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Hoseok Pov

Um mich herum war alles schwarz. Ich brauchte erstmal einen Moment, um meinen eigenen Körper wieder zu spüren. Mein Kopf schmerzte abartig und meine Beine fühlten sich taub an. Als ich Stimmen wahrnahm, versuchte ich, meine Augen zu öffnen, was mir allerdings erst nach dem gefühlt 100. Mal gelang. Ich starrte in ein grelles Licht, wodurch ich meine Augen wieder ein wenig schloss.

Nachdem ich mich nach einigen Sekunden an das grelle Licht gewöhnt hatte, fiel mir auf, dass ich wohl im Krankenhaus war. Aber was machte ich im Krankenhaus? Ich versuchte, mich langsam aufzusetzen, als ein stechender Schmerz durch meinen Körper fuhr, der mich sofort zurücksinken ließ. Was war das für ein höllischer Schmerz?

Jetzt nahm ich erst die Personen neben mir war, die wohl auch gerade bemerkt hatten, dass ich wach war. Es waren ein Arzt und meine Eltern, die mich sofort mit besorgnis- und trauergetränkten Augen musterten und vorsichtig ihre Hand auf meine legten. Ich verstand nun gar nicht mehr, was hier gerade passierte. Was war passiert? Warum sahen mich meine Eltern mit diesem Blick an und wieso verdammt nochmal hatte ich solche Schmerzen?

Meine Eltern bemerkten wohl meinen panischen Bick, da sie nun sanft über meine Hände strichen und endlich dazu ansetzten, etwas zu sagen.

"Endlich bist du wach, mein Schatz. Wie geht es dir? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht." sagte meine Mutter mit schwacher Stimme. Ich sah sie verwirrt an.

"Was ist passiert?" fragte ich sie so leise, dass man es beinahe überhört hätte. Ich fühlte mich schwach und ausgelaugt. Auf meine Frage hin sah mich meine Mutter nun noch besorgter an und man sah ihr an, dass sie mit sich selbst kämpfte, wie sie mir antworten sollte.

"Kannst du dich noch daran erinnern, was passiert ist, bevor du aufgewacht bist?" fragte mich deswegen nun mein Vater. Ich schüttelte kaum merkbar meinen Kopf.

"An gar nichts mehr..." brachte ich leise heraus. Ich war mit der Situation total überfordert, was man mir wohl auch deutlich ansah. Meine Eltern schienen ebenfalls überfordert mit der momentanen Situation, weshalb sich nun endlich auch der Arzt zu Wort meldete.

"Herr Jung, Sie sind womöglich gerade sehr verwirrt, aber bitte beruhigen Sie sich erst einmal. Wie geht es Ihnen?" fragte er mich.

"Mein Kopf schmerzt und ich kann meine Beine nicht spüren..." entgegnete ich schwach. Konnte mir endlich mal einer sagen, was passiert war? Lange hielt ich das hier nicht mehr aus. Der Arzt nickte und notierte sich etwas, bevor er mich erneut ansah. Ich glaubte, etwas wie Mitleid in seinen Augen sehen zu können.

"Ich bedauere sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass sie einen schweren Unfall hatten. Sie gerieten, laut Aussage eines Freundes, auf einer Rennbahn in einen Unfall mit einem weiteren Fahrer, der sein Auto nicht mehr kontrollieren konnte und in sie hineinraste." begann der Arzt mir zu erklären, was passiert war.

Etwas ungläubig sah ich ihn an. Ich hatte einen Unfall? Wieso konnte ich mich nicht mehr daran erinnern? Der Arzt schien meinen Blick zu bemerken, daher setzte er seine Erklärung fort.

"Sie erlitten durch den Aufprall eine Gehirnerschütterung, sowie mehrere Schnittwunden, die genäht werden mussten. Ihre Beine wurden unter Teilen des Autos so eingequetscht, dass es uns nicht mehr möglich war, sie zu behandeln. Es tut mir wirklich Leid, Ihnen dies mitteilen zu müssen, doch um weitere Schäden zu vermeiden, mussten wir beide Beine amputieren."

Die Worte des Arztes versetzten mir einen Schlag. Mir wurde schwindelig und ich musste mich beherrschen, nicht direkt in große Panik auszubrechen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich hatte einen Autounfall und meine Beine wurden amputiert? Schlagartig wurde mir bewusst, was mir der Arzt eigentlich gerade erzählt hatte. Mir fehlten nun beide Beine.

Panisch riss ich meine Augen auf und versuchte, die Decke über meinen Beinen wegzuziehen. Meine Mutter stoppte mich, indem sie meine Hände festhielt. Sie versuchte, etwas zu sagen, doch stattdessen entfuhr ihr nur ein leises Schluchzen. Daher nahm sie mich einfach in den Arm und strich mir sanft über den Rücken.

"Alles wird gut, mein Schatz. Wir stehen das gemeinsam durch. Bitte verfalle jetzt nicht in Panik, auch wenn es schwer sein muss. Wir sind für dich da." brachte sie doch noch irgendwie hervor. Es fiel ihr schwer, die passenden Worte zu finden, sie schien verzweifelt.

Etwas widerwillig gab ich den Versuch, die Decke wegzuziehen, auf und erwiderte ihre Umarmung leicht. Ohne es zu bemerken, flossen langsam Tränen mein Gesicht hinunter, bis ich mich nicht mehr beherrschen konnte und sie unaufhaltsam in Strömen mein Gesicht bedeckten. Das war einfach alles zu viel für mich.

Mein Traum schien direkt vor mir zu zerplatzen. Ich würde nie wieder an Autorennen teilnehmen können. Laufen würde ich ja vielleicht noch mit Prothesen können, doch mein wichtigster Lebensinhalt wurde mir binnen Sekunden einfach weggerissen. Und das alles nur, weil ich ausgerechnet zu dieser Zeit an diesem Ort sein musste. Ich machte mir selbst Vorwürfe, nicht in der Lage gewesen zu sein, dem anderen Fahrer auszuweichen.

Zu schwach, um das alles weiterhin verkraften zu können, schloss ich erschöpft meine Augen, während mir meine Mutter beruhigend über die Haare strich. Meine Eltern taten mir ebenfalls leid. Wegen mir mussten sie sich nun solche Umstände machen. Das wollte ich nicht. Ich wollte ihnen kein Hindernis sein. Leise schluchzend schlief ich irgendwann mit tausenden Gedanken im Kopf ein und hoffte insgeheim, nie wieder aufzuwachen.
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Soo, endlich mal wieder ein Kapitel aus Hoseoks Sicht :>
Mir ist aufgefallen, dass meine Geschichte ab dem 3. Kapitel plötzlich viel weniger Leser als vorher hat.
Woran das liegt, kann ich mir aber nicht erklären...
Falls die Geschichte für manche zu langsam voran geht, tut es mir wirklich leid, aber ich will, dass sich die Story in einem realistischen Tempo entwickelt.
Ob ich sie eher in die Länge ziehen oder eher kürzer machen soll, weiß ich selbst noch nicht.
Ich wüsste gerne, was ihr denkt, aber es liest eh fast nie einer den Autorenkommentar^^ -3-
Ich hoffe trotzdem, dass die Leute, die meine Story mögen, sie weiterhin lesen und ich werde sie auch weiterschreiben, wenn sie niemand mehr lesen wird, da es einfach meine neu entdeckte Leidenschaft ist^^
Danke~

Dying Lights • YoonseokWo Geschichten leben. Entdecke jetzt