LOVE | ERIK DURM | MARCO REUS |

D R E I Z E H N

Jona

,,Und du hast ihm wirklich eine Reingehauen ?" Hakte Anna noch mal Fassungslos nach. Nach meinem kleinen Auftritt vor den Jungs bin ich direkt zu Anna gefahren und verkroch mich nun in einer Decke auf ihrer und Maxs Couch. ,,Es war einfach eine Kurzschluss Reaktion" ich nippte an meinem Kaffee den mir Anna in die Hand drückte ,,Ich wollte das nicht"
Sie legte mir auf munternd eine Hand auf die Schulter und meinte ,,Vielleicht hast du das ja gebraucht? Und ganz ehrlich der Arsch hat das Verdient!" ,,Was wenn ich ihm die Nase gebrochen hab?" Oh Gott ich werde gefeuert!
Anna neben mir fing laut an zu lachen ,,Dafür bist du glaub ich nicht stark genug" Empört sah ich sie an und warf eins der vielen Kissen auf sie. Unser Gelächter würde durchs klingeln der Haustür unterbrochen und automatisch zog ich mir  die Decke bis zum Kinn.
Anna sah mich mit einem aufmunternden Blick an und öffnete die Haustür. ,,Ist sie hier?" Nahm ich Eriks stimme wahr und zog die Decke nun endgültig übern Kopf. Wenn ich ganz leise wäre, würde er mich ja vielleicht nicht sehen? ,,Jona ich kann dich sehen"
Fuck
,,Ich lass euch mal alleine" hörte ich Anna sagen und dann das schließen der Wohnzimmertür. Verräterin.
,,Willst du nicht unter der Decke vorkommen?"
Sagte Erik und setzte sich neben mich. ,,Nein" gab ich wie ein klein Kind von mir und verschränkte die Arme vor der Brust was er jedoch nicht sah. ,,Gut, dann komme ich zu dir" Kaum hatte er es ausgesprochen wurde die Decke die bis eben noch auf meinen Beinen lag hoch gezogen, rechtzeitig zog ich meine Beine ein bevor Erik sich direkt vor mich sinken ließ. Natürlich mit Decke über Kopf. Irgendwie war ich froh das es dunkel war und er meine verheulten Augen nicht sehen konnte. ,,Wieso bist du nicht ans Handy gegangen ? Ich hab mir sorgen gemacht!" Er hörte sich wirklich besorgt an ,,Ich weiß nicht" gab ich ehrlich zu ,,Ich weiß nicht was ich von der ganzen Situation halten soll" ich mied es ihn anzusehen, auch wenn ich es nicht sah konnte ich seine Blicke förmlich auf mich spüren. ,,Was meinst du?" Hakte er nach, nach paar Minuten stille. Genau Jona, was meinst du? ,,Hab ich dir eigentlich je von meinem Vater erzählt?" Ich nahm wahr wie Erik laut einatmete und sich anspannte was mich zum schmunzeln brachte. ,,Ich war 9 als er gegangen ist, Ava war 12 und Sarah grade mal 3 Jahre alt. Ich kann mich nicht wirklich an ihn erinnern, ich hatte nie sonderlichen guten Draht zu ihm. Jedoch war er ein guter Vater, ich mein er hat uns nie geschlagen oder sowas. Er war einfach zu feige. Er ist mitten in der Nacht abgehauen zu einer 10 Jahre jüngeren nach Bremen. Mama meint ich ähnle ihm sehr vom Charakter, das er genau so ein Stur Kopf ist." Ich wischte mir eine Träne von der Wange und zwang mir ein Lächeln auf. In der zwischen Zeit hatte Erik die Decke von unseren Köpfen gezogen. ,,Er hat sich nie wieder gemeldet. Vielleicht denkt er ja wir würden uns melden wenn wir was wollten aber das kann er sich abschminken. Ich hasse diesen Mann. Er hat meine Mama mit 3 kleinen alleine gelassen mit einem Haufen voller Schulden. Aber wir haben es hinbekommen. Wir haben es immer irgendwie hinbekommen." Ich richte meine Blick auf und sah ihm direkt ins Gesicht. ,,Worauf ich hinaus will Erik, Ich kann nicht mehr Menschen verlieren die mir etwas bedeuten. Ich weiß Marco hat scheiße gebaut aber er ist mir immer noch wichtig. Genauso wie du"
Erik stand auf und zog mich mit hoch, er wollte mich in eine Umarmung ziehen jedoch wehrte ich mich. ,,Mir gehts gut" sagte ich mit einem zwanghaften lächeln mit dem Gewissen würde er mich umarmen würde ich mich fallen lassen. Er versuchte es wieder und hielt meine Arme fest ,,Mir gehts gut Erik!" meinte ich etwas lauter und sah immer mehr verschwommen. Er nahm mein Gesicht in die Hand und gab mir ein Kuss auf die Stirn ,,Ich weiß Jona". Da war es um mich Geschehen. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und lies alles los.

Er hielt mich fest.
Er hat mich immer festhalten.
Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an wie wir da standen.
,,Du hast gesagt Marco sei dir wichtig" ich blickte zu ihm hoch und nickte leicht ,,Gut, dann beweg deinen süßen Arsch zu ihm und entschuldige dich bei ihm dafür das du ihm eine reingehauen hast"
Ungläubig schaute ich ihn an, während er mich richtig Wohnzimmertür zog.

Ich sah noch mal in den Außenspiegel meines Autos und strich mir noch mal unter die Augen die Mascara Reste weg und atmete noch mal tief durch bevor ich aufs Haus zu gehe.
Es dauerte nicht lange bis die Tür auf ging nach dem ich die Klingel drückte.
,,Jona" Marco sah mich verblüfft und zu gleich verwirrt an. ,,Kann ich rein kommen?" Fragte ich leise auf Angst er knallte mir die Tür vor der Nase zu. Überraschender weiße ging er voraus ins Wohnzimmer mit den Worten ,,Wenn du was trinken willst, weißt ja wo alles ist"
Ich schloss die Tür und Ich schlüpfte aus meiner Jacke  um sie zu den anderen zu hängen.
,,Es tut mir leid" sagte ich gerade aus zu Marco der am Esstisch lehnte. ,,Nein, mir muss es leid tun. Immer hin habe ich dich Hure gennant" er musste leicht schmunzeln beim Wort ,,Hure" was ich ihm nach machte. ,,Ohja war wirklich sehr erwachsen von dir!" Ich strich mir die Haare nach hinten und sah mich um. Es sah alles so Leer aus ohne meine Sachen. ,,Und wegen der Sache mit Scarlett" er machte  eine kurze Pause und sah mir dabei in die Augen ,,Ich habe nie gesagt das du mich mit Erik betrogen hast. Und sie hat mich angerufen als sie hörte das Erik zurück ist." Ich ging paar Schritte auf ihn zu während ich sagte ,,Scarlett hat dich wirklich geliebt, gib ihr doch noch mal eine Chance?" Marco grinste und sagte ,,Ich stehe mittlerweile auf Brünette"  Ich schlug ihn auf den Oberarm worauf er mich in eine Umarmung zog. ,,Ich will dich nicht als Freund verlieren Marco" jammerte ich und presste ihn enger an mich ,,Du bist mir einfach zu wichtig dafür"
,,Keine Sorge Jona,das beruht auf uns beide"

Nun lag ich bei mir zuhause auf der Couch und war Glücklich drüber alles mit den Jungs geklärt zu haben. Im Fernsehen lief Goodbye Deutschland und ich spielte wirklich kurz mit dem Gedanken auszuwandern. Der jedoch ganz schnell wieder verflog. Mein Offener Laptop machte ein Geräusch und ich bemerkte das Mutter mich wieder bei Facebook markiert hatte. Mal sehen was es diesmal war.
Ich nahm den Laptop auf den Schoß und sah mir nun das niedliche Katzenvideo meiner Mutter an. Ach hätte ich bloß eine.
Ich scollte weiter durch meine Startseite als ich bei den Vorschlägen bin Facebook stehen blieb ,,Personen die du vielleicht kennst"
Aus Langeweile klickte ich mich durch als ich plötzlich eine Person wieder erkannte. Oh mein Gott. Wie selbst er selbst verständlich  klickte drauf und mein Herz zog sich zusammen. ,,Oliver Hennig"
Sein Titelbild zeigte ihn mit seiner Frau Sandra und 2 Kindern.
1 Mädchen und 1 Junge.
Alle strahlten in die Kamera  im Hintergrund konnte  man das Meer sehen.
Es tat weh.
Es tat unheimlich weh meinen Vater glücklich zu sehen.
Ohne uns.
Ich weiß nicht was mich dazu brachte jedoch klickte ich auf unseren (bisher leeren) Chat verlauf.
  ,,Hey, ich bin's deine zweit älteste Tochter. Die du wahrscheinlich bei deinen neuen Kindern vergessen hast. Weißt du, ich wollte dir nie schreiben weil ich nichts anderes als Hass für dich empfinde dafür das du Mama alleine gelassen hast und das Sarah ohne Vater aufwachsen musste. Wo warst du? Wo warst du das du die Kindheit deiner Kinder verpasst hast? Wo warst du bei meinen etlichen Tanz Auftritten ? Wo warst du als Sarah ein geschult würde? Wo warst du bei meinem Fahrrad Unfall mit 11 wovon ich immer noch eine Narbe am Knie hab?Wo warst du als ich das erste mal Betrunken war und Mama mich mitten in der Nacht von einem Typen abholen musste? Wo warst du als Ava die Liebe ihres Lebens verloren hat? WO WARST DU ZUM TEUFEL?! Kannst du mir das erklären oder bist du dafür auch zu feige?"
Man Jona was machst du da? Du bist doch keine 16 mehr!
Ich entschloss mich dazu den Text zu löschen, jedoch wollte dies mein Unterbewusstsein nicht und ich drückte auf abschicken. Geschockt starrte ich auf den Laptop auf meinem Schoß. Es vergingen Minuten ehe ich mich wieder fangen konnte und ihm mit voller Wucht zu schlug. Ich muss ihn anrufen.
Hektisch nahm ich mein Handy in die Hand und wählte die Nummer. Nach paar mal klingeln ging er mit einem müden ,,Jona?" ran. ,,Ich hab meinem Vater geschrieben"
Stille.
,,Oh fuck"