitkommen, du solltest nicht komplett alleine irgendwo herumlaufen. "

,, Hey, hey, hey. Ich werde es ja wohl noch schaffen mal kurz Luft zu schnappen. "

Angepisst verließ ich langsam den Raum, während Sammy mich beobachtete. Als ich endlich draußen war, empfand ich ein Gefühl wie schon lange nicht mehr. Freiheit. Die frische Luft tat gut. Nun konnte ich klare Gedanken fassen.

,, Ich muss zu meinem Baby. "

Plötzlich durchfuhr mich ein leichtes Stechen in der Brust.

,, Nein, noch nicht jetzt. Ich muss zuerst zu meinem Baby. "

Ich schleppte mich in die Garage, während das Stechen immer stärker wurde. Langsam bekam ich ein Krampfgefühl in der Brust woraufhin ich mich krümmte. Irgendwie schaffte ich es, zum Impala zu gelangen. Nachdem ich mich reingesetzt hatte, lehnte ich mich zurück. So sollte mein Tod also sein. Allein im Impala und alles ist friedlich. An sowas war früher nie zu denken. Nach einiger Zeit wurde der Schmerz immer unerträglicher und mir wurde schwarz vor Augen.

Sammys POV

Dean war inzwischen sehr lange weg. Irgendetwas stimmte nicht. Als ich raus ging, war weit und breit keine Spur von Dean zu sehen. Ich dachte nach, wo Dean sein könnte, als mir einfiel, worüber wir uns vor ein paar Minuten unterhalten hatten. Er wollte zum Impala und mit ihm einige Runden fahren. Nun war klar, wo er sich befand, blieb nur zu hoffen, dass er nichts Dummes angestellt hat. Ich kenne meinen Bruder besser als jeder andere. Als ich in der Garage ankam und zum Impala ging, sah ich, dass Dean auf dem Fahrersitz saß. Ich rannte zu ihm und bemerkte geschockt, dass er tot war. Seine Hand lag auf der Brust, da, wo sich in etwa das Herz befand. Wenigstens war er friedlich eingeschlafen, obwohl ich es nicht ertragen konnte, ihn schon wieder zu verlieren und zu wissen, dass es dieses Mal keine Möglichkeit gab, ihn wieder zurück zu holen.


The deaths of Dean OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt