Wherever you are [|L|R|H|]

chapter ~7~

Alison POV

Müde erblickte ich mein Spiegelbild. Augenringe und verlaufende Mascara zieren mein Gesicht,bilden einen Kontrast zu meiner Blässe. Der Schlafmangel der letzten Wochen machte sich augenscheinlich bemerkbar. Ein seufzen entglitt meinen Lippen.
"Ich kann das nicht mehr.." flüsterte ich leise vor mich hin. Schon vor langer Zeit hatte ich meinen Lebenswillen verloren. Jeder Tag ermüdete mich nur aufs neue, steigerte meine Sehnsucht nach dem jenseitigen,nach dem Tod. Ich wünschte so sehr ich könnte schlafen, mögen es nur ein paar Stunden sein oder gleich für immer. Es  ist mir egal was mit mir geschieht, Hauptsache es endet endlich. All das leid,all der Schmerz. Die täglichen lügen,die nächtlichen Zusammenbrüche.
'Darling you'll be okay ' schwirrt es mir durch den Kopf. Dieser Satz hatte mal eine so starke Wirkung auf mich. Er war der Grund weshalb ich wochenlang clean war,weshalb ich anfing wieder zu essen und wieso ich versuchte meine Lebensfreude neu aufzubauen. Er gab mir Hoffnung,die Hoffnung,die ich schon lange aufgegeben hatte. Hoffnung darauf,dass alles wieder gut wird. Aber das wurde es nicht. Dieser Satz hatte seine Wirkung verloren.
Ein leichtes klopfen riss mich erneut aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und blickte ein erneutes mal in den Spiegel. Mit der Hilfe meines Ärmels wischte ich die verschmierte Mascara weg und bewegte mich auf die Tür zu. Auf dem weg zur Tür schaltete ich meine Musik aus,da ich jeglichen Ärger vermeiden wollte. Ich hatte weder Kraft dazu mich zu streiten, noch dazu mich anschreien zu lassen. Jeder Streit in diesem Haus ließ mich nur noch mehr an mir selbst zweifeln.
Als ich die Tür aufschloss blickte ich auf einen etwa 1.90 großen jungen,ungefähr in meinem Alter. Er lächelte verlegen und legte seine Hand in seinen Nacken,als wäre er leicht nervös. 
"Hi,ähm.."
"Ja?!" genervt schaute ich ihn an. Ich war nicht in der Stimmung mit jemandem zu reden, schon lange nicht mit einem fremden sunny boy. Da lediglich ein weiteres "ähm" über seinen Lippen hervor kam und ich den Sinn dieser Konversation nicht ganz erfasste, schloss ich die Tür und drehte meine Musik erneut auf. Wut überkam mich. Was dachte er,wer er ist? Was denken sie,wer sie sind? Warum können Menschen mich nicht einfach in Ruhe lassen,mich machen lassen und einfach nicht auf mich achten? Damit hatten sie doch damals kaum Probleme.
Mir war bewusst,dass sleeping with sirens mit 'november',welches noch immer auf dauerschleife lief,meine Stimmung nicht heben würde. Somit durchsuchte ich meine playlist nach einem geeigneten Lied,während meine Augen an einem song stehen blieben. Ich wusste,dass es mich beruhigen würde. Wusste, dass es meine wahren Gefühle rausholen würde. Es war keine Wut die ich verspürte, es war eine Leere, die Traurigkeit tief in mir die eigentlich hinaus wollte. Ich wollte diesen jungen nicht mies behandeln, eigentlich hätte ich mich mit ihm unterhalten wollen. Aber es ging nicht. Ich kann einfach nicht.
'Wieso kann ich nicht einfach anders sein?' Kommt es mir in den Kopf.
'Wie jeder normale Mensch lachen,sich unterhalten. Mich zu Menschen gesellen wenn sie mir sympathisch wirken. Mit Freunde Dinge unternehmen,die Spaß machen. Wieso muss ich immer diejenige sein,die so vieles nieder macht? Die sich selbst nieder macht,sich selbst so sehr hasst?'
Ich lege mich in mein Bett und drehe mich auf die Seite. Es dauert nicht lange bis eine Träne meine Wange hinunter rollt. Es ist zu viel. All die Zweifel,all der Hass gegen mich selbst gerichtet. Jeder Versuch glücklich zu sein ist vergeblich. Ständig falle ich wieder in die selbe, tiefe,dunkle Leere. Ein Stich breitet sich in meinem Brustkorb aus,ein neuer Schwall Tränen hinterher
Ich habe es wieder aufgegeben zu kämpfen,es ermüdet mich nur mehr als ich es schon bin. Ich bin bereit aufzugeben, will mich dem Tod hingeben,kann es dennoch nicht. Denn auch wenn ich innerlich gestorben bin,ist da noch ein funken Hoffnung,eines,welches mir sagt,dass ich bald frei sein werde.
~spread out your wings and learn to fly
to a new world,
To a new world.
You won't
You won't be alone in the end
You don't
Have to be afraid
Run free~

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Xx Suicide Is not the answer xX