Altersunterschied... juckt mich nicht!

06| Kleinkind-Gefühl

Ich wollte etwas sagen, aber er verschlug mir mit diesem plötzlichen Auftreten total die Sprache. Er grinste mich an, da er es wahrscheinlich gemerkt hatte.
>>Lang nicht gesehen.<<, sagte er dann und hielt den Blick zwischen unseren Augen aufrecht. Seine braunen Augen erinnerten einen echt an einen Teddybären.
Warte, wtf? Themawechsel, Summer!
>>Zwei Wochen... Glaub ich.<<, kam ich dann endlich zu Wort. Er nickte und musterte dann meinen Einkauf, welchen ich mühevoll in meinen Armen balancierte, damit mir die Hälfte nicht hinunter fiel. Warum hatte ich die Sachen eigentlich nicht in meine Tasche gesteckt?
Ach ja, dass letzte mal wollte der Ladeninhaber fast die Polizei rufen, weil er dachte, ich würde klauen.

>>Wie geht's deinem Hund?<<, fragte er dann, nachdem zwischen und kurz Stille war. Ich überlegte. Wie ging es ihm? Er war halt ein Hund. Das ist alles.
>>Gut, denke ich zumindest. Er tobt jeden Tag im Garten rum und nervt jeden mit seinen Spielsachen. Und deinem?<<, murmelte ich grinste. Ich hoffte nur, dass ich nicht wie ein Nilpferd aussah. Wenn ich grinste, sah das immer sehr behindert aus. Schlimmer als bei einem Affen. Viel schlimmer.

>>Auch gut. Sie hat jedoch nie einen Spielkollegen, da die Nachbarshunde entweder alt sind oder falsch erzogen wurden und das Verhalten eines Raubtieres haben.<<, erwiderte er. Ich zeigte kurz eine bemitleidende Mimik. Yuma ging es genauso. Er hatte auch niemanden.

>>Wollen wir uns sonst irgendwann mal wieder treffen?... Mit unseren Hunden.<<, fügte er hinzu und sah mich lächelnd an. Sofort verspürte ich Hitze in meinem Gesicht.
Oh man, warum wurde ich denn jetzt rot?!
>>Äh... Klar! Yuma würde sich freuen.<<, lächelte ich dann. Ich verlagerte das Gewicht der Kartoffeln in meinen Armen, da langsam der linke Arm schwer wurde.
>>Soll ich dir irgendetwas abnehmen?<<, fragte er sofort, worauf ich jedoch den Kopf schüttelte.
>>Alles gut.<<, meinte ich nur lief zur Kasse, welche direkt neben uns war. Ich legte meine Sachen auf das Band und seufzte erleichtert, als endlich der Ballast von meinen Armen weg war.
Ich konnte hinter mir ein Kichern wahrnehmen, welches ich sofort zu Caleb zuordnete. Ich drehte mich um und sah ihn an.
>>War wohl doch schwer, hm?<<, grinste er. Ich grinste zurück und lief dann einen Schritt vor, als die Ware auf dem Band in Richtung Kassiererin wanderte.
>>Nein, Kartoffeln werden nur auf die Dauer anstrengend, weil die sich ständig in dem Netz bewegen.<<, murmelte ich und deutete auf das rote Netz, worin sich die Kartoffeln befanden.
Das klang so, als ob die Kartoffeln wie Fische gefangen wurden mit Fischernetzen, aber.... Nein, einfach nein.

Ich bezahlte die Waren und stopfte sie dann eher unsanft in meine Tasche, welche ich die ganze Zeit über auf meinem Rücken hatten. Ich nahm meine Tasche wieder auf den Rücken und sah mit zu, wie Caleb sein Zeugs bezahlte. Neben Sachen wie Brot, Wurst und Tiefkühlpizza fielen mir noch die Leckerlies und Nassfutterdosen für Hunde auf. Eigentlich hätte ich Yuma auch so etwas mitbringen können...

>>Also dann.<<, sagte er und lief neben mir nach draußen. Ich blieb beim Fahrradständer stehen und schloss mein Rad auf. Er lehnte dich gegen einen Pfeiler, welcher zufälligerweise direkt neben den Fahrradplätzen stand.
>>Und wann wollen wir uns treffen?<<, fragte er dann und ich bemerkte, wie er mich die ganze Zeit über beobachtete, während ich mein Fahrrad in Position brachte. Sein Blick haftete förmlich an mir.
>>Weiß ich nicht. Ich hätte eigentlich oft Zeit.<<, meinte ich und überlegte. Bis auf die Tage, wo ich schlecht gelaunt bin und meine Teammates übers Headset anschnauzte, aber dies behielt ich mal lieber für mich.
>>Übermorgen? Da muss ich nicht arbeiten.<<, schlug er vor. Ich erhob meinen Blick, welcher vorher an mein Lenkrad geheftet war. Moment, er arbeitet schon?!
>>Arbeiten?<<, fragte ich leise nach, worauf er nickte.
>>Ich bin Mechatroniker.<<, sagte er knapp. Okay, ich konnte meine Ladeluke nicht mehr halten und somit klappte mir der Mund auf. Als ob der Typ schon so alt ist, dass er arbeitet!
>>Wie alt bist du denn?<<, platzte mir plötzlich heraus, weswegen ich mir sofort die Hand vor den Mund hielt.
Er lächelte.
>>25.<.
Okay, schon wieder ging die Luke runter. Als ob er 25 Jahre alt ist!?
>>I-Ich hab dich auf 18 oder 20 geschätzt.<<, sagte ich verdutzt, worauf er kurz lacht.
>>Danke, ich fühle mich geschmeichelt. Und du?<<, fragte er.
>>16...<<, nuschelte ich, worauf er ebenfalls die Augen weit öffnete.
Kurz gesagt, wir waren beide geschockt, dass der jeweils andere so ein unerwartetes Alter hatte.
>>Hab dich auf keine Ahnung... 18 geschätzt...<<, gab er zu und kratzte sich am Hinterkopf.
>>Nehme ich mal als Kompliment.<<, grinste ich.
Okaaaay, stumpfe Situation. Ich sollte vielleicht einfach verschwinden und mich vergraben. Peinlich!
>>Shit, ich muss los. Soll ich dir sonst meine Nummer geben? Dann können wir die Sache später in Ruhe besprechen.<<, schlug er vor, nachdem er auf seine Handyuhr geschaut hatte.
Was denn? Jetzt dreht er mir noch seine Nummer an? Heute ist echt ein schräger Tag...
>>Klar. Hau raus.<<, sagte ich und zückte meins aus der Hosentasche.

Ich speicherte seine Nummer ein, welche er mir diktierte. Dann steckte ich mein Handy wieder weg und er verabschiedete sich. Moment... Toll, jetzt fährt er auch noch mit dem Auto davon. Jetzt fühlte ich mich jung, wirklich jung. Wie so ein Kleinkind...

Ich fuhr los, wobei ich sein Wagen aus der Ferne noch kurz musterte. Ein silberner VW, nicht übel. Welches Modell wusste ich allerdings nicht.

Ich fuhr nach Hause und verstreute die Lebensmittel auf dem Küchentisch, da ich keinen Bock mehr hatte, diese großartig weg zu räumen.
Ich ging in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen.

Halten wir fest: Er ist verdammt nochmal 25 Jahre alt!

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Motivation, wo bist du?
Ah, gefunden.

Okay sorry, mal wieder sind die Updates sehr rar. Hoffe euch gefällt das Kapitel trz :3 ~