Zweisamkeit

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„Oh mein Gott, Mycroft!"

„Ich bezweifle die Existenz einer höheren Macht."

Die zwei Männer stehen im Wohnzimmer ihres Hotelzimmers. Mycroft lässt sich einfach nicht dazu bringen sich irgendwie um seine Verletzung zu kümmern. Bisher ist er nur dazu gekommen sich ein Stofftaschentuch um seine Hand zu legen, damit die Putzkraft keine Blutflecken aus den Teppich entfernen muss.

Mit einen Verbandskasten in der Hand, welcher im Badezimmer rumgelegen hat, versucht der Inspector nun schon viel zu lange die Wunde zu verbinden.

„ Sie sind kindisch!"

„ Wie oft soll ich es noch sagen? Das hört gleich auf."

„ Das haben Sie auch schon vor 5 Minuten gesagt. Wenn Sie sich nicht sofort verbinden lassen, schöre ich Ihnen, werde ich sie übers Knie legen!"

„Einverstanden."

Nicht sicher ob er richtig gehört hat starrt Greg auf sein Gegenüber.

„Was?"

„Sie haben schon richtig gehört."

Ohne einen Grund beginnt der Inspector zu lachen.

„Sie meinen das ernst oder?"

„Offensichtlich."

„Schön!"

„Schön."

„Lassen Sie sich trotzdem verbinden?"

Seufzend nickt er.

Lächelnd, immer hin nicht mehr lachend, macht sich Gregory an sein Werk. Immer wieder wenn er die verletzten Finger, welche rot und blau sind berührt stöhnt der andere Mann auf und zuckt durch den Schmerz zusammen. Es tut weh ihn so zu sehen, den stärksten und kältesten Mann den er jemals kenne gelernt hat, so verletzt zu sehen. Es ist als würde etwas auf sein Herz drücken und ihm die Luft zum Atmen nehmen. Ein unangenehmes Gefühl, niemals hätte er gedacht, ihn so zu sehen, so verletzlich.

„Sind Sie fertig?" Er seufzt und blickt dem Inspector in die Augen, die schönsten Augen in die er jemals blicken durfte. Seine Hand pocht unter dem Verband. Er braucht Ablenkung, irgendetwas. Da kommt ihm die Idee.

Er lehnt sich nach vorne, die Gesichter der beiden Männer sind kurz davor sich zu berühren. Bevor er noch näher kommt, wertet Holmes noch den Blick des Inspectors aus. Er sieht verlangen in seinem Blick. Bestärkt in seinem Vorhaben, legt er nun seine Lippen auf die von Greg.

Gefühle, welche er sonst sogar vor sich selbst versteckt, lässt er nun einfach freien Lauf. Der mächtigste Mann Englands wird schwach unter den Berührungen des Inspectors.

Während sich ihre Lippen immer wieder auf einander legen und nun auch ihre Zungen ins Spiel kommen, lässt Mycroft seine unverletzte Hand über den Po gleiten.

Greg hat es eher darauf abgesehen die Frisur seines Kusspartners zu zerstören.

Der Kuss wird immer fordernder und als Holmes zurückstolpert und sie gemeinsam auf die Couch fallen, entfährt ihnen beiden ein kleiner Lacher.

Die pochende Hand ist schon lange vergessen.

Doch als Greg beginnt seine Krawatte zu lösen und sein Hemd aufzuknöpfen, stoppt Mycroft. Er ist nicht solch ein Mann, so schnell landet er nicht im Bett. Er hat seine Prinzipien und selbst der Kuss war schon fast eine Unannehmlichkeit.

Seufzend meldet er sich zu Wort.

„Gregory."

„Was?"

Es fällt ihm schwer das hier abzubrechen und so mehr er sich dagegen währt, desto schneller und schlimmer kommt der Schmerz zurück.

„ Das hier" er schüttelt den Kopf „muss aufhören"

„Warum?"

„Ich bin kein Mann für eine Nacht Inspector."

„Ich wusste gar nicht dass sie so sentimental werden können. Aber wer sagt dass es nur für eine Nacht sein muss?"

Nicht nur Holmes ist überrascht über diese Antwort. Greg selbst ist sich gerade klar geworden über seine Gefühle, auch er ist kein Mann für eine Nacht. Das hier soll auch nicht nur eine Nacht werden, ihm wird klar dass er noch viele Nächte mit Mycroft verbringen möchte und Tage.

Er möchte diesen Mann näher kennen lernen, den echten Mycroft nicht diese Fassette, er hatte immer dieses Gefühl das da mehr ist, aber nun ist er sich sicher.

„Ich werde mich nun hinlegen."

Holmes steht auf und wenn er es nicht besser wissen würde, dann würde Greg behaupten Schmerz in seiner Stimme gehört zu haben und das nicht wegen seiner Finger.

Seufzend lehnt er sich zurück, unsicher ob er ihm folgen sollte oder lieber nicht.

Er entscheidet sich dafür sitzen zu bleiben. Er starr einfach gerade aus auf den Couchtisch. Warum muss Holmes es so kompliziert machen?

Eine halbe Stunde Später begibt er sich in das Schlafzimmer, leise zieht er sich bis auf die Boxershort aus und legt sich zu Mycroft unter die Decke. Ob dieser wirklich schläft weiß er nicht mit Sicherheit, doch er hofft es.

Allerdings hofft er auch das er nicht schläft, sich zu ihm dreht, ihm in die Augen schaut und einfach so verharrt, doch natürlich passiert das nicht.

Dafür etwas anderes.

Greg legt sich mit dem Gesicht zur Tür auf das Bett, kurz darauf hört er das knacken des Bettes und spürt nun Mycroft hinter sich, er liegt nun in seinen Armen und kann seine Wärme wahrnehmen.

„Mycroft..."

„Psst."

Noch einen Versuch wagt er nicht, doch er bleibt liegen und genießt die Wärme bis er einschläft.

Mystrade auf RettungsmissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt