Blue P.O.V.
Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl beobachtet zu werden, schreckte bei jedem noch so kleinen Laut zusammen und bildete mir ein, Schritte zu hören.
Wieso war ich nur so paranoid?
Ich befand mich in einer gut übersichtlichen kleinen Gasse, direkt hinter einem Müllcontainer versteckt. Es gab somit überhaupt keinen Grund, Angst zu haben. Vor allem war ich doch nichts anderes gewohnt... Ich lebte so gut wie mein ganzes Leben lang auf der Straße und es hatte mir nie etwas ausgemacht.
Bis auf heute.Auch konnte ich mich irgendwie gar nicht daran erinnern, wo ich vor all dem gewesen war. Hatten die mir was verabreicht, oder warum waren meine Erinnerungen so vernebelt?
Wieder hörte ich diese Schritte.
Es wurde immer schlimmer mit meiner Paranoia. Meine Einbildungen wurden von mal zu mal lauter und realistischer.
Nun packte es mich und ich stand schnell auf. Leise schlich ich weiter die Gasse entlang und kam nach ein paar Metern an eine Abzweigung.Rechts: Ein langer Weg, der zu weiteren Abzweigungen führte.
Links: Sackgasse.Beim Anblick meiner zweiten Option wurde mir plötzlich extrem mulmig zumute. Das war es mir zwar bereits die ganze Zeit über, doch jetzt... Ich konnte das Gefühl nicht in Worte fassen. Mein Puls beschleunigte sich und langsam ging ich ein paar Schritte in den auswegslosen Gang. Es war, als würde ich magnetisch angezogen werden. Je weiter ich hinein ging, umso stärker machte sich dieses Gefühl in mir breit.
Ich kam nun am Ende des Weges an und blieb vor der Mauer stehen."Endlich hab' ich dich..."
Ich bin plötzlich ganz außer Atem und voller Angst. Mich umgibt das seltsame Gefühl, dass ich wisse, was mich nun erwartet, doch ich weiß es nicht.
"...diesmal entkommst du mir nicht."
Diese Stimme... So hasserfüllt und gleichzeitig siegessicher. Sie kommt mir unglaublich bekannt vor und ich habe Angst vor ihr. Plötzlicher Kampfgeist entfacht sich in mir. Kampfgeist mich nicht so einfach geschlagen zu geben. Aber geschlagen geben wofür?
Ich drehe mich langsam um.
Ein Mann mit dunkelbraunen Haaren, die nahezu ins Schwarze übergehen und farblich dazu passende Augen. Nichts deutet daraufhin, dass er ein Psychopath ist, doch ich weiß es und ich weiß, was er mit mir vor haben wird.
Ich sehe das Messer in seiner Hand, doch kann nichts dagegen unternehmen. Alles spielt sich, wie in Zeitlupe ab.Es blitzen neue Erinnerungen auf:
Sein Gesicht, wie es mich verrückt anlacht. Ich sitze auf einem Stuhl und um mich herum ist alles voller Blut. Der Boden, meine Klamotten, er. Zwei Messer tanzen vor meiner Nase herum und er summt ein Lied.
Wieder zurück im Geschehen stehe ich in dieser Gasse vor ihm. Dann, ohne dass ich etwas daran hindern kann, rast plötzlich die Klinge auf mich zu.Steve Rogers P.O.V.
Stark:"Nur noch in die nächste Gasse hinein und dann an der Abzweigung rechts. Sie befindet sich in einer Sackgasse und du wirst sie ohne Probleme abfangen können."
"Alles klar."
Ich betrat den Durchgang und ging von nun an so leise wie möglich vorwärts.
An der Abzweigung rechts...
Ich atmete noch einmal kurz durch und betrat dann das Sichtfeld. Sie stand einfach nur da, mit dem Rücken zu mir und bewegte sich nicht.
"Blue...?"
Keine Reaktion.
Ich ging ein paar Schritte auf sie zu."Blue?"
Nun stand ich vor ihr und ihre Augen waren zwar geöffnet, doch es schien, als würde sie durch mich hindurch schauen. Sie blickte einfach ins Leere, ohne jegliche Emotionen.
Ich war mir unsicher, was ich tun sollte... Man sagte ja immer, man sollte keine Schlafwandler wecken, das wäre gefährlich. Vielleicht war mit ihr was ähnliches?Nach ein paar Sekunden beschloss ich, doch etwas zu tun. Ich berührte vorsichtig mit beiden Händen ihre Schultern und sie zuckte bei der Berührung zusammen. Ihre Augen fixierten mich und dann die ganze Umgebung. Ihre Atmung erhöhte sich urplötzlich. Sie hatte keinerlei Orientierung und ihre Pupillen blitzten in alle Richtungen.
"Ruhig, alles gut..."
Ich wusste nicht wirklich mit der Situation umzugehen und war überfordert, da sie sich panisch unter meinem Griff wandte. Natürlich konnte ich sie nicht loslassen, sie würde sofort wieder wegrennen, besonders da sie nun unter Schock stand.
Nun blieb ihr Blick wieder an mir hängen und sie schaute mir tief in die Augen. Sie wurde ruhiger und ich ging ein wenig in die Hocke, um wenigstens ansatzweise auf ihrer Höhe zu sein.
Dann passierte etwas unerwartetes:
Sie umarmte mich und fing leise an zu weinen. Etwas überrumpelt und doch erleichtert erwiderte ich die Umarmung und drückte sie fester an mich.Wir standen anscheinend bereits eine ganze Weile so dort, da Stark den Moment unterbrach.
Stark:"Rogers, haben Sie sie gefunden?"
Sie hatte ihn auch gehört und löste sich langsam von mir. Ihre Augen glitzerten, doch sie lächelte. Ein schönes Lächeln, das ich gleich darauf erwiderte.
Ein leicht betrunkener Mann kam uns entgegen und Blue nahm meine Hand und versteckte sich hinter mir. Er musterte sie komisch, doch ging ohne Worte an uns vorbei.
Blue P.O.V.
Wir kamen im Tower an und eine Riesenversammlung bestehend aus Bruce, Sam, Stark, Fury und ein paar Agenten erwartete mich bereits.
Mir war unwohl dabei, dass alle mich anstarrten und ich schob Steve ein wenig vor mich. Dieser nickte nur einmal und daraufhin lockerten sich alle Blicke. Selbst Furys Gesichtszüge änderten sich kaum merkbar.♪♬∵°゚º❍。∵♪♬∵°゚º❍。∵♪♬∵°゚º❍。
"...dann haben wir dich mitgenommen und zur Sicherheit in die Hulkzelle gesperrt, bis du wieder normal warst. Von alleine passierte das nicht, also entwickelte Bruce ein Gegenmittel, was auch veranlagte, dass du nun zwei verschiedene Augenfarben hast."
Das war viel Information, die ich erstmal verarbeiten musste. Vor allem erschreckte mich die Tatsache, dass die andere Seite mich komplett übernommen hatte und ich nichts mehr davon weiß.
"Besteht die Möglichkeit, dass... die andere weg ist?"
Hoffnungsvoll blickte ich zu Bruce, welcher nachdenklich auf den Tisch in der Mitte von uns starrte.
"Die Möglichkeit besteht, ja. Nur können wir es nicht zu 100% sagen. Es ist zwar nur eine Vermutung, aber es sieht mir eher danach aus, als wäret ihr nun eins miteinander..."
Ich erstarrte.
Sie sollte nun ein Teil von mir selbst sein? Ich wusste nicht, ob ich das nun gut oder schlecht heißen sollte. Auf der einen Seite hatte ich sie von jetzt an hoffentlich unter Kontrolle und sie konnte somit keinen mehr umbringen, doch auf der anderen konnte ich gar nicht wissen, was es mit mir machen und wie oder ob sie mich verändern würde. Oder vielleicht schon verändert hat...Wortlos blickte ich auf meine Hände, die ich nervös knetete.
Die Runde besprach noch einige Dinge und ich erfuhr nebenbei, dass die Organisation 'S.H.I.E.L.D.' sich aufgelöst hatte und Steve deswegen forderte, mir den Chip zu entfernen. Eine große Diskussion brach aus. Fury und seine Agenten waren dagegen, wie natürlich auch Stark. Bruce und selbstverständlich Steve argumentierten dafür und Sam warf hin und wieder ein/zwei Worte als Unterstützung mit ein, da er Steves Freund war.
Letztendlich wurde gegen den Chip entschieden, da die derzeitige Lage stark für uns stimmte und ich wurde direkt in den Operationssaal gebracht.
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Es ist was es ist
FanfictionIch rannte so schnell ich konnte, immer weiter mit der Hoffnung, dass er mich nicht erwischen würde. Ich hörte Schritte hinter mir. Bilde ich sie mir nur ein? Folgt er mir überhaupt noch? Habe ich ihn vielleicht doch schon lange abgehängt? Egal! ...