V I E R Z E H N

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Jona
- 2 Monate später -

,,Alles klar bei dir?" Hakte Kevin nach der gegenüber von mir Saß. Ich sah ihn verwirrt an und nickte schließlich ,,Jaja alles klar" ich ließ den Kugelschreiber in meiner Hand auf die Tisch fallen und fuhr den Computer runter. Kevin stand mittlerweile neben mir, angelehnt an meinen Schreibtisch ,,Sicher?" Ich zwang mir ein Lächeln auf und unterbrachte meine Bewegung meine Jacke anzuziehen ,,Ja Kevin, ich bin nur etwa erschöpft von der Arbeit" ,,Na dann, schönen Feierabend" er klopfte mir auf die Schulter und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Ich schmunzelte leicht und wünschte ihn ebenfalls einen schönen Feierabend als ich das Büro verließ.

Erschöpft ließ ich mich in meinen Autositz gleiten und stützte mein Kopf aufm Lenkrad ab. Ich war müde. Verdammt müde.
Seit 2 Monaten hatte ich nicht geschlafen.
Es machte mich fertig.
Es machte mich fertig das ich meinem Vater anscheinend nicht mal für eine Antwort reiche.
Er hatte meinen kleinen Wutausbruch gelesen, jedoch bis heute keine Antwort. Was hast du den auch erwartet ?
Erik war auch keine Hilfe. Klar er wollte nur das beste für mich, aber mich wie ein kleines Kind zu behandeln war echt nicht nötig.
Ich wollte einfach nur ins Bett.

,,FUCK" sagte ich etwas lauter im Hausflur und schlug die Briefkasten Tür mit voller Wucht zu. Ich bückte mich um meine Post die mir eben runtergefallen auf zu heben und die Hälfte direkt in den Müll zu schmeißen. Scheiß Werbung. Gedanken versunken ging ich die Treppen zu meiner Wohnung und stieß neben bei mit einem kleinen Mädchen zusammen. Kaum älter als 5 Jahre. ,,Tut mir leid" sagte sie schüchtern und sah mich mit ihren großen Braunen Augen an. ,,Ist ja nichts passiert" lächelte ich und nahm wahr wie ihre Mutter sie gerufen hat. ,,Ich glaub du solltest zu deiner Mama" sie nickte eifrig und huschte an mir vorbei. Ich kramte immer noch mit einem Lächeln meinen Schlüssel aus meiner Tasche und schloss endlich meine Tür auf. Ich stellte meine Tasche auf den Boden ab und war grad dabei meine Schuhe aus zuziehen als mir eine graue Tasche auf dem Boden auffiel die definitiv nicht mir gehörte. ,,Mama?!" Schrie ich durch meine (nicht grad großen) Wohnung und konnte meinen Augen nicht glauben als ich das Wohnzimmer betrat. ,,Jona Schatz!" Sagte meine Mutter freudig und klatschte in ihre Hände, mein Blick war aber auf eine andere Person gerichtet ,,Was willst du hier ?" Fragte ich laut und wechselte zu meiner Mutter ,,Du wagst es ihn in meine Wohnung zu lassen?!" ,,Jona,beruhig dich" ergriff nun mein Vater das Wort und stand auf. ,,Ich soll mich beruhigen?! Was zur Hölle machst du hier ?! Ich will dich nicht hier haben!" Schrie ich nun und ging einen Schritt nach hinten als ich bemerkte das er auf mich zu kam. Ohne groß zu überlegen nahm ich meine Schlüssel und lief  aus der Wohnung. Wieso tat sie mir das an?
Immer wieder schrie er mir meinen Namen hinterher. Wieso läuft er mir hinterher?! Verzweifelt versuche ich mein Auto aufzuschließen was jedoch immer wieder daran scheiterte das ich durch den Tränen in meinen Augen nichts sehen konnte. ,,Ich kann alles erklären!" Nun stand er direkt vor mir, seine Verzweiflung war ihm ins Gesicht geschrieben. ,,Was kannst du erklären?" Ich lies meine Hand sinken und lehnte mich ans Auto ,,Wieso du abgehauen bist, ohne dich zu verabschieden ? Oder wieso du mir nicht geantwortet hast? " Er sah mich mit offenen Mund an. Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen und sah ihm genau in die Augen bei meinen letzten Worte an ihn ,,Weißt du was? Ich gar keine Erklärung von dir, weil du für mich seit dem Tag an dem du mich alleine gelassen hast Gestorben bist." Ich wartete keine Antwort ab, sein Blick reichte mir. Er war voller Schmerz und Enttäuschung.
Ich musste hier weg.
Ich musste zu ihm.
Er ist der einzige der mich versteht.
Also stieg ich ins Auto und fuhr los.

Kaum hatte er die Tür aufgemacht, stürzte ich auch schon ins Haus. Direkt ins Wohnzimmer in dem Marcel saß und mich verwirrt ansah. Ohne ein Wort ging ich auf den Glasschrank zu und nahm mir eine Vodka Flasche raus. Gerade als ich ansetzten wollte würde sie mir aus der Hand gerissen. ,,Was ist passiert Jona?!" Fragte Marco besorgt und stellte die Flasche auf den Tisch. ,,Mein Vater sitzt mit meiner Mutter bei mir in der Wohnung und trinkt Tee" kaum hatte ich ausgesprochen gab er mir Kommentar los die Flasche wieder.
Ich drehte sie auf und Begang zu trinken an. Es fühlte sich Gut an. Ich setze mich aufs Sofa und bemerke nur die blicke von Marcel und Marco die mich an starrten ,,was?" Patzte ich, sie an und setzte die Flasche ein erneutes mal an um noch einen Schluck aus der Flasche zu trinken. Ich verzog mein Gesicht als ich sie wieder von meinen Lippen löste. Immer noch gucken beide wie verrückte ,,Wollt ihr mit trinken oder wie?" Ich lächle als ich das sagte. ,,Nein tut mir echt leid, auch wenn ich dir Gesellschaft leisten will, ich muss gleich los. Ich warte nur auf mein Taxi" Marcel schaute während dessen gefühlte 5 mal auf seine Uhr. Ich nickte. ,,Und du Marco?" Ich schaute ihn bittend an ,,komm schon, ihr habt eh kein Training morgen und es ist Wochenende" Er wollte gerade etwas sagen, ich unterbrach ihn aber mit einem ,,bitte" und setzte mein besten Hundeblick auf. Ich konnte sehen das er am überlegen war. Ich konnte es genau sehen.Ich kannte diesen Mann einfach zu gut ,,Na gut, aber nicht so viel" er ging in Richtung Küche, und kam kurze Zeit später mit zwei Gläsern und einer Cola wieder. ,,Marco, wir trinken kurze" mit hochgezogenen Augenbrauen und einen verkniffenden Gesichtsausdruck schaute ich ihn an, da ich noch einen Schluck nahm. ,,Nein das werden wir nicht. Wir werden es langsam angehen"
Wir hielten Augenkontakt. Jetzt schon wusste ich das heute noch etwas passieren wird. Ich fühle mich einfach so unglaublich wohl in seiner Nähe, so wie früher als hätte sie nie was geändert. ,,So da ist es ja! Man hat das lange gedauert" Marcel atmete einmal tief aus. "Wir sehen uns Leute, macht nicht zu doll" und dann verschwand er auch schon. Okey also
waren Marco und ich nun alleine.
,,Kurze, Marco" lächelte ich um ihn zu symbolisieren das ich es ernst meinte und das er welche holen gehen soll.
Doch er bewegte sich kein Stück und schaute mich einfach nurnoch an. ,,Na gut, dann hole ich sie halt" mit dem Satz stand ich auf. Woah Moment, erstmal stehen bleiben. Es lag nicht am Alkohol ich musste nur mein Gleichgewicht wieder finden. Hoffte ich zumindest. Ich drückte mich an Marco vorbei um in die Küche zu kommen. Kurze Zeit später stand ich dann auch in der Küche und suchte die Schränke durch. Irgendwo hatte er sie doch hier. ,,Marco wo sind dein-" Marco unterbrach mit "sie sind hier im Schrank, ich hab etwas ungeräumt" etwas verärgert stampfte ich zurück. ,,Hättest du auch mal früher sagen können" er lächelte nur breit, und ich schaute ihn zickig an. ,,Oben links im Glas Schrank."
,,Oben links im Glas Schrank, bla bla bla" äfte ich ihn nach. Musste aber etwas lachen.

Vor lauter lachen, hab ich schon beinahe vergessen zu atmen. Wir beide sind schon ziemlich gut angetrunken. Und er hat mittlerweile auch kein Shirt mehr an, was mich dazu bringt, ihn mir tausend mal anzuschauen. Er ist echt ein wunderschöner Mann, und ich fühle mich bei ihm auch ziemlich wohl. Bei Erik fühle ich mich auch wohl, aber nicht so wie bei Marco. Es passte bei ihm einfach alles.

,,Zieh dich aus" ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.
,,Wie, was?" Etwas erstaunt schaute ich ihn an. ,,das ist meine Pflicht an dich, oder du musst drei kurze trinken." Sollte ich trinken oder mich ausziehen? Ach scheiß drauf, heute kann ich mal locker sein, er hat doch eh schon alles gesehen. Ich nahm mein Armband ab und zog mir meine Bluse über den Kopf. Marcos Blick lag auf mir. Und er starte mich förmlich auch an. ,,Du hast noch ein top an" nun schaut er mir in die Augen, und ich konnte schwören mein Herz ist stehen geblieben. ,,Ja denkst du ich mach mich jetzt hier für dich nackt?" Ich lachte auf und trank meinen kurzen aus. Wieder verzog ich das Gesicht etwas. ,,Naja, ich kann dir auch helfen" er lächelte schief. ,,Also wenn du willst" gab er noch schnell dazu und zuckte mit den Schultern, bis er nun jetzt auch seinen kurzen trank. Ich musste bei seinem Gesichtsausdruck lachen, denn keiner kneift sein Gesicht so zusammen wie er. ,,Du bist so ein Idiot" brach ich raus bevor ich anfing zu lachen wie eine irre. ,,Was hab ich den jetzt schon wieder gemacht?" Er lachte auch, wollte aber wirklich wissen was er  getahn hatte. ,,Ja du bist einfach du" ich konnte nicht aufhören zu lachen, bis er mich unterbrach ,,du bist so wunderschön wenn du lachst, einfach wunderschön" als er das sagte schüttelte er nur mit dem Kopf und lächelte. Ich verstummte, guckte ihn mit großen Augen an und fing an zu reden. ,,Wiebitte? Was hast du gesagt?" Ich konnte nicht glauben was er da sagte. Es war schon wirklich lange her, das ich Marco so erlebt hatte. Er war heute nicht angespannt, er machte mich nicht sauer, nichts in dieser Art war zu spüren. ,,Ich hab gesagt du bist wunderschön" 
Ohne nachzudenken beugte ich mich vor und gab ihn einen Kuss. Meine Lippen berührten seine, und erst jetzt fiel mir auf wie sehr ich es vermisst hatte. Ich weiß nicht ob es das richtige war, aber es fühlte sich gerade einfach richtig an. Wir lösten uns von einander und schauten uns nur an. Bis er aufstand, meine Hand nahm und Mich hoch zog. Nun standen wir voreinander und sagten nichts. Ich schaute hoch zu ihm und flüsterte ,,und jetzt?" Ich lächelte verspielt dabei. Und mit einem Mal ging er in die Hocke und hob mich hoch.
,,ja ab ins Bett"

LOVE | ERIK DURM | MARCO REUS |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt