3~Vision vom Tod und Ich die Leiche.

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Ab jetzt schreibe ich aus der Sicht von Elenia/Nia. Eigentlich nur aus ihrer Sicht, aber es kann natürlich sein, dass ich gezwungenermaßen wechseln muss. Ich hoffe es gefällt dir trotzdem.

Am nächsten Morgen wachte ich noch vor meinem Wecker auf, ich hatte doch tatsächlich vergessen, die Jalousien runter zu fahren. Da heute Samstag war, musste ich nicht arbeiten und konnte mir so mal einen gemütlichen Tag machen. Als ich auf den Wecker sehe, fällt mir auf, dass ich doch nicht vor ihm aufgewacht bin. Er war nicht mal an! Seufzend gehe ich in die Küche und mache mir ein ausladendes Frühstück, schließlich brauche ich mir dann kein Mittagessen mehr zu machen. Es ist ja nicht auch schon halb zwölf oder so.

Nach einer ordentlichen Portion Pancakes gehe ich mich umziehen und fahre zwei Etagen weiter nach unten in den Trainingsraum. Nach zwanzig Minuten auf dem Laufband habe ich noch nicht einmal Schweißperlen auf der Stirn, aber ich trainiere ja auch schon seit Jahrhunderten jeden Tag ausgiebig. Nach dem Aufwärmen und ein paar Bauchmuskelübungen müssen die Box Säcke dran glauben. Ich habe sie zwar noch nicht durch geboxt, aber sie fliegen in regelmäßigen Abständen aus der Halterung an der Decke.

Dann trainiere ich noch etwas an den Geräten, bis ich merke, dass ich schon zwei Stunden Sport mache. Ich fahre wieder nach oben und dusche. Ich ziehe mir ein weißes Sommerkleid an und gehe auf meine Dachterrasse. Mitten zwischen kleineren und größeren Bäumen steht, nahe der Glaswand, die den Rand des Gebäudes umgibt, eine Hängematte.

Von hier aus kann man fast ganz New York überblicken und ich frage mich, wie schon mehr als zweihundert Jahre lang, vor was ich die Erde beschützen muss. Natürlich ruinieren die Menschen die Erde, aber ich glaube langsam nicht mehr, dass das der Grund ist, weshalb Eternality mich aufgeweckt hat.

Und wie auch an jedem anderen Tag mache ich wieder eine Gedankenreise. Ich reise zu all den anderen Planeten, die ich geschaffen habe und den Wesen, die auf ihnen leben. Alles scheint friedlich. Natürlich gibt es hier und da den einen oder anderen Krieg, doch auch diese müssen sein. Aus ihnen sollen die Arten lernen und auch ihr Bestand, der sonst über alle maßen wäre, wird verringert. Also ist alles in Ordnung, doch warum bin ich dann hier?

Die Gedankenreise hatte fast drei Stunden gedauert, weshalb ich wieder rein gehe. Ich schalte den Fernseher ein und staune nicht schlecht, als ich höre, dass die Fantastic Four sich den Avangers angeschlossen haben. Bald sind die eine eigene Abteilung in der Army, wenn da noch mehr dazu kommen. Als dann auch noch eine 'Außerirdischensichtung' auf den Plan tritt, bemerke ich dieses kribbeln. Eine Vision! Ich könnte jetzt sagen: endlich, nach zweihundert Jahren, aber die damit verbundenen Schmerzen lindern meine Freude nahezu gänzlich. Meine Augen fangen an zu leuchten und ich werde unfähig, mich zu bewegen.

Vor mir sehe ich Sand. Sand, wie in einer Wüste und tote Körper, die über den Boden verteilt sind. Der Himmel strahlt so hell wie tausend Sonnen und ich richte den Blick schnell wieder auf den Boden. Ich entdecke eine Uhr, die ein Datum Anzeigt. Ich lasse es liegen und sehe mich weiter um. Hier wurde eindeutig gekämpft und das nicht nur mit irdischen Waffen. Ich fliege als Lichtgestalt weiter durch die Wüste, als ein schwarzer Nebel auftaucht, der versucht, das Licht zu ersticken. Die Avangers, die Fantastic Four, die X-Men und die Guardians of the Galaxy, sie versuchen, den Nebel zu vernichten, doch sie schaffen es nicht. Der Nebel, er hüllt die ganze Erde ein, immer mehr Menschen sterben. Eine Stimme meldet sich, es ist Eternality. "Das ist der Grund, weshalb ich dich geweckt habe. Du musst sie aufhalten. Die Schatten wollen die Erde vernichten, weil sich ein alter Feind auf ihr befindet, doch sie wissen nicht, wo genau er sich befindet. Du kannst sie aufhalten und nur du allein. Du und die Avangers, die Vier, die X-Men, die Guardians, SHIELD, Fury. Das ist dein Kampf und doch musst du ihn nicht alleine bestreiten."

Jetzt weiß ich also, warum ich hier bin. Geschockt starre ich auf die Glasplatte des Couchtisches und bin nicht wirklich fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Alles ist wie benebelt und es kommt mir wie Stunden vor, in denen ich einfach nur da sitze, unfähig mich zu bewegen. In Wahrheit sind es nur ein paar Minuten und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Die Polizei würde mir nicht glauben, Geheimdienste auch nicht, die Regierung erst recht nicht und die Doktoren in der Klapse auf gar keinen Fall.

Ich laufe durch meine Wohnung und suche mal wieder krampfhaft nach einer Lösung, nur das Problem ist ein anderes. Die einzige Frage, die wie ein Echo durch meinen Kopf hallt, ist Was jetzt? Ich denke noch einmal ganz genau an die Vision zurück. An die Wüste, die Schattenwesen, die Avangers, der Nebel, Eternal- warte DIE AVANGERS! Die Lösung für mein Problem! Aber nicht die Avangers, sondern jemand mit Einfluss, mit Verständnis, Autorität, jemand wie... aber natürlich, Nick Fury! Der Director von SHIELD.

Ich setze mich wieder auf das Sofa und schloss meine Augen. Ich dachte an Nick, ich konzentrierte mich auf ich, wie er aussah, wie er sprach. Ja! Ich hatte eine Verbindung. Das heißt so viel wie dass ich mit ihm über meine Gedanken sprechen kann, er aber auch mit mir. Er ist allein im Lager des Helicarriers. "Hallo Nick. Erschrecken sie sich nicht und auch wenn es sich falsch anhört. Ich bin in ihrem Kopf." Der Direktor bleibt ruhig und hält aber in seiner Bewegung inne. Ich dachte eigentlich, er würde ausrasten und rumbrüllen oder so, aber dem war nicht so. "Wer oder was bist du und was willst du von mir?" Gut, dann kommen wir halt sofort zur Sache.

"Ich bin Nia, die Trägerin und Beschützerin von Eternality, dem Schöpferkristall. Vor vielen Milliarden Jahren schuf er mich und ich für ihn das Universum, sowie alle Geschöpfe, die darin leben. Vor zweihundert Jahren schickte Eternality mich auf die Erde, um dieser zu helfen, doch wusste ich nicht, wobei. Jetzt weiß ich es, denn in meiner Vision wird die Erde von Schatten angegriffen werden. Sie sind mächtige Dunkelwesen, die aus einer längst vergangenen Zeit zurückgekehrt sind, um wieder einen Platz in diesem Universum zu finden. Doch sie wollen einen alten Feind vernichten, der sich auf der Erde versteckt hält, der ihnen ihre Heimat genommen hat. Doch um ihn zu töten müssen sie die Erde zerstören. Sie werden als schwarze Nebelschwaden einfallen und alles vernichten, was ihnen im Weg steht. Seien sie bereit, denn unter Umständen steht der Erde der Untergang bevor."

"Kommen sie her, ich will mit ihnen Persönlich sprechen." Er will mich also wirklich versuchen, einzusperren. Naja vermutlich, aber tuen wir ihm mal den Gefallen, damit er Nachts auch ruhig schlafen kann. "Okay, also wollen sie mich einsperren. Ich werde kommen, wenn ich den richtigen Zeitpunkt erkenne, doch sollte ihnen klar sein, dass mich keine Gefängniszelle halten kann. Ich bin alles in diesem Universum, es ist unmöglich, mich fest zu halten."

Damit bricht die Gedankenübertragung ab und ich sitze zufrieden auf meinem Sofa. Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass ich aus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschwinden kann. Ich könnte sterben, also so tun. Ich lege einfach ein lebloses Duplikat von mir in meine Wohnung und 'töte' es dann, sodass es nach einem Mord aussieht. Ja, dass ist eine gute Idee, so mache ich es.

Aber was ist mit Sophia? Ich kann sie nicht einfach so alleine lassen. Also zum Notar. Natürlich manipuliere ich ihn in Gedanken, sodass er denkt, dass ich vor ein paar Wochen dort war und zaubere mein Testament in seine Schublade. Ich erstelle ein Testament, in dem ich alles Sophia vermache. Meine Wohnung, das Label und mein Geld. Sie hatte es schon schwer genug und ich weiß, dass sie damit gut umgehen wird.

Schnell lege ich das Duplikat auf den Boden und lasse ein Messer durch die Luft schweben, welches sich dann durch seinen Hals bohrt. Kurz darauf erscheint eine Blutlache, die immer größer wird, wobei keine Fingerabdrücke auf dem Messer sind. Dann hole ich tief Luft und schreie einmal kurz wie am Spieß, mache ich mich unsichtbar. Ich bestehe sozusagen nur noch aus Luft und da kommt schon der Sicherheitsmann aus dem Fahrstuhl und holt Verstärkung. Ich bin also offiziell tot und mache mich dann mal ganz lebendig auf den Weg zum Carrier.

Lasset die Spiele beginnen.

Eternity - Avengers ff (Pausiert) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt