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Also für die Lesewoche habe ich mir doch ein Sternchen und eine Rückmeldung verdient oder?😂😋💋

Sofort verspannte sich Noah, biss dann aber bloß das Kiefer aufeinander, und versuchte sichtlich, sich zu beruhigen.
"Najah.." erwiderte er langgezogen. "Ich habe mehrere Tattoos...also..."

"Ich meine das auf deiner Brust. Den Schriftzug. Das mit deiner Schwester." Ploppte es ungewollt aus meinem Mund. Eigentlich hätte ich vorsichtiger an die Sache rangehen sollen, aber nun waren die Wörter meiner vorlauten Klappe bereits entwischt, auch wenn ich mir sofort danach wünschte, ich könnte sie zurücknehmen.

Denn urplötzlich war Noahs Gesicht wutverzerrt, seine Hände bebten.
Eiskalt, zornig, seine Augen schienen mich verbrennen zu wollen, aber nicht im positiven Sinn.

"Was?" Knurrte er bedrohlich, und erhob sich leicht von seiner sitzenden Position.

Verwirt sah ich ihn an, atmete dann aber tief durch und sagte entschlossen: "Du hast mich schon verstanden, Noah."

Noahs Augenbrauen wanderten zusammen, seine Schultern waren angespannt und er machte einen kleinen Schritt in meine Richtung.

"Warum Scheiße nochmal mischst du dich immer in Dinge ein, die dich einfach verdammt nochmal nichts angehen, hm?" Flüsterte er, bebend vor Zorn. "HALT DICH EINFACH RAUS UND SEI KEINE VERDAMMTE STALKERIN!"

Ich wich erschrocken einen Schritt zurück und starrte ihn fassungslos an. Ja, Noah war schon des öfteren sauer auf mich, aber nicht so sehr.
Und dabei hatte ich die Sache mit dem Mörder noch nicht mal erwähnt!

"Sei doch nicht so ein Arschlo-"
"HALT VERDAMMT NOCHMAL EINFACH DEINE KLAPPE!" Er war außer sich,  zornig, und konnte sich nicht beherrschen, das sah ich, aber er hielt sich von mir fern.

Stattdessen schlug er wutendbrannt seine fest geballte Faust gegen seinen schmalen Schrank, sodass das Holz splitterte und ich zusammenzuckte.

Ich spürte, dass auch meine Nerven zum Zerreisen gespannt waren und das warme Gefühl von flammender Wut langsam in mir hochkochte, und dieses Feuer wollte ich unbedingt ausspucken.

Gut, ich hätte nicht so neugierig sein müssen, aber er übertrieb doch völlig.

"Schrei mich nicht an!" Fauchte ich wütend zurück. "Du benimmst dich gerade wie der letzte Penner! Reis dich doch Scheiße nochmal zusammen, Noah Winter!"

Noahs Nasenflügel bebten.

Aufgebracht fuhr er sich über das Gesicht, wie um sich selbst zu beruhigen, während ich immer noch wütend mit verschränkten Armen dastand.

Er hat kein Recht dazu, mich so anzubrüllen, schließlich war es eine ganz normale, zugegeben etwas private Frage, aber er übetrieb doch vollkommen.

"Hör mir zu, Holly." er atmete tief rasselnd durch. "Ich will, dass du gehst. Geh."

Ich starrte ihn mit offenem Mund an, aber mein Schweigen hielt wahrlich nicht lange an.
"Du hast mir nicht zu sagen, was ich tun soll, und was nicht!" Zickte ich weiter, obwohl ich genau wusste, dass der Punkt, an dem ich aufhören und nachgeben sollte, bereits erreicht worden war, doch mein Mund wollte nicht schweigen.
Die Worte schossen wie von alleine unaufhaltsam aus ihm und richteten dann ihren Schaden an.
Ich hasste diese Eigenschaft an mir: ich war ein wahnsinnig sturer Dickschädel und nachgeben war ein Fremdwort für mich, so gerne ich es auch beherrschen würde.

"Und wie ich das habe! Entweder du gehst von alleine, oder ich schmeiß dich raus! Und glaub mir, das willst du definitiv nicht!" Knurrte er und ballt seine Hände zu festen Fäusten, die er an den Kasten gedrückt hält, sodass seine Fingernknöchel weiß hervortreten.
Als ob er wirklich versuchen würde, sich zu beruhigen.
Seine Augen waren geschlossen, doch seine dunklen Augenbrauen waren eng zusammengezogen, sodass eine tiefe Zornesfurche zwischen ihnen entstand.

Summer and WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt