III

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Der Sonntag verlief anstrengend. Ich wachte verkatert auf und musste erstmals mich mit Prüfungsstoff freuen. Ich verließ mein Zimmer nicht, dies war zwar auch normal für mich. Meine Freizeit gestalte ich meistens einsam. Klar verbrachte ich gerne Zeit mit meinen Freunden und hatte einige Hobbies. Ich spielte zusammen mit Nathaniel in der Fußballmannschaft und wurde sogar zum Co-Captain gewählt. Meine Eltern zwangen mich Klavier zu spielen. Ich war einsam.
Ich war einsam.
Ich war müde.
Es machte keinen Sinn.
Mein Leben machte keinen Sinn.
Der Gedanke nicht mehr zu leben, war für mich eine Verführung. Menschen dachten Depressionen war Traurigkeit. Menschen dachten Depression war weinen. Menschen dachten Depression war das man sich schwarz kleidete. Aber die Menschen waren falsch. Depression war das ständige Gefühl, taub zu sein. Taub von Emotionen, taub zu lügen. Du wachste am Morgen auf, um wieder ins Bett zu gehen. Tage waren nicht wirklich Tage; Sie waren nur lästige Hindernisse, die konfrontiert werden mussten. Und wie konfrontiertest du sie? Durch Medikamente, durch Trinken, durch Rauchen, durch Drogen, durch Schneiden und Schlafen durch den ganzen Tag. Wenn du deprimiert warst, atmetest du alles ein, was durch den Tag kommen konnte. Das war, was Depression war, nicht Traurigkeit oder Tränen, es war das überwältigende Gefühl der Taubheit und das Verlangen von etwas, dass dir helfen konnte es von einem Tag zum nächsten zu überstehen. 

Ich schwörte, dass es mir gut ging.
Ich habe so viel besser gemacht.
Ich habe so viel Fortschritt gemacht.
Ich war fast sogar glücklich.

Ich wusste nicht, was passiert war.
Etwas war schief gelaufen.
Und jetzt fand ich mich nach Luft schnappen und ich wusste nicht, wann es passiert war, aber ich habe angefangen, meinen Verstand wieder zu verlieren. Ich dachte, ich vermisste Stücke von mir und ich wusste nicht, wie man sie fand. 

Niemand wusste, dass ich so dachte. Niemand. Ausser Valeria. Ich wusste noch... wir sassen zusammen auf einem Hügel, der in der Nähe von Valerias Haus war. Sie hatte ihr Arm gebrochen wegen mir. Ich fühlte mich schuldig und besuchte sie. Sie freute sich sehr und wir gingen zusammen spazieren. Auf unserem Sparziergang plauderten wir über Gott und die Welt. Als es dann langsam Abend wurde, trug ich sie Huckepack auf einen Hügel. Sie wollte unbedingt darauf. Dann sassen wir eben zu zweit auf diesem Hügel. Die Sonne ging schon runter und der Himmel verfärbte sich zu einem Spiel zwischen violett, rot und orange. Es war ruhig geworden zwischen uns und ich starrte gespannt zum Himmel. Ich lebte seit Jahren in dieser Stadt, aber das... das hatte ich irgendwie verpasst. Ich sah zu Valeria und unsere Blicke trafen sich. Sie lächelte leicht und ihre Wangen färbten sich leicht rosa. Eine Haarsträhne von ihrem dunklen gelocktem Haar fiel ihr ins Gesicht. Mein Herz schlug so fest, dass mir schon fast schwindelig wurde. Dies war der Part in dem man sich küsste, oder?  Auch wie sehr ich es wollte, als ich ihren mit Gips umhüllten Arm sah, überkam mir das schlechte Gewissen. Ich wandte mich von ihr und sah wieder zum Himmel. Der kühle Windstoß tat mir gut, da mir richtig heiß wurde. Ich traute mich nicht sie anzusehen. Sie war sicher enttäuscht von mir. Kurz schielte ich zu ihr. Sie blickte mich weiterhin an. Sie sah nicht enttäuscht aus sondern nachdenklich, dabei zitterte sie wegen der Kälte. Sofort zog ich meine Jacke aus und umhüllte Valeria. Es wurde wieder so still. "William?"
"Ja?"
"Deine Gedanken töten dich, nicht wahr?"
Ich sah ihr in die Augen und sie erwiderte ruhig meinen Blick. Wie wusste sie davon? Woher? Ich hatte zu diesem Moment niemand über das geredet. Ich vertraute ihr. Ich vertraute diesen dunkelblauen Augen, die mich offen anschauten. Ab dann führte ich sie in meine dunkle Welt. 

Nun sass ich da und stopfte mein Hirn mit Englisch und Arithmetik und noch weiteren Schulstoff voll.



Hello. Ich melde mich einmal. Ich bin auch wieder weg. Ich weiß, dass fast niemand meine Story liest. Ich denke niemand. Lel, aber wenn du zu diesem Punkt angekommen bist, möchte ich mal kurz anmerken, dass es hier um eine sehr sozialkritische Geschichte handelt. Also es ist nichts für sehr schwache Nerven. Ich möchte auch, besonders mit diesem Kapitel, aufzeigen dass es auch dem männlichen Geschlecht scheiße gehen kann.
Ich möchte mich kurz entschuldigen, dass ich die romantische Szene einfach mal nicht stattfinden ließ, aber das würde meiner Meinung nach nur die Spannung kaputt machen. Nochmals entschuldige ich mich für das kurze Kapitel. Mein Ziel ist es, mindestens 1000 Wörter zu benutzen. Und wenn ihr möchtet, könnt ihr auch kommentieren. Beissen tue ich nur selten. Dann peace 

Strange Words Stranger ThoughtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt