IV

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Es war unruhig. Nathaniel und ich stießen unsere Fahrräder über den Hof und sahen uns um. Man spürte, dass die Stimmung aufgewühlt war. «Will? Wieso sind alle so...» «Unruhig? Aufgewühlt? Angespannt? Komisch?» versuchte ich seinen Satz richtig zu beenden. Nathaniel sah mich an und nickte langsam. Suzy, eine Freundin von uns und Sebastians Cousine fuhr mit ihrem Fahrrad zu uns und stieg ab. «Hey Jungs, habt ihr eine Ahnung, wieso alle so beunruhigend drauf sind?»
«Keine Ahnung Suzy, aber wir werden es bald erfahren» sagte Nathaniel.
«Da hat er Recht. Wir sind zwar eine sehr große Schule, aber du weißt egal was passiert am Schluss weiß es jeder» murmelte ich. Suzy schloss ihr Fahrrad neben meinem ab und machte mit Nathaniel und mir auf den Weg ins Klassenzimmer. Auf den Gängen war es laut und überall wurde geflüstert und gemurmelt. Irgendetwas schlimmes musste passiert sein, sonst würde es nicht die Aufmerksamkeit der ganzen Schule wecken. Nathaniel verabschiedete sich von uns und ging in sein Klassenzimmer. Nathaniel ging mit Liam in die selbe Klasse, ich war mit Suzy, und Sebastian, Noah und Valeria waren in der selben Klasse. Ich schätzte die Schule hatte uns so getrennt, weil wir den meisten Unfug machten. Suzy gehörte mehr oder weniger auch zu unserem Freundeskreis. Sie war sehr beliebt und dazu eine einzigartige Schönheit. Sie besaß dieselben roten Haare wie Sebastian. Ihre Augen waren groß und strahlten in einem hellblau. Ihr Gesicht wurde verziert mit einige Sommersprossen.

 Ihr Gesicht wurde verziert mit einige Sommersprossen

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Der Morgen war ein üblicher Montagmorgen. Langweilig und anstrengend. Ich fing an die Sekunden zu zählen, damit ich endlich zur Pause stürmen kann. Mein Magen knurrte schon. Die Schule hatte mir noch nie gepasst. Ich war zwar kein schlechter Schüler ganz im Gegenteil. Ich gehörte zu einem der besten Schüler. Mir ging einfach alles am Arsch vorbei. Ich wollte nicht in die Schule. Man lernte so viel unnötiges Zeug, was man später im Leben nicht mehr brauchte. Auch wenn ich gar keine Zukunft geplant hatte, würde ich ehestens etwas machen, was die Welt einigermaßen veränderte. Ich wollte nicht in dieses System, welches von Geld kontrolliert wurde. Es drehte sich immer nur alles um Geld. Ich wusste, ich war jemand, der nicht darüber laut redete, weil ich zu einer wohlhabenden Familie gehöre. Mein Vater war Bürgermeister. Dazu gehörte meinem Großvater eine erfolgreiche Firma.
Die Pausenglocke klingelte und schon sprang ich aus der Türe. Mein Weg führte nach draußen. Ich öffnete meinen Schirm, weil es schon regnete. Regnerische Tage waren in Nottingham üblich, wie die Schweiz mit ihrer Schokolade. Nathaniel gesellte sich unter meinem Schirm und grinste mich an. Ich verdrehte lächelnd die Augen. Er vergisst seinen Schirm immer. Wir machten uns auf den Weg zu unserem Stammplatz. Über den Hof zur Sporthalle und vor dem Eingang der Sporthalle war unser Stammplatz. Dort war auch rauchen erlaubt. Ein wenig bizarr, dass rauchen vor einem Sportgebäude erlaubt war. Ich nahm mir eine Zigarette in den Mund und Nathaniel zündete seine und mein an. Ich hielt weiterhin den Schirm für uns beide und wir warteten auf die anderen. Liam kam mit seinem Sandwich gechillt zu uns. Ein üblicher Schulmorgen... bis auf einmal Noah und Sebastian auf uns rannten. Sie schrien etwas, was wir nicht gut verstanden, wegen dem lauten Regen. Als sie näher kamen und verstanden was sie versuchten uns zu sagen, war es für mich als werde ich taub. Alles um mich verstummte. Als Noah und Sebastian zu uns kamen, fing an Sebastian zu erklären. "Valeria ist im Krankenhaus. Sie hatte einen Unfall am Samstag. Deswegen kam sie am Samstag nicht und heute nicht." Mein Herz wurde schwer und meine Gedanken rasten. Dann viel mir der Artikel, den mein Vater heute morgen gelesen hatte ein.

Schlimmer Autounfall in der nähe eines Park...

Fahrerflucht...

schwer verletzt...

Nathaniels Stimme zog mich aus den Gedanken. "ZU DEN FAHRRÄDERN! LOS!"
"Nathan wir können nicht einfach von der Schu..."
"Noah klappe! Wir gehen jetzt!"

Alles verfiel nach seinen Worten in Zeitlupe, als müssten wir gegen die Zeit kämpfen. Alles verstummte sich wieder. Das einzige was ich nun hörte war mein Herzschlag.

Wir rannten zusammen zum Fahrradständer. Liam setzte sich hinter mir und Sebastian vor mir und ich fuhr los.

Ich fuhr so schnell wie es ging.

Wir fuhren quer durch einen Park.

Der Regen stach ins Gesicht, aber das war im Moment egal.

Das Krankenhaus war sah man von weiten.

Wir fuhren durch rot und riskierten von einem Van angefahren zu werden.

Liam sprang hinten ab und Sebastian vor mir. Ich warf mein Fahrrad mitten auf den Weg. Durchnässt rannten wir alle zusammen rein. Noah lief zum Empfang und verlangte die Zimmernummer. Es war ungewohnt von ihm, dass er mal laut wurde. Dann lief er los, schweigen folgten wir ihm. Wir gingen durch viele Gänge. Noah lief schnell und seine Kopf wanderte von links nach recht. Jede Nummer las er genau. Schließlich stürmte in eine Türe rein, so wie wir dann. Die verstummte Welt ließ nach und ich lauschte dem Piepsen von Maschinen. Das was ich nun sah, tat einfach weh. Es war ruhig. Wir standen alle da und sahen zu der kleinen Gestalt, die völlig verkabelt war. Nathaniel ging näher an das Krankenbett, um sie genauer zu beobachten. Noah nahm das Klemmbrett vor dem Bett und las was drauf stand. Sebastian wirkte fassungslos. Ich wollte was sagen, aber brachte nicht raus. Wieso schmerzte es so jemand zu sehen. Liam setzte sich auf einen Stuhl und strich sich über die Stirn. Nathaniel fing an leicht zu zucken. Er weint... Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich um und fing an an meiner Schulter auszuweinen. Ich sah zu Noah während ich noch Nathaniel in eine Umarmung zog und ihm beruhigend die Schulter strich. Noah war der Erste, der was sagte, "Sie liegt im Koma." Es wurde wieder ruhig.
Sebastian sah zu Noah. "Wird sie bald aufwachen?"
Noah studierte nochmal das Klemmbrett und sah zu den Maschinen. "Die Koma-Remissions-Skala sieht gut aus. Sie wird aufwachen." Man merkte, dass die Anspannung im Raum sich leicht lockerte. "Ist doch gut, oder?" meinte Liam und sah zu Noah. Noah sah zu ihm und dann zum Klemmbrett. Wir wussten alle, dass er in solchen Dingen, die grösste Erfahrung hat. Seit er "Grey's Anatomy" durchgesuchtet hat, wollte er Arzt werden und fing schon früh damit an zu üben."
Noah machte einen verzweifelten Blick. "Ja, aber anscheinend hatte sie Hirnschäden. Vielleicht wird sie nicht mehr sein wie vorher. Sie könnte nicht mehr sprechen oder laufen oder..." Sebastian hielt den Mund von Noah zu, da Nathaniel anfing lauter zu weinen. Sebastian holte tief Luft. "Oder sie hat gar nichts. Wir reden hier von Valeria."

Wir blickten dann alle zu ihr in der Hoffnung, dass sie ihre Augen öffnete.

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