♪ End Of The Day

849 73 35
                                    

» When the sun goes down I know that you and me and everything will be alright
And when the city's sleeping

You and I can stay awake and keep on dreaming
You and I can stay awake and keep on dreaming «

° ° ° E L E A N O R ° ° °

,,Ich finde ja, wir sollten Bruce noch ein bisschen mehr in den Vordergrund stellen."
,,Das können wir gerne machen." Spöttelnd sieht Max mich an, während er langsam die Kamera sinken lässt.
,,Vorausgesetzt natürlich, dein Hund trägt die Klamotten, die wir für unseren Blog ablichten."

,,Ich bin mir sicher, Sophia könnte uns auch eine Hundejeansjacke basteln", gebe ich langsam zurück und richte mich auf. Zuvor habe ich Bruce noch hinter den Ohren gekrault, jetzt streicht er wie eine Katze um meine Beine und verteilt seine braunen Haare auf meinen schwarzen Boots.

,,Das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder?" Ungläubig blickt Max mich an und ich muss mich sichtlich zusammenreißen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Stattdessen setzte ich eine ernste Miene auf und blicke meinen Blogpartner gespielt erstaunt an.
,,Warum nicht? Glaub mir, wir würden einen neuen Trend setzten und Paris Hilton mit ihren geschorenen Pudeln noch weit übertreffen."

,,Du meinst die Möpse."

Einen Augenblick sehen Max und ich uns schweigend an, bevor wir schließlich in lautes Gelächter ausbrechen.
Wir sind in New York unterwegs und knipsen neue Bilder für unseren gemeinsamen Fashion- Blog. Da Max seine Ideen meistens erst dann bekommt, wenn man schon mitten im Regen steht und er einem dann zubrüllt, man solle gefälligst die Arme heben, damit es so aussehe als ob man im Regen tanze, bereite ich mich schon innerlich darauf vor, gleich von der Brooklyn Bridge zu hüpfen.

Zumindest konnte ich Max noch dazu überreden, zu unserem kurzfristigen Trip meine kleine Landplage und bestaussehendsten Hund in ganz London mitzunehmen. Ich bin mir sicher, Bruce würde die Jeansjacke hervorragend stehen.

Genau das sage ich Max jetzt auch, der sich ohne ein weiteres Wort umdreht und einfach weiterläuft. Da ich mit meinen hohen Hacken aber nicht wirklich schnell unterwegs bin, lasse ich mich einfach auf die nächsteglegende Parkbank fallen, statt meinem besten Freund hinterher zu laufen.

,,Willst du ein Leckerlie?" Fragend sehe ich Bruce an, der vor mir hockt und mich treuherzig aus seinen großen Augen betrachtet.
,,Jetzt guck mich nicht so an, ich habe keine mit. Wir können ja in ein Café gehen, die haben dort sicher was für dich."

Innerlich schüttele ich den Kopf. Louis hatte mich früher immer für verrückt erklärt, wenn ich mit meinem selbsterklärten Liebling sprach. Dabei war er selbst nie besser gewesen. Einmal hatte ich ihn dabei erwischt, wie er Bruce mitten in der Nacht fragte, ob das Geschenk für meinen Geburtstag, der am nächsten Tag stattfand, wohl das Richtige sei. Ich hatte immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, ihm das schön unter die Nase zu reiben, doch irgendwie war der Tag nie gekommen. Unwillkürlich frage ich mich, ob er sich wohl noch daran erinnern könnte, wenn ich ihn heute darauf ansprechen würde.

Jedenfalls bin ich mir sicher, dass mein schlauer Hund weiß, dass ich mit "das nächste Café finden" meine, sofort den nächstbesten Starbucks aufzusuchen.

Mein Handy klingelt und kaum hebe ich ab, schießt mir schon Max' wütende Stimme entgegen.
,,El, wo verdammt nochmal bist du?"

Uuups.

,,Ich sitze auf einer Parkbank irgendwo im Hyde Park. Ach nee, der war ja in London. Ich meine natürlich den Central Park", erkläre ich ihm, irgendwie völlig durch den Wind. Bruce trägt auch nicht gerade zu einer Besserung bei, da er jetzt anfängt, irgendwelchen Tauben hinterherzujagen.

clean  »   elounor   |   #SpringAwards2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt