Kapitel 6

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6.

Sie kippte um. Mit geschlossenen Augen presste sie wie Bäche ihre Tränen heraus. Das Blut verschmierte ihre Jacke. Sie konnte sich überhaupt nicht beruhigen. Jarves saß neben ihr und sah sie nur noch an. Scheinbar versuchte er mit fragenden Blicken das Geschehene zu verstehen. Alles drehte sich. Der breite Gang, der genauso wie die Eingangshalle aufgebaut war, verdunkelte sich, als wieder fette Wolken an den Himmel zogen. Jarves erwachte wieder aus seiner Starre und zog blitzschnell Maggy auf die Beine. Dann legte er seine Arme um ihre Beine, hob sie hoch und trug sie. Wohin mussten sie gehen? In den Keller. Das tat Jarves. Im Keller war alles dunkel, grau, unheimlich und trostlos, dass Jarves sich kurz überwinden musste, weiter zu gehen. Er war zuerst eine große, breite Holztreppe hinunter gegangen, die bedenklich knarzte, und in einen schmalen Gang, der in etwa so breit wie vier Männer war, mündete. Die Mauern waren aufgebrochen und bestanden aus dicken eisernen Stangen, wohinter Zellen eingerichtet waren. Sehr einbeständig: eine dünne Isomatte aus verfilzter Schafswolle und ein Eimer als Toilette. Hier verweilten die Termutengefangenen, bis sie grausam getötet ode gefoltert wurden. Jarves stand mitten darin. Alle Zellen waren leer und verwüstet. Jarves ging weiter, bis zur letzten Zelle. Diese war nicht leer. Ein Junge mit einer schweren Kopfverletzung lag darin auf den kalten Steinen. Julius. Jarves starrte ihn an. Eine Träne kullerte aus seinem linken Auge. Dann legte er die eingeschlafene Maggy vor sich ab und tastete mit seinen Händen die einzig beständige Mauer am Schluss des Gangs ab. Einer der dicken Felsbrocken ließ sich nach innen drücken und die Mauer schob sich auf, hinter der sich ein weiterer Gang befand. Jarves hob Maggy wieder vom Boden hoch und trug sie durch die Mauertür hindurch. Hinter ihnen schloss sich die Tür wieder. Der Gang war feucht und modrig und wurde bestimmt seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt. Am Ende dessen war eine dicke, schon rostige Eisentür, die sie nur mit Mühe öffnen ließ. Dahinter schloss sich ein trockener, wohl eingerichteter Raum an. Es war sehr staubig und noch kalt, aber es gab einen Kamin und einen großen Vorrat an Feuerholz. Der Boden war teures Parkett, das schon etwas verblichen war. Es gab ein gelbes, altes Sofa mit goldenen Armlehnen, einen alten, gut gepolsterten Lehnsessel und ein Tischchen aus feinem, dunklen Kirschholz. Alle Möbel waren auf einen grün, rot gemusterten Teppich gestellt. Außerdem stand in der Ecke ein kleines Doppelbett mit dicken, schneeweißen Daunendecken und Kissen. Daneben, an der Fußseite desBettes, stand ein kleiner Herd mit Waschbecken. Die Tapete war auch gelb, mit verblichenen, orange-roten Blüten. Jarves legte Maggy auf dem Sofa ab, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, legte Feuerholz in den Kamin-ofen und zündete dieses an. Er zog seine Jacke an und begann Maggy mit viel Wasser und einem Tuch die Hände und das Gesicht zu gewaschen. Er saß neben ihr auf der Kante. Dabei erwachte sie.

„Wo sind wir?", fragte sich noch müde „Jarves?"

„Ja Maggy ich bin da", er nahm ihre Hand „Wir sind im Bunker. In Sicherheit. Du hast dich gegen die Wächter verteidigt. Du bekommst deine Kräfte."

„Was??", Maggy kam es so vor, als hätte sie sich verhört „Ich,... das sind doch keine Kräfte!! Ich war aggressiv!! Ich habe einen Wächter mit bloßen Händen die Gedärme aus dem Leibe gequetscht!! Was passiert mit mir??"

„Das ist deine Kraft", versuchte Jarves sie zu beruhigen „Du... verteidigst dich gegen jeden, der dir zu Nahe kommt und saugst ihm die Lebenskraft aus, wie eine Fleischfressende Pflanze einer Fliege."

„Aber.. ich kann das nicht kontrollieren!! Was wenn ich dich mal anfalle!?"

„Solange du die Gefühle für mich hast, diese unendliche Liebe, wird die Kraft mich als dein Beschützer sehen.", sagte Jarves, mit einem durchdringendem Blick.

„Das habe ich", Maggy sah ihm in die Augen „Ich liebe dich, bitte verlass mich nie mehr. Rück nie von meiner Seite."

„Das werde ich nicht." Jarves berührte Maggys Wange mit seiner Hand, fuhr mit dieser in ihren Nacken, hob ihren Kopf leicht auf und küsste sie. Behutsam. Aber auch verlangend. Er kam ihr immer näher. Dann stand er auf, hob sie vom Sofa hoch und trug zu dem herrlichen Daunenbett und legte sie vorsichtig darauf. Er zog Schuhe und Pullover aus und half Maggy bei ihrer Jacke, den Schuhen und derer Pullover. Sie kuschelten sich dann unter die warme Daunendecke.

So Leutee ;) meine ersten 6 Kapitel meines schwererarbeiteten Buchs ;) ein halbes Jahr habe ich dafür gebraucht. Ich hoffe ganz dolle dass es euch gefällt und hoffe natürlich auf ganz viele Votes! Wenn euch meine Story bis jetzt gefallen hat, könnt ihr sie gerne fleißig weiterempfehlen und ich würde mich auf viele Reads und Kommis freuen ;) Dankeee :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 22, 2014 ⏰

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Danger heart <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt