sick

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Die Tage schlichen nur so dahin, die Blätter und Blüten an den sonst so kahlen Bäumen erblühten und die lästigen Insekten schwirrten wieder herum und nervten die Menschheit.
Briana hatte seit ihrem Streit mit Ahmet den Kontakt zu Julien nicht abgebrochen, im Gegenteil, als wollte sie ihren Freund nerven hatte sie, so wie es schien, fast täglich Kontakt zu ihrem Exfreund.
Somit schien es Julien etwas befremdlich als er eine knappe Woche nichts von Briana hörte, ließ er ihr jedoch den Freiraum, den er dachte, das sie ihn brauchen würde.
Seine Gedanken ließen ihn jedoch nicht in Ruhe, immer wieder überlegte er sie nicht doch einfach auf der Arbeit zu besuchen, oder sie anzurufen. Was war los, das sie sich nicht meldete? Hatte Ahmet seine Finger im Spiel, oder hatte sie sich einfach nur von ihm abgewandt weil sie doch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?
Nein, dann hätte sie ihm definitiv etwas gesagt, da war er sich sicher. Es war Freitag, er hatte sein Video hoch geladen und nachdem er fast eine halbe Stunde auf die Kommentare geantwortet hatte war er zu dem Entschluss gekommen zu Briana zu fahren.
Er wollte wissen was los war und somit fuhr er den Rechner hinunter, zog seine Schuhe und die eigene Merchjacke an und fuhr durch Köln um zu dem Friseurladen zu gelangen bei dem seine Exfreundin arbeitete.
Durch die Fenster sah er einige Kunden und konnte auch Eric ausmachen der freundlich eine junge Frau bediente, ihr gerade einen Kaffee bringen wollte als er durch die Glastür eintrat und von einer etwas älteren Frau begrüßt wurde, die ihn sofort mitteilte das er noch einen Moment warten musste.
Als er Eric wieder kommen sah schritt er zielstrebig auf ihn zu und ohne eine weitere Begrüßungsfloskel begann er zu sprechen.
„Wo ist Briana, ich will mit ihr sprechen." bei seinen Worten sah er Eric nicht direkt an sondern erwiderte den Blickkontakt durch den Spiegel den ihm der Blonde gab.
„Hat sie dir das nicht gesagt? Ich dachte sie hätte, sie ist krank. Hat die frühe Sommergrippe voll abbekommen, ist uns fast hier im Laden zusammen gekippt, daher ist sie zu Hause. Ich geh sie jeden Abend besuchen, hab mich schon gewundert." erklärte Eric ihm sofort und kümmerte sich kurz um die Frau vor ihm ehe er Julien zu dem Tresen lotste.
„Ju ihr geht es echt beschissen und das ist noch nett. Ich denke sie hat dir nichts gesagt weil sie nicht noch mehr Leute will die ihr sagen was sie tun soll." sprach Eric nun etwas leiser und tat so als wollte er etwas in den Computer eingeben um von seinem Chef nicht eine Rüge zu bekommen.
„Ist klar, aber sie hätte doch trotzdem was sagen können, na ja..." „Briana eben." endeten Beide gleichzeitig und mussten auf das gemeinsame Wortspiel hin kurz leise auflachen.
„Wenn du was hast um ihr weiter zu helfen, mach das, aber gib ihr keine Ratschläge, dann schmeißt sie dich sofort wieder raus." grinste Eric als er noch einmal über die Tasten fuhr und sich dann zu Julien wandte.
„Keine Panik ich weis wie man mit dem Drachen umgeht, schon vergessen ich war mal mit ihr zusammen." musste auch der Singapurer grinsend zugeben als er sich ein Kärtchen von der Tresenbank nahm und es in den Fingern drehte.
„Gut, dann los, aber sag ihr nicht das ich es war der es dir gesteckt hat, besser noch sag das Ahmet dir das gesagt hat." Julien sah zu dem Blondschopf ehe er die Frage stellte die ihm bei dem Satz auf der Zunge lag.
„Wieso?" „Ich muss gestehen, du hast nicht die beste Arbeit als Bris Freund geleistet, also gegen Ende hin, aber der Typ ist ja mal die Krönung. Total besitzergreifend, cholerisch und überhaupt nicht so wie, sagen wir so wie du. Als wir ihn in Nürnberg kennen gelernt hatten dachte ich nicht das er mal so ein Arschloch wird." gestand Eric und verabschiedete sich kurz mit einer lockeren Umarmung von den Grauhaarigen ehe er sich wieder um seine Kundin kümmerte.
Julien ging aus dem Laden, seine Gedanken bei den letzten Worten von Eric als er sich mit dem Longboard in die Straße von Briana auf machte.
War das gerade eine Anspielung von Eric gewesen das er es lieber sehen würde wenn er und Bri...? Julien sollte genau solche Gedanken lassen, das war ihm klar doch konnte er es nicht. Briana war immer eine Frau gewesen die ihn fasziniert hatte, seit er sie kennen gelernt hatte, sie war kein kleines Mädchen gewesen, sondern eine Frau die mit beiden Beinen fest im Leben stand und wusste was sie wollte. Sie war selbstbewusst und natürlich, das hatte er schon immer an ihr geliebt doch war das ganze nun vorbei.
Auf seinen Weg hatte er kurz noch einmal angehalten, in einem kleinen Rewe Ingwer, Halsbonbons und einen Orangensaft gekauft und stand nun vor dem schwarzen Tor und klingelte bei dem Schild B. Daniels. Es dauerte auch nicht lange als sie ihm das Tor öffnete und auch ohne ein weiteres Wort kam er ins Treppenhaus wo er schnell die drei Etagen hinauf lief.
An ihrer Haustür stand Briana, mit leicht geröteter Nase und einem Taschentuch in der Hand.
„Was machst du hier?" vernahm er ihre sehr nasale Stimme die durch den Druck in ihren Nasennebenhöhlen entstand und Julien konnte nicht anders als vor ihr zu stehen und leicht zu lachen.
„Wenn du hier bist um mich auszulachen..." sie ließ den Satz offen und war schon dabei die Tür zu schließen als seine Hand das abhielt.
„Sorry, du hörst dich nur so niedlich an. Ich hab hier was damit es besser wird. Ingwer, altes Hausmittel aus Singapur und die und der sind für dich." bei seinen Worten drückte er ihr den Orangensaft und die Halsbonbons in die Hände ehe er sich selber einließ und durch den Flur in die Küche ging um dort gleich Teewasser aufzusetzen.
Erst jetzt begann er sie zu begutachten, den übergroßen Merchpulli von ihm an und eine schwarze Leggins, die eng anlag, hatte sie es sich wieder auf den Sofa gemütlich gemacht.
„Mir geht es wieder gut, ist nur noch etwas Schnupfen, kann ab Montag wieder arbeiten gehen." fing sie an bevor sie begann zu husten und sich mit einer Decke wieder zu deckte.
„Wieso hast du mir nichts gesagt?" fragte er stattdessen als er sich zu ihr ins Wohnzimmer setzte.
„Weil absolut nichts war, ich hab eine leichte Erkältung abbekommen da muss ich nicht gleich die Alarmglocke schlagen, außerdem hast du auch viel um die Ohren." versuchte sie sich raus zu reden während sie bei Sky die nächste Folge the walkind dead anfing.
„Hey, Honey. Du bist meine beste Freundin denkst du nicht das ich mir Sorgen mache wenn du dich einfach mal so nicht meldest? Noch dazu musste ich erst zu deiner Arbeit fahren um dort zu erfahren das du hier bist, also hab ich eine Weltreise unternommen um bei dir zu sein und ich bekomme nicht mal ein danke für den bald kommenden Tee." kam es theatralisch von ihm während Briana leicht lachen musste.
„Seit wann schaust du eigentlich was mit Zombies?" fragte Julien weiter nach und sah zu wie sie sich etwas aufrichtete.
„Seit dem ein kleines Zombiemädchen so süß ist, hast du die kleine in der ersten Folge gesehen? Mit den Hausschuhen so Zucker." begann sie zu schwärmen und wieder musste Julien lachen als er ihr zusah wie sie niesen musste und es sich verdächtig nach dem niesen einer Katze anhörte, so leise und verstohlen wie sie es tat.
„Miau." konnte er sich nicht verkneifen als sie ihn nur verdutzt ansah, jedoch über ihn hinweg griff und sich eine angefangene Toilettenpapierrolle nahm nur um sich drei Blätter abzureisen und diese als Taschentuch zu missbrauchen.
„Okay, jetzt bist du wirklich das schrägste Krankheitsopfer das ich kenne." Lachte er wieder, hörte zu wie der Wasserkocher sich ausschaltete und ohne weiter auf sie zu achten ging er in die Küche um dort eine XXL-Tasse zu nehmen und Ingwer klein zu schneiden den er anschließend in ein Teeei füllte, das mit dem grünen Blatt oben drauf wirklich süß aussah, um dort dann das Wasser darauf zu schütten.
Während der Ingwertee zog, nahm er die Tasse wieder um sie vor Briana zu stellen.
„Danke." vernahm er die Rothaarige und ließ zu das, nachdem er sich weder neben sie gesetzt hatte, sie sich an ihn kuschelte und gemeinsam und leise verfolgten sie die Folge des Zombiedramas.
„Mir ist langweilig." hörte er auf einmal Briana neben sich und ohne weitere Vorwarnung hatte er ein kleines Kissen im Gesicht und sie zog ihn in eine Kissenschlacht.
Dieses kleine Hin und her endete im Schlafzimmer, die Zwei Kissen die sie auf ihrem Bett hatte waren auf den Boden und die Decke hatten sie herunter gerissen als Julien und auch Briana außer Atem auf den Matratzen, er über ihr und hielt ihre Hände fest, lagen.
Er war ihr eindeutig zu nah, als er sie weiter auf die Federkernmatratze drückte, ihr immer näher kam und ihre etwas lautere Atmung vernahm als sie sich in die Augen sahen.
„Wir sind Freunde." er wusste selber nicht wieso er dies so zusammenhangslos aussprach doch kam er mit seinen Lippen ihren immer näher.
„Ich steck dich an das ist dir klar." flüsterte sie nur und ihre Augen huschten von seinen braunen Iris zu seinen Lippen und noch bevor sie selber wusste wie ihr geschah hatte er seine Lippen auf ihre gelegt und zog sie in einem leidenschaftliches Lippenspiel, das sie jedoch erwiderte, sich aus seinem Griff wandte und ihre Arme um seinen Hals legte um ihn an sich zu binden.
Immer weniger Kleidung blieb an ihren Körpern während sie sich ihrer Leidenschaft und der Situation hingaben und keiner nahm mehr wahr was in diesem Moment richtig und falsch war als sie mit einander schliefen.


Wer Geduld hat, der findet die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt