Team 7 folgte Naruto tief in den Wald hinein, bis sie ihn wieder im Blickfeld hatten. Er hatte auf einer Lichtung Halt gemacht. Sie versteckten sich hinter einem dicken Baum. Naruto stand keuchend auf der anderen Seite der Lichtung. Sie hörten ihn knurren, als ob er um Kontrolle kämpfte. Schließlich konnten sie ein einziges Wort verstehen, das er voller Wut murmelte: "Konoha!" Darauf begann er, auf einen Baum einzuschlagen, so fest, dass die Rinde wegbröselte. Nach ein paar Minuten schlug er auf das Holz ein, doch er schlug nur noch fester zu. Sakura flüsterte: "Wenn er so weitermacht, wird er sich die Hände brechen!" Kakashi aber bedeutete ihr zu bleiben, wo sie war. Sie verfiel wieder in Schweigen, machte sich aber immer noch Sorgen um ihren Teamkameraden. Ein Blick zur Seite versicherte ihr, dass Sasuke genauso verwirrt war wie sie. Sie konnten nichts anderes tun, also beobachteten sie Naruto weiter. Etwa eine halbe Stunde später sank dieser erschöpft und keuchend zusammen. Sakura wollte schon aufspringen und zu ihm laufen, wurde aber von Kakashi davon abgehalten und dazu gezwungen, weiter stumm zuzusehen.
Nach ein paar weiteren Minuten rappelte Naruto sich auf und ging zu einem Fluss in der Nähe. Die drei folgten ihm. Am Ufer des Flusses blieb er stehen und plötzlich machte es 'Puff'. Kurz umgab eine Wolke Narutos Körper und da wurde Sasuke und Sakura klar, dass er die ganze Zeit über das Jutsu der Verwandlung aufrecht erhalten hatte. Nun sahen sie sich den 'wahren' Naruto genau an....und ihnen stockte der Atem. Seine Kleidung, der orange Trainingsanzug, den er immer trug, war in Fetzen gerissen und sein Gesicht war voller Narben. Da er verschwitzt war, zog er sich die Trainingsjacke aus und wusch sie im Fluss. Als er sie ausgedrückt hatte, sah er sie sich genau an. Schließlich verzerrte sich sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse und er zog an der Jacke, als ob er sie zerreißen wollte. Es war offensichtlich, dass er den Trainingsanzug hasste. Aber er riss sich zusammen und hing die Jacke an einem Ast auf, damit sie trocknen konnte. Als nächstes war die Hose dran. Sakura wurde rot, sah aber nicht weg. Sasuke fragte leise: "Warum zieht er sich nicht erst das Shirt aus? So macht man es normalerweise." Die Antwort war: "Warte und sieh." Dies tat er dann auch. Als Naruto auch die Hose aufgehangen hatte, machte er zwar Anstalten, sich das Shirt auszuziehen, hielt aber Inne und begann zu zittern. Da hörten sie Schluchzen. Er weinte! Sasuke und Sakura wechselten einen Blick, dann fixierten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Kameraden. Endlich brachte er es über sich, sich das Shirt über den Kopf zu ziehen. Wieder blieb ihnen die Luft weg. Mitten auf dem narbenbedeckten Rücken war eine Narbe zu sehen, die tiefer und älter als die anderen war. Es war das Kanji für 'Monster'. Naruto beruhigte sich wieder einigermaßen und fuhr damit fort, seine Kleidung zu waschen. Danach sprang er in den Fluss und tauchte mit drei Fischen in den Händen wieder auf. Anschließend sammelte er Holz und machte ein Feuer, über dem er die Fische grillte.
Sakura hielt es nicht mehr aus. Sie konnte nicht mehr diese leeren, blauen Augen sehen, die tagsüber immer voller Elan und Lebensfreude waren. Sie musste weg hier! Sasuke ging es nicht anders, allerdings wollte er endlich wissen, was hier los war. Kakashi bedeutete ihnen, ihm zu folgen, ohne dass Naruto sie bemerkte. Es gelang ihnen und er führte sie zu sich nach Hause. Als sie dort ankamen, platzte Sasuke heraus: "Alles klar, was ist hier los?" Kakashi sagte, sie sollten sich setzen und brachte jedem ein Glas Wasser aus der Küche. Er setzte sich gegenüber seiner Schüler hin und begann zu sprechen: "Ich weiß, dass ihr viele Fragen an mich habt, aber hört mir bitte erst zu. Falls ihr nachher noch Fragen habt, könnt ihr sie mir dann stellen. Das, was ihr jetzt zu hören bekommt ist ein SS-Rang Geheimnis. Sprecht niemals darüber, ansonsten werdet ihr härter bestraft als euch lieb ist. Also, wo soll ich anfangen? Man hat euch doch erzählt, dass, als der Kyuubi Konoha angegriffen hat, dieser vom Yondaime getötet wurde, oder nicht?" Die beiden Genin, überrascht über das Tabu-Thema Kyuubi, nickten. "Kyuubi wurde nicht getötet, denn er kann nicht sterben. Er wurde in einem Neugeborenen versiegelt. In Naruto." Sakura riss ihre Augen so weit auf, dass Kakashi fürchtete, sie würden herausfallen. Sasuke hingegen fiel in ein grimmiges Schweigen. Beide blickten auf, als ihr Sensei weitersprach. "Das ist noch nicht alles. In jener Nacht wurde nur ein einziges Kind geboren. Das Kind des Yondaime Hokage, Minato Namikaze, und seiner Frau, dem damaligen Jinchuuriki, also Träger, des Kyuubis, Kushina Uzumaki." Beide Genin keuchten auf. "Also ist Naruto nicht nur der Jinchuuriki des Kyuubis...." "....sondern auch noch der Sohn des Yondaime?" vollendete Sasuke Sakuras begonnenen Satz.
Nach einigen Minuten des Schweigens erhob Sasuke seine Stimme von Neuem. "Weiß Naruto davon?" "Er weiß schon seit etwa sechs Jahren von Kyuubi. Damals wurde er von den Dorfbewohnern gefoltert, wie so oft schon, aber damals war er dem Tod schon viel zu nahe und kam in sein Unterbewusstsein. Ich passe schon seit Ewigkeiten auf ihn auf und ich habe ihn nur einmal so zerschlagen gesehen. Er wusste sofort, dass es Kyuubi ist, der da in seinem Inneren wohnt. Vor einigen Wochen sagte er, Kyuubi hätte damals etwas über seine Eltern gesagt, also habe ich ihm alles erzählt." Er sah auf die Wanduhr. "Ich gebe euch morgen frei. Denkt darüber nach, was ihr jetzt von Naruto haltet. Wir treffen uns um Acht auf dem Steinkopf des Yondaime. Vergesst nicht, was ich euch gesagt habe: Sprecht niemals darüber, egal, was jemand sagt. Der Hokage hat keine Ahnung, dass Naruto über Kyuubi Bescheid weiß. Ich werde ihm darüber erzählen, sobald ich weiß, was ihr denkt. Jetzt geht. Es ist schon spät."
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Naruto: The Heart's Darkness/Abgebrochen
FanfictionNaruto, Sasuke und Sakura bilden ein Team mit Kakashi. Sie dachten, sie wüssten, wer der jeweils andere ist, aber sie lagen falsch. Eines Tages finden der Uchiha und die Haruno heraus, dass der Naruto, den sie kennen, nur eine Maske ist. Eine Nacht...