Der Untergrund

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"Das ist ja alles schön und gut, Frau Aria, aber jetzt mal ehrlich! Nur Sie kennen Mioni Alora und den Untergrund. Wir dagegen kennen nur Sie und das erst ab heute. Streng genommen wissen wir aber genauso viel über Sie wie diese Truppe dort an der Gefängnistür, nämlich gar nicht! Also-warum sollten wir ihnen und dem Untergrund vertrauen oder gar folgen?"  Ich hatte ohne nachzudenken das Wort ergriffen. Das war gar nicht meine Absicht gewesen...

Doch wärend ich noch darüber nachdachte, was eigentlich heute mit mir los war, fasste Frau Aria sich ein Herz und begann zu sprechen.

"Meine Kleinen, mir war klar, dass ihr mir nicht nach einer einzigen Tanzstunde vertrauen würdet, aber bitte, glaubt mir, dass ihr mir und meinen wiedergefundenen Freunden, dem Untergrund vertrauen könnt. Vor langer Zeit wurden meine Familie und ich aus Kimbalina brutal hinausgeworfen und verbannt. Nur ich alleine überlebte diese Verbannung. Der Rest meiner Familie: mein Mann, meine Mutter und mein kleiner Sohn überlebten das schwarze Wasser nicht. Genauer gesagt, sie ertranken in den schwarzen Wassern. Doch ich überlebte und landete wohlbehalten, aber pischnass in einem kleinen Ort in der Nähe von San Franzisco. Als ich meine Familie suchte, aber nicht fand, wurde ich vor Schmerz fast verrückt und plötzlich waren meine Gefühle wie abgeschaltet.

Eine nette, alte Frau fand mich und nahm mich ohne Fragen zu stellen bei sich auf. Sie war es auch, die mich an eure Welt gewöhnte. Ich lernte mich anzupassen und nach einem halben Jahr erkannte ich mich kaum selber wieder.

Doch als ich anfing eine Lehre als Tanzlehrerin anzufangen, fiel mir wieder mein eigentliche Heimat ein und ich bekam schlimmes Heimweh. Die nette alte Dame fragte mich, was ich hätte und ich antwortete ihr, dass ich sehr schlimmes Heimweh nach Kimbalina hätte. Sie brachte mir darauf ein kleine Kette mit einem mir sehr vertraut Anhänger, den ich wohl bei meiner Ankunft verloren hatte. Dieser Anhänger samt Kette war ein Geschenk einer fast schon vergessen Freundin. Ihr Name war Meggi Laim und sie war wie eine Schwester für mich gewesen. Ihr Bruder ließ sie wegen eines Gesetzes und aus eigener Genugtung umbringen. Aber ihre kleine Tochter konnte sie retten, indem sie sie in das schwarze Wasser warf. Doch ich habe nie erfahren, wo sie in San Franzisco landete und so machte ich mich auf die Suche nach ihr..."

Frau Aria erzählte uns, wie sie das kleine Mädchen suchte, aber nirgendwo fand. Doch schließlich endete sie mit dem Satz. "Aber jetzt glaube ich, dass ich sie gefunden habe."

In der Zelle war es ganz still geworden, alle neugierigen und gespannten Blicke waren auf Frau Aria gerichtet. Schließlich brach Gidion die Stille. "Und? Wer ist die Tochter ihrer verstorbenen Freundin?" Auf Frau Arias Gesicht breitete sich ein stilles Lächeln aus. "Mein lieber Junge, es ist Mira! Sie ist die Tochter meiner verstorbenen Freundin. Doch nicht nur ich habe sie gesucht, sondern auch meine lieben Freunde aus dem Untergrund. Denn Mira schwebt, wenn man herausfindet, wer sie in Wirklichkeit ist, in großer Gefahr und das gilt auch für alle ihre Freunde." Sie holte Luft und sah Luisa und Florian, die inzwischen aufgewacht waren, an und sprach weiter."Ja, selbst ihre Feinde. Denn wer Mira sucht, hat seine Augen und Ohren überall. Also versteht ihr jetzt, warum ihr eure Sachen nehmen und mir und dem Untergund folgen sollt? Jeder von euch schwebt in Lebensgefahr und wenn ihr uns nicht sofort folgt, seid ihr binnen eines Tages mausetot."  

"Sie hat recht! Die Person die hinter Mira her ist darf man nicht unterschätzen. Es grentz an ein Wunder das er sie noch nicht gefunden hat. Doch sobald er weiß das sie hier in Kimbalina ist seid ihr alle hier nicht mehr sicher. Es sei denn ihr schließt euch uns an, dann verstecken wir euch und ihr taucht unter." Meldete sich Mioni Alora zu worte.

"Schön, nun wissen wir warum Frau Aria unsere Tanzlehrrin wurde und warum wir dem Untergrund trauen und folgen sollen, aber woher wissen wir das sie nicht auch unseren Tod wollen. Frau Aria hat gesagt, dass sie auch nach Mira gesucht haben, was hält sie davon ab Mira enbenfals für ihre Zwecke zu Misbrauchen?" Sagte Gidion und sah Mioni Alora herrausfordernt in die Augen...

Das Amulett (Langsame Updates) #FantasieAvardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt