Fünf

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UND AN DEN TAGEN AN DENEN DIR SOWIESO SCHON DIE KRAFT FEHLT, VERLANGEN ALLE SO VIEL VON DIR.

In dem Moment in dem das Bild in tausende zerbrach,  wusste sie ihre Welt war genauso zerbrochen.  Sie war zerbrochen.

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Es kamen ihr vor wie Stunden die sie einfach nur da saß und das zerbrochene Bild anstarrte.  In Wirklichkeit jedoch wahren es nur wenige Minuten. 
Doch auf einmal wurde dem Mädchen etwas entscheidendes klar. 

Ich habe niemanden mehr. 

Ich bin allein.
 
Sie hatte keinen Sinn mehr zu leben.  Es würde niemanden auch nur ansatzweise interessieren wenn sie sich von der nächst besten Brücke stützte oder einfach eine handvoll Tabletten einwerfen würde.  Wobei Charlie die Tabletten Variante bevorzuge.  Den das wäre Schmerzlos und friedlich.  Wie einschlafen.
Doch dies wollte sie ihren Eltern nicht gönnen.  Damit hätten sie gewonnen. 
Es musste einen anderen weg geben um frei zu sein.  Die Frage war nur welchen? 
Da kam es ihr wie win Blitzschlag! 

Wieso nicht einfach Reis aus nehmen?  Mich wird keiner vermissen und ich kann ein völlig neues leben beginnen.

Wieso war sie da nicht schon früher drauf gekommen? Sie könnte alles hinter sich lassen und komplett neu anfangen. Ein Leben leben wie sie und ihr Bruder sich es schon immer erträumt hatten.

• • •

Nur eine knappe halbe Stunde später stand sie, umgezogen, mit einem etwas größerem Rucksack vor ihrem großen Kleiderschrank und packte das nötigste ein,  was man nun mal so brauchte wenn man abhauen will.  Im  Bad war sie schon und hatte auch von dort alles wichtige eingepackt.
Als Charlie letztendlich der Meinung war das sie genug Kleidung eingepackt hatte begab sie sich in die Küche um von dort einige Lebensmittel zu hohlen. 
Zu ihrer Überraschung standen auf dem Küchentisch einige Dosen mit verschiedenen Lebensmittel.  Daneben saß der Koch ihres Hauses und  blickte ihr mit einem traurigen lächeln entgegen. 
>> Mr Linner hatte so eine Vorahnung  und hat mich Gebeten dir ein wenig Verpflegung vorzubereiten.  Ich hoffe du passt gut auf dich auf und hast ein gutes leben.  Komm uns irgendwann einmal besuchen,  wir würden uns alle freuen. << 
Mit Tränen in den Augen stürzte sie auf den Mann zu und zog ihn in eine innige Umarmung. 
Eine mehr oder weniger witzige Tatsache war,  das sie die angestellten dieser Familie mehr zu ihrer Familie zählte als ihre leiblichen Eltern. 
Nachdem sie sich aus der Umarmung  gelöst hatte packte sie eilig das essen in ihren Rucksack.  Ohne noch einmal zurück zusehen verließ sie die Küche und lief geradewegs auf den Ausgang zu.  Sie war nicht überrascht als sie Mr Linner vor der Tür stehen sah.  Gerade als er ihr entgegen kam um sie zum Abschied umarmen zu wollen blieb sie abrupt stehen,  lies ihren Rucksack fallen und rannte die Treppe hinauf zu dem Zimmer ihres Bruders.  Dort kniete sie sich langsam vor das zerbrochene Bild von ihr und ihrem Bruder und befreite es aus dem   kaputten Bilderrahmen.  Mit glasigen Augen starte sie einige Sekunden auf jenes Bild,  bevor sie es in ihrer Hosentasche verstaute. 
Zurück bei Mr Linner zog sie nun auch diesen zum Abschied in eine feste Umarmung. Er hatte so viel für sie getan. Das könnte man gar nicht in Worte fassen.  Er war jedes mal für sie da wenn sie mal wieder komplett am verzweifeln war. Wenn sie probleme beim lernen hatte oder einfach wenn es ihr schlecht ging. Und um das wichtigste nicht zu vergessen. Als ihr Bruder sich umgebracht hat. Er war immer da und sie weis, sollte sie jemals zurück kehren , dann wird er sie aufnehmen und sich um sie kümmern wie er es immer getan hat.
Sie lösten sich aus der Umarmung und Charlie  war schon halb aus der Tür,  da drehte sie sich noch ein letzes mal um und lächelte.
>> Dank für alles. <<
Mr Linner jedoch winkte nur ab und lächelte ihr hinterher, als sie ohne sich ein weiteres mal um zu drehen zur Tür hinaus trat. 
Auf in ein neues leben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 16, 2019 ⏰

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