Nun hing ich hier immer noch.
Schweratmend hatte ich die Haut meiner Innenhandflächen so veränderte, dass sie der Struktur eines Wolfes glich. Somit hatte ich nun mehr Halt, doch war es immer noch anstrengend und schmerzte.Das wird wohl oder übel Blasen geben...
Unter mir hatten sich bereits ein paar Männer in Schwarz versammelt und ein Sprungtuch ausgebreitet.
Denk nicht mal daran. Sobald du dich fallen lässt, haben sie dich und wer weiß, was sie mit dir anstellen werden. Wie die Polizei sehen die nicht aus.
Sie... Ich hatte recht. Das waren nicht Polizisten, die da in schwarzen Anzügen und abgedunkelten Sonnenbrillen standen, als würden sie straight aus einem Agentenfilm stammen.
In mir verstärkte sich die Unruhe.Die drei Mitstreiter von vorhin wurden versorgt und in schwarzen Jeeps, mit denen die Vertreter gekommen waren, weggefahren.
Ich schaute hinauf. Der Mast hing nicht weit vom Dach, es wäre also mehr als möglich hinaufzugelangen. Ich müsste mich halt nur auf das Eisen stemmen und weg wäre ich...
Also versuchte ich es.
Ich zog mich Richtung Ziel. Meine Muskeln zitterten und raubten mir den Atem. Ich schaffte nicht einmal ein Drittel des Weges, da ließ ich mich wieder hängen. Frustriert stiegen mir Tränen in die Augen und ließen alles verschwommen aussehen. Kurz dachte ich tatsächlich darüber nach, mich einfach fallen zu lassen. Was würde schon großes passieren? Ich hatte doch nur ein paar Äpfel gestohlen... Und drei Menschen angegriffen.
Ich seufzte lauthals.
Ein letztes Mal schaute ich hinunter. Ungeduldige Blicke trafen meinen.Wir schaffen das. Ich helfe dir.
Angetrieben durch eine rasende Wut die meine Venen mit einem Mal durchflutete, schöpfte ich neue Kraft und zog mich wieder mit dieser nach oben.
Mit einem Mal meldete sich ein stechender Schmerz in der Schulter.Echt jetzt?!
- Ist egal. Mach weiter!Ich biss die Zähne zusammen und zog mich weiter nach oben. Der Schmerz wurde immer schlimmer und grenzte ans Unerträgliche.
Weiter!
Das Stöhnen wurde zum Schreien und mit einem Mal schaffte ich es, mein rechtes Knie auf den Mast zu legen, während das andere Bein in der Luft balancierte.
Ich atmete erleichtert auf und musste lachen. Nun zog ich langsam das andere Knie hinterher und bevor ich nach vorne fallen konnte, richtete ich mein rechtes Bein auf, folgend auch mein linkes, sodass ich nun endlich stehen und mich schnell am Dach festhalten konnte.Ich hab's geschafft!
- Wir haben es geschafft.Überglücklich nickte ich.
Abschließend nahm ich noch Schwung von dem Fahnenmast, stützte mich nach oben hinauf aufs Dach und rollte mich so schnell es ging vom Rand weg. Erleichtert und erschöpft drehte ich mich auf den Rücken, schloss die Augen und atmete erstmal tief ein und aus. Mein Herz konnte sich vor Freude (und wegen des Adrenalins) gar nicht mehr beruhigen.Nach einer langen Weile öffnete ich meine Augen und vor Schreck setzte mein Herz ein Paar Schläge aus.
"Sie sind verhaftet."
Ein im Bogen gespannter Pfeil richtete sich direkt vor meinen Augen.
Ab da an ging alles sehr schnell.
Mit einem Seil band der Bogenschütze mir die Beine und Hände zusammen und mit einem weiteren den Mund. Selbst meine Augen bedeckte er mit einem Tuch, das er am Hinterkopf zusammenband.
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Es ist was es ist
FanfictionIch rannte so schnell ich konnte, immer weiter mit der Hoffnung, dass er mich nicht erwischen würde. Ich hörte Schritte hinter mir. Bilde ich sie mir nur ein? Folgt er mir überhaupt noch? Habe ich ihn vielleicht doch schon lange abgehängt? Egal! ...