♪ Never Enough

774 72 37
                                    



» I don't need my love
You can take it, you can take it, take it

I don't need my heart
You can break it, you can break it, break it «

° ° ° E L E A N O R ° ° °

,,Eh Harry, was machst du da?"

Ungeduldig sieht der Lockenkopf mich an, während er in einem der riesigen Töpfen umrührt, die so aussehen, als wären sie noch nie benutzt worden.

,,Ich koche?" Sein Satz klingt eher wie eine Frage, als eine Aussage, weswegen ich prompt loslachen muss. Das was er da kocht sieht aber auch eher aus, wie eine braune Pampe, als etwas, das man essen kann.

,,Kann man das auch essen?", stelle ich ihm nun mit funkelnden Augen die Frage, woraufhin Harry sich mit erhobenen Kochlöffel zu mir umdreht.

,,Weiche, du Unglücksrabe! Du hast doch keine Ahnung von guter Küche." Während der Lockenkopf spricht, wedelt er um seine Meinung zu unterstreichen mit dem Kochlöffel in der Gegend herum. Als ich ihm nun ins Gesicht schaue, kann ich nicht anders, als laut loszulachen. Harrys Gesicht ist über und über mit grünen Punkten besäht und ich-

Tja, ich habe den Lachanfall meines Lebens.

Wenn man dabei bedenkt, dass ich gewissermaßen Schuld daran bin, dass Harry nun mit den sprichwörtlich verbundenen Augen vor seinem Herd steht, konnte ich ja nicht ahnen.

Eigentlich hatte ich Harry nur fragen wollen, ob wir nicht nochmal etwas zusammen unternehmen wollten. Schließlich gab es viel zu erzählen, was uns beidem während der letzten Monate beschäftigt hatte. Außerdem hatte ich Harry immer gemocht. Seine Tollpatschigkeit machte ihn liebenswert und ich verbrachte gerne Zeit mit ihm.
Nur leider hatte das selbsternannte Modeikone darauf bestanden, für mich zu kochen, was damit endete, dass ich jetzt an seinem Küchenthresen hocke und mir die Lachtränen aus den Augen wische.

,,Gut, ich weiche also", erkläre ich, nachdem ich mich wieder beruhigt habe und verziehe mich unter Harrys drohendem Blick in das Wohnzimmer, welches offen an die Küche angrenzt, sodass die beiden Räume quasi einen einzigen großen Raum ergeben, der nur durch den Küchenthresen abgegrenzt wird.

Seufzend schmeiße ich mich auf die Couch, ich weiß, dass ich das darf, das hat sich in all den Jahren, die ich hier schon verbracht habe, nicht verändert. Halb sitzend, halb liegend greife ich also nach der Fernbedienung, um den Fernseher anzumachen. Ich weiß, dass Harry immer irgendwelche Musiksender am Laufen hat, die er statt eines vernünftigen Radios bevorzugt.

Doch kaum ist der Fernseher angeschaltet und ein Musikvideo eingeblendet, springe ich auch schon wieder auf. Denn die fünf Gestalten, die da jetzt über den Bildschirm hüpfen, kommen mir sehr bekannt vor.

,,Oh mein Gott, Harry. Da seid ihr! Haha Liam ist in dem Video ja wohl echt der Renner. Und du als schwuler Assistent. Wie seid ihr überhaupt auf diese Idee gekommen? Das Video ist echt der Renner, ey-"

Mit zwei großen Schritten ist der Lockenkopf bei mir angekommen und reißt die Fernbedienung an sich. Mit großen Augen betrachtet er den Bildschirm, bevor sich seine Lippen langsam zu einem Grinsen verziehen.

,,Also ich finde Zayn echt immer noch am besten dargestellt."

,,Weil du ihn als Sekretärin verkleidet anmachen musstest, oder wie?", erwiedere ich spöttisch und bleibe neben Harry stehen, um ebenfalls das Geschehen auf dem Bildschirm zu betrachten. Best Song Ever ist eines meiner liebsten Musikvideos von One Direction und es ist kein Wunder, dass sie dafür so viele Preise abgeräumt haben. Die Handlung ist urkomisch und überhaupt nicht zusammen hängend, aber so lustig und liebenswert, dass sie nur von den Jungs höchstpersönlich stammen konnte. Ich weiß noch genau, wie viel Spaß Niall und Louis in ihren Verkleidungen hatten, während Liam den ganzen Tag damit verbrachte, den restlichen Bandmitgliedern seine einstudierten Tanzschritte beizubringen. Woran er kläglich scheiterte. Natürlich.

clean  »   elounor   |   #SpringAwards2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt