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Marinette sah auf die Uhr und stieß daraufhin einen lauten Fluch aus. Sie würde viel zu spät zu Verteidigung gegen die dunklen Künste kommen, wenn sie jetzt noch ihren Zauberstab holen würde. Doch ohne ihn aufzutauchen, war natürlich ziemlich dumm. Marinette rannte los, Richtung Kerker, wo sich der Gemeinschaftsraum der Slytherins befand. Schnell murmelte sie das Passwort und stürmte in den Mädchenschlafsaal, wo ihre Tasche griffbereit auf dem Bett lag. Wo verdammt nochmal war dieser Zauberstab? Marinette war sich sicher gewesen, ihn neben die Tasche gelegt zu haben, als sie sich heute früh angezogen hatte. Sie drehte sich um ihre eigene Achse, hob ihr Bettzeug an, sah unter das Bett und stürmte schließlich in das angrenzende Badezimmer. Doch auch hier war keine Spur von dem Zauberstab. Frustriert fuhr sie sich durch die Haare, ihr Blick wanderte hektisch durch den Raum, als sie ihn entdeckte. Ihr Zauberstab war in eine kleine Nische unter dem Fensterbrett geklemmt. Marinette hatte ihn dort ganz bestimmt nicht deponiert, soviel war klar. Warscheinlich hatten Chloe und ihre Freundinnen sich einen Spaß daraus gemacht ihn zu verstecken. Angeekelt wischte sie die Spinnenweben und den Staub von dem dunklen Holz und zuckte zusammen, als sich eine haarige Spinne von der Unterseite löste und auf den Boden fiel, wo sie eilig davonkrabbelte.

Doch Marinette machte sich keine weiteren Gedanken, schnappte sich ihre Tasche vom Bett und war wieder auf dem Weg nach oben. Die Treppen flog sie beinnahe nach oben und rannte in die Richtung des Klassenzimmers, das sie schließlich mit zehn Minuten Verspätung erreichte und eilig, ohne Anzuklopfen, betrat.

In ihrer Hektik, stolperte sie, wie sollte es auch anders sein, über ihre eigenen Füße und fiel der Länge nach hin, wobei sich die Bücher und ihre Hefte über den gesamten Boden verteilten. Schallendes Gelächter von Chloe und den anderen Slytherins ertönte. Professor Mendeleiev hob eine Augenbraue und starrte sie durch ihre Brillengläser wütend an. "Ah Miss Dupain-Cheng, wie über aus freundlich von ihnen, dass sie uns heute auch noch mit ihrer Anwesenheit beehren!" "Ich-"
"Ich will ihre faulen Ausreden nicht hören! Machen Sie, dass sie aufstehen!" Schnell rappelte sich Marinette auf und begann mit hochrotem Kopf, in Begleitung von Chloes Gekicher, ihre Schulsachen wieder zurück in die Tasche zu stopfen. Natürlich half ihr niemand dabei.

Als sie den Kopf hob, erstarrte sie für einen Moment und die Hitze stieg erneut in ihre Wangen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass die Klasse in Verteidigung gegen die dunklen Künste zusammengelegt war, sodass sie jetzt nicht nur von grinsenden Slytherins angestarrt wurde, sondern auch von den Gryffindors, Ravenclaws und zu aller Überfluss von den Hufflepuffs. Den Hufflepuffs, zu denen auch Adrien gehörte. Er selbst stand im Mittelpunkt bei seinen Freunden, die ihm gerade irgendetwas zuflüsterten, was er mit einem leisen Lachen quittierte. Marinette biss sich auf die Unterlippe und senkte ihren Blick. Wieso war sie nur so verdammt tollpatschig?

"Gut, nachdem jetzt auch eure letzte Klassenkameradin eingetroffen ist", sie warf Marinette einen eisigen Blick zu, "kann ich euch jetzt erklären, was für die heutige Stunde geplant ist." Erst jetzt fiel Marinette auf, dass die Tische und Stühle zur Seite geschoben waren und als sie sich umdrehte, erblickte sie eine kleine Duellierbühne in der Mitte des Klassenzimmers. Während sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Lehrerin widmete, bemerkte sie, wie die Gryffindors sie wütend anstarrten.
Der Grund dafür war warscheinlich, dass Professor Mendeleiev dem Haus Slytherin keine Punkte für Marinettes Zuspätkommen abgezogen hatte.
Professor Mendeleiev war die Hauslehrin für Slytherin und was die Punkteverteilung anging, ziemlich pateiisch. Während sie den Gryffindors, Ravenclaws und Hufflepuffs für jeden noch so kleinen Fehler Punkte abzog, so profitierte Slytherin stets von der großzügigen Punktevergabe, die die Lehrerin nur ihnen zuschrieb. Ziemlich unfair, wie Marinette fand. Aber noch unfairer war, dass die Gryffindors sie dafür mit ihren Blicken bestraften. Marinette ignorierte sie so gut wie es ging und sah wieder zu der Lehrerin, die ihnen ihr Vorhaben erklärte. "Heute wird es sich herausstellen, wie es um Ihre Duellierkünste steht." Ein aufgeregtes Murmeln lief durch die Klasse, was aber sofort von der Lehrerin unterbrochen wurde. "Ruhe! Ja, heute werden wir sehen, wie ihr euch im Duellieren schlagt. Aber wir benutzen keine laut ausgesprochenen Sprüche, schließlich seit ihr nicht mehr im zweiten Jahr. Heute werdet ihr euer Können mit lautlosen Sprüchen unter Beweis stellen!"

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