Vergangenheit

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Die Höhle, zu der Naruto sie geführt hatte, war von außen nur ein Spalt im Felsen, wurde weiter drinnen aber breiter. Naruto blieb an einer sehr breiten Stelle stehen. Von oben kamen ein paar Sonnenstrahlen durch einen Riss im Felsen herein. Direkt unter diesem Riss war ein Feuerplatz angelegt. Naruto bückte sich und machte ein Feuer, nachdem er aus einer Ecke der Höhle einige Decken hervorgeholt hatte. Sasuke, Sakura und Kakashi breiteten die Decken aus und setzten sich sehr nahe an das Feuer, das schon brannte. Offensichtlich kam Naruto öfters hierher, denn er war sehr geübt im Feuermachen. Als alle saßen, erhob Kakashi seine Stimme: "Sakura, du wolltest uns von deiner Vergangenheit erzählen. Ich kenne nur einige Gerüchte über dich von den Jonin, die dem Hokage manchmal mit seiner Büroarbeit helfen. Ich habe keine Ahnung ob das, was sie sagen, wahr ist und der Hokage hat mir auch nur deinen Steckbrief gegeben, aber da steht nur, dass du nicht in Konoha geboren wurdest und nichts über die Zeit bevor du zu uns gekommen bist. Jetzt bin ich neugierig." Auch Sasuke und Naruto sahen sie abwartend an. Sie musste erst überlegen, bevor sie begann. "Ich komme aus einem sehr unbekannten Clan, dem Clan der Haruno. Meine Leute waren Nomaden. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber der Haruno-Clan soll angeblich vom Weisen der sechs Pfade, dem Gründer des Ninsho, abstammen. Wir sollen auch ein sehr mächtiges Kekkei Genkai besitzen, aber kein einziger meines Clans hat es seit mehr als hundert Jahren erweckt, also ist es nur eine Legende. Ich weiß nur sehr wenig über den Weisen der sechs Pfade, nur das, was ich eben gesagt habe. Zurück zu mir. Mein Clan war nur sehr klein, wir waren etwa dreißig. Als ich drei war, griffen uns Nukenins an. Zu dieser Zeit waren wir weit im Feuerreich und sehr nahe bei Konoha. Ich kann mich noch daran erinnern. Überall Blut. Sie haben nur mich am Leben gelassen. In einer einzigen Nacht wurde alles ausgelöscht, was ich je kannte und liebte. Anschließend wurde ich als Sklavin verkauft. Nahe Konohas gibt es ein Dorf, das von hohen Mauern umgeben ist und von einem skrupellosen Mann beherrscht wird. Dieser Mann hat mich gekauft. Zwei Jahre lang hat er mich gefoltert und mit mir gemacht, was er wollte. Als ich etwas älter als fünf war, ist etwas in mir erwacht. Ich weiß immer noch nicht, was dieses....'Ding' ist. Auf jeden Fall wurde es durch meinen Hass und meine Wut auf dieses ganze verrottene Dorf erweckt. Ich hatte nur noch Flashbacks an die Zeit kurz nachdem dieses Ding erwacht ist." Sakura verspannte sich und begann zu zittern. Während aus ihren hübschen, grünen Augen leise Tränen strömten, füllten sich eben jene mit Panik. Es war offensichtlich, dass es ihr schwer viel, über dieses Thema zu sprechen. "Mit meinen eigenen Händen.....habe ich jeden einzelnen Bewohner dieses Dorfes zerrissen. Oder jedenfalls dieses Etwas in mir. Diesmal war ich es, die.....nicht nur einen Clan, sondern....ein ganzes Dorf auslöschte. Nachdem ich mich daran erinnert habe, habe ich mich immer und immer wieder in den Flüssen abgewaschen, an denen ich vorbeigekommen bin, aber das Gefühl von Blut auf meiner Haut ist nicht verschwunden. Irgendwann bin ich dann vor Konohas Toren angekommen. Der Einzige, der über die ganze Geschichte Bescheid weiß, ist der Hokage. Und jetzt auch ihr." Sie blickte unsicher und mit verweinten Augen auf. Sie hatte offensichtlich Angst vor ihren Reaktionen. "Ich...." Alle sahen Sasuke an, als dieser zu erzählen begann. "Mein Clan war nichts weiter als eine Ansammlung von Leuten, die mit mir verwandt waren. Alles war so förmlich, man hätte sich nie gedacht, dass mein Vater wirklich dieser war. Die einzigen, die mir je tatsächlich Gefühle zeigten, waren meine Mutter und mein Bruder, Itachi. Als ich fünf war, durfte ich das erste Mal zu einer der Clanversammlungen mitkommen. Ich...war geschockt. Mein ganzer Clan...hat den Plan geschmiedet, den Kyuubi aus irgendeinem Jungen zu befreien, ihn mit der Kraft des Sharingan, also dem Kekkei Genkai meines Clans, unter Kontrolle zu bringen, ihn Konoha zerstören und den Hokage töten lassen und ihn dann endgültig zu versiegeln, um zu den Helden Konohas zu werden und schließlich den Platz des Hokagen einzunehmen. Die Einzigen, die damit nicht einverstanden waren, waren ich, meine Mutter und Itachi. Aber Vater hörte ja nicht auf uns. Der Hokage vertraute Itachi, da er ein Anbu unter seinem direkten Befehl war. Er erzählte Hokage-sama alles und in derselben Nacht......massakrierte er den gesamten Clan. Ich weiß nicht, warum er das gemacht hat, aber ich denke, es war wegen dem Plan, Konoha zu übernehmen. Mich hat er als Einzigen verschont, allerdings hat er mich in einem Genjutsu gefangen, das mir gezeigt hat, wie er den kompletten Clan aufgeschlitzt hat, immer und immer wieder. Einerseits war das grausam, andererseits bin ich irgendwie erleichtert, dass die Uchiha Konoha nichts antun konnten. Ich schäme mich für meinen Clan." Bedrücktes Schweigen legte sich über das Team.Naruto blieb still; Die anderen konnten sich ja sehr gut vorstellen, was ihm alles passiert ist. Schließlich erzählte Kakashi ihnen alles über sich. Über seinen Vater, das alte Team 7, wie es zerfiel, über seinen Sensei, seine eigene Laufbahn als Ninja, seine Arbeit als Anbu und schließlich auch die Wahrheit über das Uchiha-Massaker, wie Itachi von diesem Danzo gezwungen wurde, seinen eigenen Clan auszulöschen, wenn er wollte, dass sein kleiner Bruder überlebte. Wieder senkte sich Stille über das Team. Da kam Naruto eine Idee: "Wie wäre es, wenn wir uns zum Ziel setzen, Anbus zu werden? Dann hätten wir Zugriff zu SS-Rang Geheimnissen! Dann müsste der Hokage aber darüber Bescheid wissen, dass wir alles wissen." Kakashi erhob die Stimme. "Ich hatte sowieso vor, ihm alles zu erzählen, sobald ihr alles wisst." Sakura fragte nun an ihren Sensei gewandt: "Wie ist es eigentlich ein Anbu zu sein? Wie wird man überhaupt einer?" Wieder begann der Jonin zu erzählen.

Naruto: The Heart's Darkness/AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt