Es ist was es ist

Lokis Zepter

Steve Rogers P.O.V.

Silvester verlief nicht so toll, wie Weihnachten. Es war eher eine Katastrophe.
Sie erschreckte sich bei jedem einzelnen Knall des Feuerwerks und bekam Panik. Vor Schmerzen presste sie ihre Hände auf die Ohren und sperrte sich letztendlich in ihrem Kleiderschrank ein, bis es endlich vorbei war. Ich hatte Mitleid mit ihr, doch war ehrlich gesagt auch ein wenig glücklich darüber, dass ich auch mal meine Ruhe hatte und erschöpft ins Bett gehen konnte. Denn so gemein es auch klingen mag, sie konnte auf Dauer wirklich anstrengend sein.

Ein paar Wochen später gingen wir dann auch endlich auf einem kleinen See Schlittschuhlaufen. Ihre Ungeschicklichkeit war sehr unterhaltend und ich erntete an diesem Tag viele so-genannte "Todesblicke", doch mich störte es nicht im Geringsten.

Mitte Frühling bekam ich schließlich die Information zu einem Treffen in dem nun fertigen Avengers Tower und da ich nicht wusste, wie lange es dauern würde, nahm ich Blue mit. Außerdem würde sie sich auch darüber freuen, Bruce wieder zu sehen.
Nun saßen wir alle zusammen verteilt auf zwei großen Couchen und besprachen eine neue Mission.
"Wir alle" waren das ganze Team.
Also: Natasha, Bruce, Tony, Thor, Barton und Agent Hill, die uns die Informationen gab. Blue war zu Happy aufgebrochen und vertrieb sich nun dort ihre Zeit.
Lokis Zepter wurde gefunden. Es befand sich in einer Hydrabasis in einem osteuropäischen Land namens Sokovia. Der Name des Anführers lautete 'Baron Wolfgang von Strucker' und diesen Namen kannte ich nur all zu gut. Bereits im zweiten Weltkrieg war dieser der enge Handlanger von Johann Schmidt.
Wir schmiedeten einen simplen Plan, der Angreifen und die Basis stürmen beinhaltete.

"Gut, dann wär das ja geklärt! Hätte nicht von dir erwartet, Captain Iglu, dass du die Kleine tatsächlich mitlässt."

"Wie bitte?"

Ich schaute Tony ungläubig an und Bruce massierte genervt sein Nasenbein.

"Ihr habt es ihm noch gar nicht gesagt?"

Tony schaute sich belustigt um und alle blickten ihn finster an.

"Ihr habt mir was mir noch nicht gesagt?"

Bruce schaute nun zu mir und setzte ein unsicheren Blick auf.

"Wir haben uns dazu entschieden, dass Blue auf diese Mission mitkommen sollte. Es wäre eine gute Erfahrung für sie... und vielleicht könnte sie dann eines Tages ein Mitglied von uns werden."

"Sie einer Gefahr aussetzten ist also eine gute Erfahrung?"

Bruce seufzte.

"Wir setzen sie ja keiner Gefahr aus. Sie wird von uns allen beschützt und außerdem hast du sie ja lange Zeit trainiert..."

"Ich bin dagegen."

Nun meldete sich Tony wieder.

"Steve, wir sind uns alle bewusst, so auch du, dass Blue sich zu verteidigen weiß. Also, wo liegt das Problem?"

"Wo das Problem liegt?"

Ich lachte über diese naive Frage.

"Ich sage dir, wo das Problem liegt! Sie ist 17!"

"Sie ist aber reifer als andere in ihrem Alter und kann mit Gewalt umgehen."

Ich schnaufte belustigt.

"Genau! Und das machen wir uns zu Nutze. Kommt uns ja gelegen, dass sie im frühen Alter bereits schlimme Dinge erlebt hat, nicht wahr?"

Natasha legte behutsam ihre Hand auf meine Schulter.

"Steve. Es wird nichts passieren und wenn du ehrlich bist, weißt du das auch. Wir können jede Hilfe gebrauchen. Sie ist sehr stark."

Sie jetzt auch noch?

"Ich kann das nicht verantworten. Sie-"

"Du wirst sie nicht ewig beschützen können. Grade sie muss auf Situationen wie diese vorbereitet werden. Du weißt, weswegen sie damals entführt wurde."

Wir schauten uns einen Moment in die Augen. Sie hatte ja Recht...

Ich seufzte und wandte mich nun wieder dem Kreis zu.

"Okay, sie kommt mit."

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Wir saßen nun im Jet und flogen Richtung Europa. Blue hatte eine modernere Version ihres alten Anzugs bekommen. Er war komplett schwarz und aus elastischem Material, sodass sie komplette Bewegungsfreiheit hatte.
Blue saß neben mir und war schon ganz aufgeregt. Als ich ihr die Nachricht übermittelte, freute sie sich - wie erwartet. Oft hatte sie mich gefragt, ob sie mit auf eine meiner Missionen kommen dürfe, doch ich lehnte immer ab. Nun schlief sie und auch der Rest der Anwesenden war mit sich selbst beschäftigt. Ich dachte über all das nach und fragte mich immer wieder, ob es nicht ein großer Fehler war.
Nach einer Weile setzte sich Natasha zu mir.

"Hey."

"Hey."

"Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Ihr wird nichts passieren. Da bin ich mir sicher."

"Hm."

Nach langer Zeit bekamen wir dann die Information, dass wir in fünf Minuten ankommen würden und ich weckte Blue vorsichtig auf. Nun war sie wieder hibbelig, wie an dem Tag vor Weihnachten, und wippte energisch mit ihren Knien auf und ab, was sie ein paar böse Blicke kostete, die sie aber nicht zur Kenntnis nahm.
Wir landeten in einem abgeschotteten Gebiet in der Nähe und ich gab Blue noch ein Kommunikationsgerät, das sie sich ins Ohr steckte.
Wir gingen los und fanden bereits nach kurzer Zeit ein außenstehendes Lager, welches Tony sofort ausschaltete. Nun hatten wir ein paar wenige Fahrzeuge zur Verfügung. Für Romanoff und Barton einen Jeep und für mich ein Motorrad. Thor schwang seinen Hammer, Stark flog in seinem Anzug und Blue fuhr mit mir.
Es dauerte nicht lange, da befanden wir uns mitten im Kampffeld.

"Du wirst die ganze Zeit über in meinem Sichtfeld bleiben und tust genau das - und nichts anderes - was ich dir sage! Auch wenn einer der anderen dir einen Befehl gibt, gibst du keine Widerworte und machst sofort das, was dir gesagt wurde! Verstanden?"

Sie bejahte.

"Und eines noch: Halt dich vom Hulk fern. Er ist nicht der Bruce, wie du ihn kennst."

"Ich weiß."

"Gut... Ich mein es ernst! Egal was ich sage!"

"Ja-haa."

Ich hab ein ungutes Gefühl dabei.

Romanoff und Barton wurden von einem feindlichen Jeep verfolgt, während sie so viele Gegner, wie möglich ausschalteten. Stark flog voraus und kämpfte sich zur Basis durch. Thor flog grade auf einen Turm, von dem aus Schützen uns beschossen, und zerstörte diesen, während ich mir einen schnappte und ihn ein paar Meter mit schleifte und anschließend wegschleuderte.

"Das ist so cool!"

"Nein, ist es nicht! Konzentrier' dich!"

Ich warf mein Schild und traf damit weitere sechs Gegner.
Dadurch dass ich so schnell unterwegs war, krallte sich Blue wortwörtlich an mir fest und drückte sich an mich. Dennoch lachte sie lauthals.

"Hör auf zu lachen! Das ist kein Spaß!"

Ich musste eine scharfe Linkskurve einleiten, da ich sonst in Thor gerast wäre, der grade einen Wagen zerstörte und Hulk zuwarf, der es dann beendete.
Bei Tony lief es wohl auch nicht so prickelnd, wie man über dem Communicator vernehmen konnte:
"Scheiße!"

"Keine Kraftausdrücke! Jarvis, wie sieht's von da oben aus?"

Jarvis gab uns Auskunft aus dem Weltall, was sehr hilfreich war.

Jarvis:"Das Hauptgebäude wird von einer Art Energiefeld geschützt. Struckers Technologie übertrifft die aller Hydra Stützpunkte, die wir eingenommen haben."

Thor:"Lokis Zepter muss hier sein! Strucker könnte so viel Gegenwehr nie aufwenden!
Wurde auch Zeit."

Romanoff:"Trotzdem dauert mir das immer noch zu lange, Jungs."

Barton:"Ja. Der Überraschungseffekt hat sich erledigt."

Ich stimmte Natasha und Clint in diesem Punkt zu.