Nachdem ihre Mutter grausam ermordet wurde und die junge Dawn allein zurück blieb, beschloss sie sich an den Mördern, die ihr so viel genommen hatten zu rächen.
Unerwarteterweise begegnete sie dabei ihrem Vater, als er sie aus einer gefährlichen Sit...
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Endlich war es soweit. Azril wusste was nun folgen würde. Er hatte sich darauf vorbereitet. Eigentlich wäre dies die schlimmste Strafe die ein Engel erhalten konnte, und doch ging für Azril hiermit ein Wunsch in Erfüllung: die Verbannung in die Unterwelt. Jahrhunderte lang hatte er sein Dasein als Schutzengel im Himmel und auf der Erde gefristet, doch das sollte nun ein Ende haben. Er wollte nicht länger im Schatten der Menschen leben und zusehen wie sie immer mehr ihren Planeten ausrauben, ihm seine Reichtümer nehmen, ohne etwas zurückzugeben. Azril sah um sich. Er sah all die versammelten Engel, Jung und Alt, mit ihren traurigen oder schockierten Gesichtern. Von seinen Familienangehörigen war keiner erschienen, was ihn aber nicht wunderte. Vermutlich waren sie froh, dass er nun endlich verschwinden würde. "Azril, Schutzengel des Planeten Erde und Heiler ihrer Pflanzen und Lebewesen. Oft haben wir dir Chancen gegeben, deine Taten zu bereuen und wieder gut zu machen. Du hast diese nicht angenommen. Darum ist es meine Pflicht, dich nun aus dem Himmelreich zu verbannen. Hast du uns noch etwas zu sagen?", sprach Erzengel Michael laut zu ihm und allen Zuhörenden und ließ die himmlischen Flammen seines Schwertes aufflackern. Gerade wollte Azril dem Erzengel antworten, als aus der versammelten Menge plötzlich ein Rufen zu hören war. "Nein! Michael warte!", rief eine weibliche Stimme. Ein junger Engel kämpfte sich ihren Weg durch die anderen dicht gedrängten Engel. Sie lief auf Michael und Azril zu und blieb nach Luft schnappend vor den beiden stehen. Michael trat einen Schritt zurück und ließ die Flammen auf seiner Klinge wieder erlöschen. Dankend nickte der Engel Michael zu, ehe sie sich an Azril wandte. "Azril, ich habe eine wichtige Bitte an Dich. Meine Tochter und ich wurden vor vielen Jahren getrennt, als meine Zeit zu früh gekommen war den Weg hierher anzutreten. Aber ich weiß, dass sie in der Unterwelt lebt. Ich bin sicher Du wirst sie erkennen, wenn Du ihr begegnest. Ich bitte Dich, ihr zu sagen, dass ich sie liebe und vermisse und nie aufhören werde zu hoffen, sie eines Tages wieder zu sehen." Azril sah in diese traurigen und hoffenden kristallblauen Augen und versprach ihr, ihren Wunsch zu erfüllen. Dankend nahm sie seine Hand in ihre und drückte sie kurz. Dann trat sie noch einen Schritt näher und flüsterte ihm noch ernst zu: "Ihr Vater wird der erste sein, dem du begegnest, wenn du dein Ziel erreicht hast." Erst dann trat sie zurück und ließ Michael seine Aufgabe vollenden. Erzengel Michael ließ die Flammen seines Schwertes wieder aufflammen und trat wieder vor Azril. Fasziniert betrachtete Azril kurz die Flammen des himmlischen Feuers, die um die Klinge des Schwertes tanzten. Dann sah er dem Erzengel vor sich noch einmal in die Augen, ehe er ihm bestimmt zunickte und sich die brennende Klinge in seine Brust bohrte. Azril spürte weder Hitze noch Schmerz, wie er es erwartet hatte; da war nur diese unendliche Leere und Schwerelosigkeit und dieses gleißend weiße Licht, ehe er in freiem Fall scheinbar nach unten fiel. Vom Zentrum des Universums fort, bis in ewig unbekannte Bereiche der dunklen Materie. In die Unterwelt. Dorthin, wo er schon so lange hinwollte.