part 10

17 0 2
                                    

"Rette ihn bevor es zu spät ist." 

Sie rannte zum Auto. Fuhr Nachhause. Sperrte sich in ihrem Zimmer ein. Holte die Zeichnung & die Liste raus. Las sich die Liste nochmal durch. Brach zusammen.

Ich verstand das alles nicht mehr. Was soll das alles ? Nur noch 2 Tage. Noch 2 Tage , dann habe ich Geburtstag. Noch 2 Tage , dann werde ich 18. Noch 2 Tage , dann passiert es. Aber was ?

Es klingelte an der Tür. Niemand machte auf , dass hieß meine Eltern waren schon weg. Es klingelte nochmal & ich ging runter um auf zu machen. Ich machte auf & Sam stand mit unordentlichen Haaren , weißem Shirt & schwarzer Jogginghose vor mir.

"Ich hab gesehen wie du-" er brach mitten im Satzt ab & schaute mir direkt in die Augen. "Alles okay ?"

"hmm" ich fing an zu weinen , ich konnte es nicht mehr halten. Ich kann selber nicht erklären warum genau ich weinte , aber es tat so weh & ich fühlte mich so allein. Es kam mir so vor als ob Sam genau wusste was in mir vorgeht. Er kam rein & machte die Tür hinter sich zu. Er nahm mich in die Arme & ich drückte mein Gesicht in seine Brust. Es tat gut so fest gehalten zu werden & das Gefühl zu haben , dass sich jemand um dich kümmert. Immerhin sah er so aus als ob er eben noch geschlafen hätte & auch wenn nicht , wer würde so nett sein & auch noch rüber kommen um zu fragen ob ales okay wäre ? 

"Willst du mir sagen wer dir so weh getan hat damit ich ihn umbringen kann ?" flüsterte er mir in mein Ohr.

"Niemand. Ich - ich weiss nicht. Es ist ei-einfach sch-schwer." antwortete ich , stotternd als ob ich gerade erst lesen lerne.

Ich löste mich von ihm , nahm seine Hand & führte ihn hoch in mein Zimmer. Ich war mir nicht sicher ob ich das wirklich tun sollte. Aber er war immer so nett zu mir. Er war immer für mich da. Im Moment brauchte ich wirklich jemanden & es kam mir so vor als ob er mir geschickt wurde , damit ich nicht alleine bin.

Ich zeigte ihm mein Zeichnung. Zeigte ihm die Liste. Sagte ihm alles was passiert ist. Sagte ihm wie ich mich in der Zeit fühlte. Vertraute ihm alles an. Außer den Grund , warum ich das Bild gezeichnet habe.

"Du bist nicht alleine. Wirst du auch nie sein" sagte er.

"Von wo willst du das wissen ?" sagte ich.

"Weil ich bei dir sein werde." sagte er.

"Warum bist du so nett ? Du kennst mich nicht ." sagte ich.

"Das fragt jedes Mädchen , aber du weisst genau warum ich immer bei dir sein werde." sagte er.

"Nein." sagte ich.

"Weil man Diamanten nicht fallen lässt." sagte er.

"Das ist armselig !" sagte ich.

"Was ?" sagte er.

"Sagst du das zu jedem Mädchen , dass du aufreissen willst? Macht ihr das so in New York ?" sagte ich.

"Ich versteh nicht was du meinst. Was hab ich den getan ?" sagte er.

"Du nutzt es doch total aus das es mir so scheiße geht & bist so nett zu mir & spielst mir vor , dass du immer bei mir wärst & verstehen würdest wie ich mich jetzt fühle. Aber am Ende spielst du eh nur mit meinen Gefühlen !" sagte ich.

"Nein. Ich kann verstehen das du so denkst , immerhin kennen wir uns wirklich kaum , aber du solltest wissen das ich nicht so bin." sagte er & ging.

Ich fühlte mich mies das ich ihn so angezickt habe. Er wollte mir nur sagen das ich nicht alleine wäre , aber ich hatte das Gefühl er würde mich nicht verstehen & mich doch nur ausnutzen. Noch nie war ein Junge so nett , außer in Büchern oder in Filmen. 

Ich fühlte mich wieder so alleine & lag den ganzen Tag mit meiner Uniform im Bett. Am Abend kam meine Mutter in mein Zimmer & es kam mir so vor als hätte ich sie eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Ich sagte ihr das ich nicht in der Schule war , weil mir unterwegs zu schlecht wurde. Sie glaubte mir.

Ich zog mich um & ging runter auf die Terrasse. Es war schon dunkel als ich mich auf die Bank setzte. Ich schaute rüber zu Sam's Haus & hoffte er würde mich sehen & kommen. Ich saß eine ganze Weile da & dachte darüber nach was ich sagen würde , wenn er kommt. Und er kam. Er kam die Stufen hoch & lehnte sich mit den Armen verschränk am Pfosten an. Er hatte einen blauen Hoodie an , wieder seine schwarze Jogginghose & Socken. Einfach nur Socken. Ich stand auf & ging einen Schritt auf ihn zu.

"Es tut mir leid . Ich weiss du hast es nicht so gemeint." sagte ich etwas verwirrt , weil ich was anderes sagen wollte , aber mir fehlten plötzlich die Worte.

"Ich wollte nicht so plötzlich gehen & dich alleine lassen , aber ich dachte du brauchst etwas Zeit für dich. Ich habe den ganzen Tag nur an dich & dein Gesichtsausdruck heute Morgen gedacht & habe mir Sorgen um dich gemacht." er stoppte & stellte sich richtig auf. "Ich will nicht das du dich verlassen oder alleine fühltst & ich will erst recht nicht das du traurig bist & dir Sorgen vor deinem Geburtstag machst , denn ich werde nicht zulassen , dass dir etwas passiert." er kam auf mich zu & hielt mich an der Hüfte.

"Du bist mein Diamant." flüsterte er & küsste mich.

The ink above her heart (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt