Marv und ich hatten nichts besonderes für unseren Jahrestag geplant und so warte ich nach der Schule nicht auf den fast 1.90m großen Jungen, sondern mache mich gleich auf den Weg zum "Leseland", der nur einen Fußmarsch entfernten Bücherei in der ich seit 2 Jahren arbeite.
Mein Weg führt vorbei an wenigen kleinen Läden, die ich aber noch nie betreten habe. Hier und da stehen Familienhäuser und ein kleiner Kiosk an dem ich hin und wieder Sachen für Margaretha kaufe.
Als ich durch die Türen trete werde ich von einer kühlen Brise empfangen. Leise seufzend lasse ich meinen Rucksack von meinen Schultern gleiten, halte ihn in meiner linken Hand und laufe in den hinteren Teil des Geschäftes, in dem ich schon von meiner Chefin erwartet werde.
Mit einem breiten grinsen auf den Lippen winke ich der, telefonierenden Dame freudig, lasse meine Tasche fallen und hüpfe fröhlich in die kleine Ecke neben der Kasse.
Ich schnappe mir das 400 Seiten dicke Buch, dessen Inhalt ich schon bis zur hälfte durchhatte, und klappe es auf um in die Welt der Protagonisten zu verschwinden.
Mit wenigen Handgriffen schnappe ich mir das Buch und überreiche es dem Jungen meinem alters. Ein schiefes grinsen ziert sein mit piercings beschmücktes Gesicht.
Mit der freien Hand greift er nach vorne und hält sie abwartend vor mich.
"Dustin Stout."
Etwas perplex nehme ich die tattoowierte Hand entgegen und schüttle sie für einen Moment.
"Olivia...Olivia Sayman."
Dustin schaut mich kurz von oben nach unten an bis seine Augen wieder in meinem Gesicht landen. Mit einem breiten grinsen dreht er sich um und geht in Richtung Kasse.
"Du hast keine Ahnung wer ich bin oder?"
Ich lege die 20 Euro in die Kasse schnappe mir das Rückgeld und lege es in seine rechte Hand an der ein paar Ringe die mit tattoo's bemalten Finger zierten.
"Sollte ich das?"
"Naja ich meine wir werden in den nächsten Wochen häufig miteinander arbeiten also schätze ich ja."
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen schaue ich auf meinen Kopf fragend schief gelegt.
"Du bist der Kerl von dem Margaretha erzählt hat. Der mit den Sozial stunden.."
Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage.
Margaretha hatte mir vor ein paa Wochen schon von unserem neuen Mitarbeiter auf Zeit erzählt. Sozialstunden wegen irgendeinem Überfall oder war es eine Körperverletzung? Keine Ahnung.
Ich verlagere mein Gewicht auf meinen anderen Fuß schiebe meine braunen Strähnen hinters Ohr und greife mir wieder mein Buch, das neben der Kasse schon sehnsüchtig darauf wartet weiter gelesen zu werden.
"120 um genau zu sein. Also hast du ein bisschen was von mir."
Da ist es wieder. Dieses freche grinsen und dazu dieser stechende Blick mit dem er mich durch seine grünen Augen anstarrte als erwarte er irgendeine bestimmte Reaktion von mir.
"Hmm.."
Ich lehne mich gegen die Wand schlage das Buch wieder auf und lese weiter, Dustin nicht weiter beachtend.
Durch die Menschenmassen ist es schwer Marv's Hand nicht zu verlieren. Immer wieder werde ich angerempelt oder durch die Gegend geschupst, was er micr schwer macht den Griff um seine Hand nicht zu verlieren.
Wie hatte ich denken können, dass er einen Tag wie heute nicht feiern wollen würde.
Weil Marvin eben so eine Person war, laufe ich nun durch das viel zu überfüllte Einkaufszentrum, mitten in Hamburg auf dem Weg zu seinem Haus, denn im Gegensatz zu meiner Familie wohnt Marv mit seinem Vater und seiner Mutter in einer riesen großen Wohnung mitten in Hamburg.
Um punkt 10:06 Uhr steckt mein Freund den Haustürschlüssel ins Schloss der alten braunen Tür und entriegelt das Schloss. Noch bevor ich den Flur betrete kommt mir der Geruch von Lasange entgegen und die leisen Klänge von romantischer Klaviermusic spielt aus dem Wohnzimmer.
Mit einem leichten grinsen schaut Marv auf mich herab, schlingt die Arme um meine Taille und drückt mir einen Kuss auf die Haare.
"Die Music hat Dad rausgesucht. Wenn's dir nicht gefällt leg ich was anderes auf."
Mit einem lachen trete ich in die Wohnung entledige mich meiner Schuhe und laufe wie selbstverständlich in den großen offenen Raum mit den Deckenhohen Fenstern aus dem die Music kam.
"Marv das ist perfekt.." Ich drehe mich auf der Stelle um schlinge meine Arme um seinen flachen Bauch und versuche mein breites grinsen unter kontrolle zu halten, "...jedoch nicht nötig gewesen."
"Oli wir sind drei Jahre zusammen natürlich ist das nötig gewesen. Du bist einfach viel zu anspruchslos."
Er legt seine Arm um mich und hebt mich in die Luft. Mit einem überraschten quietschen lasse ich meinen Griff von seinem Bauch ab und lege sie stattdessen um seinen Nacken.
"Sei doch froh das ich so anspruchslos bin."
"Ich bin froh das du bist wie du bist."
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Der Morgen vergeht schleppend und ich sehne mich mit jeder Minute mehr dem finalen Klingeln dieser Woche hin.
Irgendwie kommt es mir so vor als wollten die Tage diese Woche garnicht vergehen.
Auf der Arbeit wurde ich in den letzten Tagen nicht gebraucht und so hatte ich genug Zeit zuhause mit meiner Familie zu verbringen wenn ich nicht mit Marv oder Steffie unterwegs war.
Zu meiner Freude haben sich Mum und Dad wieder eingekriegt und so macht es mir sogar Spaß Zeit in dem für unsere Familie viel zu großes Haus zu verbringen.
Nachdem Analena vor gut 4 Wochen mit ihrem Verlobten Jannick vor der Tür aufgetaucht war, hatte es nur Stress gegeben. Meine Eltern waren seit anfang ihrer Beziehung vor gut 6 Jahren nicht mit dem Bundeswehrdienstleistenden klar gekommen.
Zudem hilft es auch nicht viel wenn beide Elternteile als Anwälte in ganz Europa Aufträge annehmen und sich somit fast nie zu Gesicht bekommen.
Manchmal glaube ich sogar das sie nur wegen Joleen und der Gewohnheit zusammen leben.
Sie haben Angst vor Veränderung in ihrem Leben und so bleiben die beiden lieber unglücklich als ihr leben zu ändern.
Ich habe mich schon vor Jahren mit den ständigen Streiterein abgefunden aber Joleen macht die abwesenheit ihrer über alles geliebter Eltern zu schaffen und somit auch mir in gewisser weise.
Der Gong zur letzten Stunde reißt mich aus meinen Träumereien. Ich schrecke auf reiße meine Augen auf und springe wie von einer Biene gestochen von meinem Platz auf.
In windeseile sammele ich meine Hefte und Bücher zusammen verstaue sie in meinem Rucksack, zupfe mein schwarzes Kleid zurecht und laufe hinter meinem besten Freund Khai her.
Auf dem Pausenhof wartet Herr Lehmann schon auf uns um seinen Vortag vom vorigen Tag fortzuführen. Mit Schwung springe ich neben Khai auf die Tischtennisplatte auf der auch schon der rest meiner Klasse sitzt lehne mich zurück und lausche dem 33 jährigen Lehrer.
Die Warme Frühlingsonne auf meinem Gesicht döse ich langsam ein und wache erst wieder auf als die laute Glocke zum letzten mal in dieser Woche schellt.
Khai schupst mich unsanft von seinem Schoß greift nach meinem Arm und zieht mich ohne vorwarnung von der Platte.
"Heute Abend acht Uhr bin ich bei dir."
Verdutzt schaue ich dem blonden Jungen hinterher, gebe mich meinem Schicksal hin und stapfe, Music auf meinen Ohren, zum Bus der mich zu meinem Arbeitsplatz bringt.
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Sweeter than fiction
Teen FictionOlivia Julie Sayman ein ganz normales Mädchen. 18 Jahre alt, geht in die 12 Klasse einer stinknormalen Schule in Deutschland und lebt mit ihrer Familie in einem winzigen Häuschen am Rande von Hamburg. Die einizgen "aufregenden" Abwechslungen in ihre...