Die zwei Freundinnen würden sich am liebsten nie wieder loslassen. Kate legt ihren Kopf an Rosalinas Schulter und sie nimmt ihre Hand und hält diese fest. In diesem Moment scheint alles perfekt zu sein. Die Sonne strahlt, es ist Samstag und sie ist mit ihrer Freundin zusammen. Besser könnte es für Rosalina nicht sein, jedoch wird sich das schon bald ändern.
Plötzlich steht Kate auf und zerrt sie hoch. Sie ist ganz hibbelig und platzt gleich vor Freude. Rosalina schaut sie leicht verwirrt an, aber ehe sie nachfragt kann, platzt es aus Kate heraus.
„Ich habe fast etwas vergessen. Da wir heute sozusagen "Jahrestag" haben, habe ich uns ein Schloss mit unseren Namen gekauft. Den können wir dann wie diese Liebespaare an der Brücke befestigen.", sagt Kate fröhlich und Rosalina schaut sie sprachlos an.
„Das ist eine echt süße Idee von dir.", antwortet sie und ihr kommt eine Träne.
„Nicht weinen.", sagt sie grinsend.
„Sind nur Freudentränen."Nachdem Rosalina sich wieder gefangen hat, gehen sie zur Brücke und befestigen das Schloss und werfen zusammen den Schlüssel in das Wasser.
Anschließend gehen die Mädchen fröhlich lachend nach Hause und umarmen sich nochmal kräftig.Die nächste Woche verläuft für Rosalina ganz gut. Sie musste ein Referat in Biologie vortragen, welches ihr geglückt ist und selbst die Geschichtsklausur lief sehr gut. Selbst Aria hat es geschafft, dass ihre Tasche heil wieder nach Hause gekommen ist.
Es ist Freitag und nach der stressigen Woche findet sie, dass sie sich das Wochenende wirklich verdient hat. Das Einzige, was Rosalina aufgefallen ist, dass ihre Mutter sich seit Sonntag Abend etwas komisch verhält. Sie hofft, dass jetzt wieder alles in Ordnung ist.Rosalina geht wieder mit Kate nach Hause.
„Mensch, diese Woche ging echt schnell rum. Morgen ist schon wieder Samstag.", quietscht die Brünette vor Freude.
„Jaaa und diesmal gehen wir bei mir zocken. Glaube mir, die neue Konsole ist echt ein Traum.", schwärmt Rosalina.
„Jetzt mach mich nicht noch wuschiger, als ich schon bin.", grummelt sie und muss schmunzeln.
„Du musst nur paar Stunden warten, dann erlebst du es selbst."
Daraufhin fällt Kate ihr stöhnend in die Arme. Sie hasst es zu warten und Rosalina streicht ihr über das Haar und grinst. Danach winken sie sich zum Abschied zu.
Kurz bevor Rosalina an der Tür steht, zögert sie zu klingeln, weil sie stöhnende Schreie ihrer Schwester hört. Aria hat am Freitag nämlich immer eine Stunde vor ihr Schluss. Sie spekuliert über den Grund des Streits. Vielleicht wegen der Geburtstagsparty von ihrer besten Freundin oder wegen einer schlechten Arbeit.
Sie schüttelt den Kopf und will jetzt keine Vermutungen mehr aufstellen sondern die Wahrheit hören. Sie klingelt und Aria öffnet ihr mit einem verbitterten Gesichtsausdruck die Tür. Verwundert schaut sie ihre Schwester an.„Eh, was geht denn hier ab? Hab ich was verpasst?", fragt sie mit einem lustigen Unterton, aber Aria verzieht das Gesicht nicht einen Millimeter.
„Das kann dir Mama gerne selbst erzählen. Du wirst dich wahrscheinlich genauso freuen wie ich.", antwortet Aria ernst und rennt schnell auf ihr Zimmer.Jetzt hat sie wirklich ein mulmiges Gefühl im Bauch. So ernst und traurig hat sie Aria noch nie erlebt. Es herrscht kurz Stille, doch dann hört Rosalina das Weinen ihrer Mutter. Langsam geht sie ins Wohnzimmer und entdeckt ihre Mama auf dem Sofa. Mit roten Augen und einem gequälten Lächeln schaut sie zu ihrer Tochter, welche sie mit einem verwirrten Gesicht anschaut.
„Mama, was ist hier los, warum ist Aria so wütend und verzweifelt?", fragt Rosalina und setzt sich neben sie.
„Ich wollte es euch schon früher sagen, aber ich habe nie den richtigen Zeitpunkt gefunden. Du hattest schließlich so viel um die Ohren wegen der Schule. Ich will das auch nicht, aber euer Vater lässt mir keine andere Wahl.", wispert sie.
„Was willst du nicht?!", fragt sie mit Nachdruck.
„Dass wir nach Hamburg ziehen werden! Und zwar in zwei Wochen!", brüllt sie laut.Jetzt fällt Rosalina aus allen Wolken. Sie soll bereits in zwei Wochen woanders leben und auf eine neue Schule gehen in einer völlig fremden Großstadt. Das ist für sie ein Alptraum. Sie ist eh schon nicht der Typ, der locker auf andere zugeht und mit ihnen redet. Aber das Allerschlimmste ist, dass sie ihre Freundin Kate dann nie wieder täglich sehen kann.
In ihren Augen sammeln sich die Tränen und sie starrt ihre Mutter geschockt an. Sofort nimmt sie ihre Tochter in den Arm.„Es tut mir so leid, aber der Termin ist schon fest und euer Vater hat bereits die Bestätigung für die Versetzung.", seufzt sie.
„Das wird ein Alptraum werden. Ich meine, ich habe gerade meine neuen Lehrer und Klassenkameraden akzeptiert und vor fast einer Woche den Jahrestag von Kate und mir gefeiert und jetzt muss ich all das hinter mir lassen." Nach jedem Wort wird sie lauter und versteht jetzt das Verhalten ihrer Schwester.
Weinend stürmt sie die Treppen hoch und geht in ihr Zimmer. Sie atmet tief ein und aus und versucht sich zu beruhigen. Jedoch ist die Verzweiflung größer und vor Wut schmeißt sie ihren Stuhl um. Plötzlich kommt Aria in ihr Zimmer rein. Beide schauen sich sprachlos an und wissen genau, was die Andere gerade denkt. Dann nehmen sie sich in den Arm und weinen zusammen.„Ich weiß, es ist ein Schock, aber wir sollten nicht Mama die Schuld geben und sie mit Nichtbeachtung bestrafen. Wenn, dann sollten wir Papa zur Rede stellen.", erzählt Aria entschlossen mit zittriger Stimme.
„Stimmt, wenn jemand den Umzug verhindern kann, dann er.", antwortet Rosalina und schaut direkt auf ein Bild, wo Rosalina und Kate gerade elf Jahre alt sind, zusehen sind.So, hoffe es hat euch gefallen. Freue mich über Feedback und Likes.
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My dark Soul~ Kampf gegen mich selbst
Paranormal„Du siehst so überrascht aus. Keine Sorge, du träumst nicht, ich bin real. Hat ja lang genug gedauert, bis ich endlich erwachen konnte." Als Rosalina plötzlich sich selbst vor ihr stehen sieht, fällt sie fast vom Glauben ab. Rosalina hat schon in...