Namidas Sicht
Ich war mir nicht sicher, ob es der 13. oder der 14. Geburtstag war, doch ich war mir sicher, dass heute die Schlangen angreifen würden. Morgen war der Geburtstag von Antonia und Laura. Ich wusste, dass die Serpentinen die wenige Zeit nutzen würden. Mir war nur ein Rätsel, wann.
Seit sich ihre Angriffe gehäuft hatten, sah ich nicht mehr alles, was in der Zukunft geschehen würde. Ich wusste nicht, woran das liegt und ob es wieder normal werden würde.
,,Hallo, Namida!"
Ich schreckte auf. Ein grün leuchtender Drache schwebte über mir und ich konnte Onkel Lloyds Gesicht erkennen. Ich stütze mich auf meine Arme, als der Drache verschwand und der Blonde vor mir landete.
,,Was machst du denn hier auf dem Dach?", erkundigte er sich.
Es war sehr dunkel, da es Neumond war und die Sterne von Wolken verdeckt wurden. Ich wunderte mich, wie er mich überhaupt sehen konnte.
,,Ne Runde chillen und nachdenken", murmelte ich. ,,Ist irgendwas?"
Er setzte sich im Schneidersitz vor mich und biss sich auf die Lippe, er sah besorgt aus. Manchmal war es nützlich, im Dunkeln sehen zu können. Ich wollte ihn irgendwie aufheitern.
,,Machst du dir keine Sorgen wegen Antonia?" Er sah auf den Boden und knetete an seinen Fingern. Ich blinzelte und wartete einige Sekunden darauf, dass er fortfuhr. Allerdings blieb er still.
,,Sollte ich mir keine machen?", entgegnete ich anschließend und verdrehte die Augen. ,,Natürlich mache ich mir Sorgen." Er schwieg ein paar Augenblicke.
,,Weißt du, was mit ihr ist..?" Ich blinzelte nochmal. Eigentlich sollte es mich nicht überraschen, dass er das fragen würde. Schließlich ist er ihr Vater. Trotzdem konnte ich das Gefühl der Überraschung nicht unterdrücken.
,,Uh...", machte ich, nicht sicher, was ich antworten sollte. ,,In wie fern?"
,,Na ja... Warum sie sich so benimmt."
Ich weiß, wann Menschen lügen. Ich tue es oft genug.
Ich konnte ihr Verhalten auch nicht erklären. Egal, aus welcher Perspektive ich es mir ansah, egal wie viel ich darüber nachdachte, ich wusste es nicht.
Ich senkte meinen Kopf und starrte mein Füße an.
,,Onkel Lloyd..."
,,Hm?"
,,Ich weiß es auch nicht... Aber bitte passe morgen auf die beiden auf."
Er hob die Augenbrauen hoch.
,,Du meinst also, ich passe nicht gut genug auf die auf?"
,,Nein", rief ich schnell. ,,Morgen musst du halt noch besser auf sie aufpassen. Es ist extrem wichtig!"
Er stöhnte und kratzte sich am Nacken.
,,Wenn du meinst, dass es so wichtig ist, werde ich es. Ich vertraue dir."
Ich ließ einen erleichterten Seufzer aus. Ich wusste nicht, ob es reichte, aber es musste. Wenn es das nicht tat, war Ninjago am Ende. Und die anderen 15 Welten dazu.
,,Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"
Konfetti regnete auf die Geburtstagskinder herab, die mit einem erschrockenem Gesicht im Türrahmen standen.
Laura sah aus, als wäre Jesus persönlich zu ihr gestiegen und Antonia schien entsetzt über das viele Essen und den Geschenken zu sein.
,,Dreizehn Jahre schon. Ich kann nicht glauben, wie groß ihr geworden seid!", meinte Onkel Lloyd lachend.
Dad hielt die kleine Konfettikanone noch immer in der Hand und lachte über die Gesichtsausdrücke der Zwillinge. Onkel Jay und Tante Nya klatschten begeistert. Onkel Kai lächelte stolz seine Patenkinder an. Onkel Zane stand mit einem unbeholfenem Lächeln hinter Dad. Alexa klatschte mit Jay und Nya mit, während San auf die Zwillinge stürzte und sie kräftig umarmte. Ich stand hinter allen mit verschränkten Armen und lächelte.
Seit längerer Zeit war es wieder ein echtes Lächeln. Die Schlangen schienen sie nicht angreifen zu wollen. Zeit hatte mir nichts gesagt und ich selbst sah auch nichts. Vielleicht hatten die Schlangen nach ihrem misslungenem Plan aufgegeben.
,,Musstet ihr unbedingt eine Überraschungsparty schmeißen?!", brüllte Laura gespielt sauer. ,,Ich habe einen Herzinfarkt bekommen!"
,,Solange du lebst, muss es nicht schlimm gewesen sein", meinte Kai kalt, während der Rest über den misslungenem aufgebrachten Ton der Braunhaarigen lachten, die nach einigen Sekunden mit einstimmte.
Ich schnappte mir die Geschenke, die wir unter dem Tisch versteckt hatten, damit sie sie nicht sofort sahen. Ohne ein Wort zu verlieren händigte ich sie Antonia und Laura.
,,Herzlichen Glückwunsch", sagte ich mit einem breiten Grinsen. ,,Heute ist euer Tag."
,,Oh mein Gott, sind die alle für uns?!", rief Antonia, nachdem sie die Geschenke durchgezählt hatte. San nickte heftig mit dem Kopf, nachdem sie sich eine Trennung von ihnen ergehen lassen musste.
Nya ging zu ihnen und lächelte sie mit einer Hand auf Antonias Schulter an.
,,Packt sie schon aus, ihr Zwei."
Insgesamt hatte die Feier sieben Stunden gedauert. Permanent lief Musik im Hintergrund, vom Essen war nichts mehr über und auch die drei Napoleon-Torten wurden verputzt. Laura erhielt die komplette ,,The Homelanders" Reihe, einen neuen Ninja-Anzug - der sich nicht wirklich von ihrem alten unterschied - und einen neuen Dolch. Antonia freute sich über neuen Nagellack, etwas Schmuck, einen ebenfalls neuen und gleich aussehenden Ninja-Anzug und zwei Katanas. Beide hatten neue Klamotten bekommen und jeweils einen eigenen PC.
Der Kassierer hatte ein komisches Gesicht gemacht, als wir mit dem ganzen Zeug an der Kasse ankamen. Als San und ich uns von ihm entfernt hatten, schien er verängstigt. Der Anblick war köstlich.
Niemand hatte an diesem Tag an die Schlangen gedacht oder sie erwähnt. Und hoffentlich würde das auch so bleiben. Ninjago war sicher.
Zeit hatte den Geburtstag der Zwillinge nicht eingeplant. Ich musste nicht die Zeit zurückdrehen, um sie aufzuhalten. Wenn sie nicht doch irgendeine Möglichkeit fanden, Ninjago zu erobern, würde ich es auch niemals brauchen.
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Ninjago - Die Rückkehr der Schlangen 3
FanfictionWas war geschehen? Antonia irrt in einem Albtraum, Namida soll nie wieder nach draußen in die Sonne gehen und die Schlangen sollen bald wieder angreifen. Und was meinte Namida mit " Wir sind zu etwas Größerem bestimmt, als du es dir vorstellen kanns...