Wieder Zuhause

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Ich sitze gerade im Flugzeug und kann nicht schlafen. Das ist das erste mal, dass ich so lange fliege, deshalb nutze ich die Zeit zum nachdenken. Was kann ich meinen Freunden bloß erzählen? Warum sollte ich so lange nach Japan gehen? Ich glaube ich erzähle ihnen einfach, dass ich ein Stipendium für eine gute Schule bekommen habe und ich deshalb ein Auslandsjahr mache. Ich hab meine Freunde wirklich sehr gerne, aber sie hatten in letzter Zeit sowieso alle einen Freund gefunden, wodurch unsere Gruppe sich ein wenig aufgelöst hat. Deshalb fällt es mir nicht ganz so schwer sie zu verlassen. Trotzdem bedeutet mir meine beste Freundin unendlich viel. Es würde mir nur das Herz brechen, wenn ich ihnen Sorge bereiten würde, so wie in letzter Zeit. Wenn ich daran denke, dass ich sie vielleicht nicht mehr wiedersehe, wenn ich mich entscheide in der Zeit zu bleiben, werde ich echt traurig. Wie ich es mit meiner Wohnung mache, weiß ich schon. Ich will sie nicht verkaufen (es ist eine Eigentumswohnung die mir meine Großeltern gekauft haben als meine Eltern gestorben sind (meine Großeltern sind jetzt auch schon gestorben)), da ich mir die Möglichkeit offen halten will wieder zurück zu kommen. Aber ich werde sie vermieten, damit sie nicht verstaubt und wenn ich zurück kommen möchte schreibe ich den Mietern drei Monate vorher, damit sie genug Zeit haben zu packen. So verdiene ich gleichzeitig etwas Geld und kann Kagomes Mutter Miete zahlen, da ich in ihrem Gästezimmer wohnen werde.
Durch das Nachdenken, habe ich gar nicht mit bekommen, das wir zur Landung ansetzen und ich freue mich auf mein Heimatland.
Nur etwas später komme ich in meiner Wohnung an und merke wie sehr ich es vermisst habe hier zu sein. Ich bin fix und fertig, weshalb ich mich erst einmal in mein Bett lege und schlafe.
Durch das nervige Piepen des Weckers wache ich auf. Wie immer bin ich morgens schlecht gelaunt und schleiche zu meinem Kleiderschrank. So lange hatte ich nichts frisches mehr von mir getragen. Immer nur meine stinkenden Sachen die ich am ersten Tag an hatte oder vorallem in letzter Zeit die von Kagome. Ich entscheide mich für mein Lieblingsoutfit und mache mir ein leckeres Schokomüsli zum Frühstück. Dann muss ich auch schon los. Oh, beinahe hätte ich mein Handy vergessen. So lange habe ich es nicht mehr benutzt. Vor dem Ereignis mit Kagura hatte ich es immer dabei nur halt an dem einen Tag nicht.
Warum steht es eigentlich außer Frage, dass ich hier bleibe? Schon im Flugzeug habe ich mir gedacht, dass ich zurück möchte, aber warum? Mir fällt auf, dass ich mich mit der Zeit von Anfang an irgendwie verbunden gefühlt habe. Meine Gedanken werden unterbrochen, als ich merke, dass ich drauf und dran bin zu spät zur Schule zu kommen.
Gerade noch rechtzeitig komme ich an. Zum Glück waren drei der vier Wochen, die ich nicht hier war Ferien, wodurch ich nur eine Woche entschuldigen gefehlt habe, aber dadurch, dass ich keine Eltern habe, darf ich meine Entschuldigungen sowieso selbst unterschreiben. Als ich im Klassenzimmer ankomme, kommen meine Freunde auf mich zu. „Warum hast du uns nichts von deiner Reise erzählt?“,fragen sie im Chor. Naja weil ich sie gar nicht gewollt habe würde ich am liebsten antworten, aber das kann ich ja schlecht bringen. „Weil das total spontan war. Ihr wisse ja, dass ich sowas sonst nicht mache, deshalb habe ich nicht daran gedacht euch bescheid zu sagen. Ach ja bitte sagt den Lehrern nichts.“, antworte ich stattdessen. Drei meiner Freundinnen nehmen das auch so hin, doch meine beste Freundin Bell merkt, dass das nicht 100%ig der Wahrheit entspricht, doch sie scheint es erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Der Unterricht ist wie immer ein bisschen langweilig, doch ich merke wie Bell mich die ganze Zeit anschaut.
In der Pause kommt sie zu mir und nimmt mich am Handgelenk. Sie zieht mich hinter ihr her in eine stille Ecke des Pausenhofs. „So wo warst du wirklich? Und lüg mich nicht an! Ich merke das.“ Was soll ich ihr bloß sagen? Ich weiß nicht, ob sie mich für verrückt erklären oder mir glauben würde. Nein stopp, so darf ich nicht denken. Sie ist meine beste Freundin, sie wird mir schon glauben. „Na gut, aber denk bitte nicht, ich sei verrückt.“, kommt es nun aus mir heraus. Sie sieht mich fragend an. Dann erzähle ich ihr alles. Von dem mit Kagura, von Rin, von Kagome und den Anderen, von Kouga und von Sesshomaru. Sie scheint vollkommen überfordert zu sein und als ich fertig bin, warte ich darauf, dass sie etwas sagt. Davon, dass ich wieder zurück möchte, habe ich ihr noch nichts erzählt. Ich unterbreche die Stille: „ Oh man du glaubst mir nicht?!“ Bevor sie etwas sagen kann zeige ich ihr, wie ich Japanisch rede und nun scheint sie einen klaren Gedanken gefasst zu haben. „Doch ich glaube dir. Du weißt ja ich würde merken wenn du lügst, aber das ist ja echt unfassbar! Ein Glück ist dir nichts ernsthaftes passiert.“ Jetzt wo ich meiner besten Freundin alles erzählt habe werde ich ganz traurig. Ich kann nicht zurück nach Japan gehen, sonst sehe ich sie ja nie wieder. All die Pläne die ich gemacht habe um wieder zurück zu können, scheinen sich in Luft aufzulösen, wenn ich daran denke, dass ich sie hier alleine lasse. Ich werde nicht zurück gehen. Ich bleibe hier. Das wäre sowieso dumm gewesen in eine andere Zeit zu gehen, in die ich nicht gehöre und dort mein Leben aufs Spiel zu setzen, für etwas womit ich nicht das Geringste zu tun habe. Mein Leben ist hier. Ich möchte noch meinen Abschluss machen, studieren, einen Job finden und gemeinsam mit meinem Lebenspartner Kinder bekommen. In so einer unsicheren Zeit, würden sie sowieso sterben und da finde ich bestimmt sowieso niemanden in den ich mich verliebe oder jemanden der sich in mich verliebt. Auf einmal habe ich ein Bild von Sesshomaru vor Augen. Warum denke ich den jetzt an den? „Nozomi ...?“, kommt es nun von meiner Freundin. „ … warum weinst du?“. Ohne dass es mir bewusst war, haben meine Augen angefangen zu tränen. Aber ist ja klar, dass ich in meinem Alter überfordert bin eine Entscheidung zu treffen, die mein gesamtes Leben verändern kann. „Mach dir keine Sorgen. Die Luft ist nur ein wenig trocken. Wollen wir jetzt wieder in die Klasse gehen? Der Unterricht fängt gleich wieder an.“, kommt es nun von mir.
Wieder im Klassenzimmer merke ich sofort, dass irgendetwas anders ist, aber ich weiß nicht was. Anscheinend hat auch Bell etwas gemerkt, denn sie schaut mich fragend an. Wir setzen uns auf unsere Plätze und die Lehrerin kommt rein. Hinter kommt ein Junge in den Raum rein und man kann erkennen wie die Mädchen anfangen darüber zu reden, wie cool er doch sei. Anscheinend ist er ein Austauschschüler aus Japan und irgendwie erinnert sein Auftreten mich an Kagura. Alle warten darauf, dass er sich vorstellt. Als er nun endlich anfängt zu sprechen, kann ich seinen Namen nicht verstehen, da er von einem Rauschen übertönt wird. Ich wundere mich, dass er nicht am Anfang des Tages vorgestellt wurde und warum er mitten im Schuljahr zu uns kommt, aber außer Bell und mir scheint das keinen zu wundern. Auch das mysteriöse Rauschen bleibt unausgesprochen. Bei dem Schüler habe ich ein ganz schlechtes Gefühl. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich merke wie mich alle anschauen und tuscheln. Ich höre vereinzelt etwas raus: „Warum guckt er gerade sie so intensiv an?“. Ich schaue nach vorne und tatsächlich. Seine intensiven, roten Augen treffen auf meine und ich habe das Gefühl in dem Moment lächelt er. Moment mal rote Augen? Das ist doch nicht normal. Seine schwarzen Haare wirken genau wie seien Augen bedrohlich. Immer noch schaut er nicht weg sondern guckt mich weiterhin an.
Dieser unangenehme Moment wird unterbrochen, indem die Lehrerin ihm sagt, er solle sich setzen. Und wie sollte es anders kommen? Genau neben mir ist ein Platz frei, wodurch er jetzt direkt neben mir sitzt. Er schaut mich wieder direkt an, aber dieses Mal sagt er auch etwas: „Hallo Nozomi.“ Woher kennt der meinen Namen? Jetzt fällt mir noch etwas auf. Wenn er mich anschaut, habe ich das selbe Gefühl, wie als ich mich in den letzten Tagen so beobachtet Gefühlt habe.
Wer ist er?

Ich hoffe der Teil hat euch wieder gefallen. Die meisten wissen wahrscheinlich schon wer der neue Schüler ist ^^. Wie schon oft vorher gesagt, probiere ich oft zu schreiben, aber mit dem ganzen Stress drum herum, schaffe ich das nicht immer. Ich hoffe ihr versteht das. Danke für eure Unterstützung. Freue mich über Feedback.

Sesshomaru und NozomiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt