4. Kapitel

14 1 0
                                    

Ich war ungewöhnlich früh wach, vermutlich weil dieses Bild nicht mehr aus meinem Kopf ging. Er, glücklich mit Minnah. Auf meiner Zunge brannte förmlich die ganze Wahrheit, um endlich ausgesprochen zu werden.

Mit, vor Tränen, glasigen Augen nahm ich mein Handy und schrieb die Person an, von der ich dringend einen Rat brauchte: Mad. In einer Nachricht verfasst erzählte ich vom gestrigen Tag.

Verlauf nach dem Text:

(Sam) Was soll ich jetzt tun?

(Mad) Ach du... verdammt Sam! Du musst es ihm sagen, der Typ läuft sonst in sein Unglück!

(Sam) Ja schon, aber wenn er es nie erfährt, dann wird er doch mit Minnah glücklich...

(Mad) Wer hat dir denn ins Hirn geschissen?! Mädchen, Minnah betrügt ihn! Es ist sein gutes Recht, es zu wissen, das weißt du.

(Sam) Ja ich weiß, du hast recht... 

(Sam) Muss off, Leo kommt rein                                                                                                                                                                                                                                                               

                                                                                                                                                                     

Leo klopfte an der Tür, worauf ich mein Handy an die Seite gelegt hatte. "Kannst rein." Mein bester Freund betrat das Zimmer und setzt sich zu mir auf sein Bett. "Ist alles gut bei dir? Du hast in der Nacht geweint...", er sah mich mit einem besorgtem Blick an. Er hatte es mitbekommen? Dabei versuchte ich doch so leise wie möglich zu sein.

Ich sah weg. "Alles gut, ich habe nur einen schlechten Traum gehabt.", murmelte ich zu Wand gewendet. Sein Blick schien mich förmlich durchbohren zu wollen. "Hör auf mich anzulügen, Sam. Seitdem wir gestern gegangen sind, bist du abweisend und in dich gekehrt.", bei seiner Bemerkung kaute ich nervös auf meiner Unterlippe. Natürlich hatte er recht, ich versuchte die Gedanken loszuwerden, die mich seit Monaten plagten und der gestrige Abend gab mir den letzen Rest.

"Leo... du kannst eh nichts dran ändern, also lass gut sein.", gab ich kalt zurück, worauf ich aufstehen wollte. Jedoch hielt er mich auf, indem er meinen Arm festhielt. "Was kann ich nicht -", ich unterbrach ihn. "Bitte, ich kann nicht darüber reden. Gib mir Zeit, ich muss nachdenken.", dabei befreite ich langsam meinen Arm aus seinem Griff. "Wie lange?", kam sofort die Frage. "Du bist nur drei Wochen hier, du kannst nicht ewig nachdenken.", fuhr er fort. Ich schwieg. Dieses Thema quält mich innerlich und weiter darüber zu reden umso mehr. 

"Grillparty.", brach er die Stille zwischen uns. "Hm?", hakte ich fragend nach. "Bis zur Grillparty, ...dann möchte ich wissen, was dich so sehr zu quälen scheint. Ich mache mir sorgen und nicht zu wissen, was los ist, regt mich zum Nachdenken an. Mehr möchte ich doch nicht... Nur, dass du dich mir öffnest.", erklärte mit einer ruhigen Stimme. "Leo-", diesmal unterbrach er mich. "Was kann denn so schlimm für dich sein, dass du nicht mal mit mir darüber redest?", er seufzte.             "Bis zur Grillparty.", beendete er und stand auf. Ich musste mir Mühe geben, um mich nicht in seine dunkelbraunen Augen zu verlieren.

Was so schlimm sein kann? Ist es etwa schlimm, dass ich dich liebe? Ich wandte meinen Blick von ihm ab und sah stattdessen aus dem Fenster. Ist es etwa schlimm, wenn ich dir sage, wie ich fühle?

About Lies and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt