Iseul
Nachdem sie zwei ganze Runden um den Block gejoggt ist, um etwas anderes zu tun, als auf ihrem Bett zu sitzen und Trübsal zu blasen, ist sie so erschöpft, dass sie sich müde auf eine der schon fast verfallenen Holzbänke fallen lässt.
Ihr Herz schlägt schnell und heftig gegen ihre Brust, pumpt das Blut so schnell wie nur möglich durch ihren Körper. Ihre Lunge brennt von der Anstrengung, aber anstatt sich schlapp und schlecht zu fühlen, fühlt sich Iseul zum ersten Mal seit den vergangen Tagen befreit.
Sie ist kein besonders sportlicher Mensch, aber manchmal da packt sie das Gefühl der Freiheit und sie hat das Bedürfnis ein wenig frische Luft zu tanken und die warmen Sonnenstrahlen zu genießen, während sie ein paar Runden joggt.Die Sonne knallt, im krassen Gegensatz zu den letzten Tagen, schon förmlich auf die Erde und Iseul kann die älteren Leute beobachten, die den fröhlichen Frühlingstag zum Spazieren nutzen oder sich um ihr heißgebliebtes Blumenbeet im Vorgarten kümmern.
Schon lange hat sie keinen Tag mehr als so idyllisch und friedlich wahrgenommen.
Sie fühlt sich im Moment vollkommen wohl, auch wenn sie sich wünscht, dass sie diesen friedvollen Moment mit jemandem anderen teilen könnte.Von dem starken Wetterumschwung ist ihr ein wenig übel und Iseul krallt ihre Finger ein wenig in die alte Holzbank, um sich ein weniger sicherer zu fühlen.
Sie sollte nach Hause und einen kräftigen Schluck Wasser trinken, der sicher dabei helfen würde, ihren Kreislauf wieder Kontrolle zu bringen.
Schwankend steht sie auf und wird erst nach einigen Metern wieder etwas sicherer auf ihren eigenen Füßen.Sobald sie die schwere Haustür hinter sich ins Schloss fallen lässt, erkennt sie, dass ihre Mutter dieses Mal früher nach Hause gekommen ist.
Erleichterung durchströmt sie, als sie ihre Füße von den Turnschuhen befreit und die flauschigen Hausschuhe anzieht.
Dass ihre Mutter da ist, bedeutet, dass sie weniger Zeit zum Nachdenken hat. Und das ist gut.Iseuls Blick trifft direkt auf den ihrer Mutter, als sie die kleine Küche betritt.
Sie musste gehört haben, wie die Tür ins Schloss gefallen war.
'Bin zurück.', gebärdet sie für ihre Mutter und auf deren Gesicht bildet sich ein leicht angestrengtes Lächeln.
Ihre Mutter sieht erschöpft aus, als hätte sie mehrere Tage vor Sorge nicht geschlafen.
Iseul kennt dieses Abbild. Zuletzt sah ihre Mutter so aus, als Iseul sich vor einem Jahr völlig in ihr Selbstmitleid zurückgezogen hatte.
Damals, als sie weder das Haus verlassen hatte, noch eine vernünftige Mahlzeit zu sich genommen hatte.
Ihre Mutter hatte tagelang nicht geschlafen und sich ihren Kopf darüber zerissen, wie sie ihrer Tochter helfen konnte.'Iseul.', beginnt ihre Mutter und die Angesprochene schluckt einmal unsicher.
Weil sie den Moment des Gesprächs, das auf sie lauert, noch hinauszögern will, nutzt sie die Gelegenheit und läuft an dem Esstisch vorbei zu den Getränken, um sich einen Schluck Wasser zu gönnen.
Das kühle Wasser tut ihr gut und ihr Schwindel verschwindet fast sofort. Der Schwindel macht aber sofort einem anderen Gefühl Platz, Nervosität.
Über was will ihre Mutter mit ihr reden?
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deaf | k.sj
Fanfiction@ma-seokjin Können wir uns treffen? Ich möchte dich sehen, deine Stimme hören. @morgentau- Ich kann nicht. » german ff » Kurzgeschichte » Seokjin x OC (bxg) » 50 %...