Keuchend ließ Marinette ihren Stab sinken und starrte entsetzt auf die blonde Slytherin, die sich stöhnend aufrichtete. Was hatte sie da nur angerichtet?! Immer noch war es totenstill, keiner wagte sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Sogar Professor Mendeleiev starrte, genau wie die anderen Schüler, Marinette mit einer Mischung aus Überraschung und Ehrfurcht an. Die Zeit schien still zu stehen, alle, Chloe miteingeschlossen, mussten das gerade Geschehene erstmal verdauen.
Erst ein leiser Aufschrei durchbrach die Stille und Sabrina rannte auf Chloe zu, schmiss sich beinnahe neben sie auf den Boden und begann sie nach möglichen Verletzungen abzusuchen, als wäre Chloe kurz davor zu sterben. Langsam wieder kam Bewegung in die Sache, auch die anderen Slytherins eilten zu der Blonden, um zu helfen. Professor Mendeleiev warf Marinette einen berechnenden Blick zu und sah dann ebenfalls nach ihrer Lieblingsschülerin. Mit wackligen Beinen, die Augen auf den Boden gerichtet, ging Marinette zum Rand der Bühne, sie wollte so schnell wie möglich den vielen Blicken entkommen. Als jedoch eine Hand in ihr Blickfeld kam, sah sie auf- direkt in grüne Augen, die sie amüsiert musterten. "Darf ich dir wenigstens jetzt helfen?" Für einen kurzen Moment stockte Marinette der Atem, als sie Adrien erkannte, dann aber legte sie lächelnd ihre Hand in seine und ließ sich von ihm von der Duellierbühne helfen.
Diese kleine Geste sorgte jedoch erneut, dass alle, außer den Slytherins, die noch zu sehr um Chloes Wohl besorgt waren, Marinette und Adrien anstarrten. Als ein wutenbrannter Schrei durch das Klassenzimmer hallte, riss Marinette augenblicklich ihre Hand aus Adriens und wirbelte herum.
Dort stand Chloe, vollkommmen wohlauf, und zeigte mit zitterndem Zeigefinger anklagend auf Marinette. "Sie! Sie hat versucht mich umzubringen!", rief sie schrill, ihre Stimme hatte eine ungewöhnlich hohe Tonlage und in ihren Augen schien ein unzubändigendes Feuer zu lodern. Ihr Gesicht war wutverzerrt; ihre Unterlippe zitterte. "Wo ist mein Zauberstab?! Gebt mir meinen Stab, dass ich diesem widerwertigen Schlammblut zeigen kann, wozu ich fähig bin!" Hätte Chloe jetzt noch mit dem Fuß gescharrt, dann wäre sie fast mit einem agressiven Stier zu verwechseln gewesen. Instinktiv machte Marinette einen Schritt nach hinten und lehnte sich unbewusst gegen Adrien, der wie selbstverständlich einen Arm um sie legte.
Das bemerkte Marinette jedoch ebenfalls nicht, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war, Chloe nicht aus den Augen zu lassen. "Miss Bourgeois unterlassen Sie solche Ausdrücke und beruhigen Sie sich gefälligst!", herrschte die Lehrerin und wandte sich an Lila und Sabrina. "Seit so nett und bringt sie in den Krankenflügel."
Die beiden nickten und versuchten Chloe sanft aus dem Klassenzimmer zu ziehen, die sich jedoch nicht von der Stelle bewegte und Marinette weiterhin hasserfüllt anstarrte. "Warte nur, bis das mein Vater erfährt! Dann bekommst du einen Schulverweis und kannst eine lächerliche Muggelschule besuchen, wo du sowieso schon längst hingehörst!" Als sie an Marinette vorbei ging, musterte sie erst Adrien abwertend und zischte dann Marinette zu: "Glaub mir, dass wirst du noch bitter bereuen. So leicht kommst du nicht davon!" Und dann an Adrien gewandt: "Dass du soetwas schmutziges wie sie überhaupt freiwillig berührts, ist ekelerregend!"
Die Blonde reckte das Kinn in die Höhe und verließ, gefolgt von ihren treuen Anhängerinnen, den Raum ohne sich noch einmal umzudrehen.Mit einem schnellen Schritt vorwärts befreite Marinette sich von Adriens 'Umarmung'. Chloe hatte Recht, wenn er sich mit ihr abgab, würde er nur in einem schlechten Licht stehen und das wollte Marinette widerum auf keinen Fall. Sie warf ihm nur einen kurzen Blick zu, bevor sie sich durch einige zusammen stehende Ravenclaws schlängelte, um sich schließlich auf einem der an den Rand geschobenen Tische niederzulassen.
Marinette vergrub das Gesicht in den Händen, ihr Körper wurde von einem leichten Zittern geschüttelt. Chloe würde ohne Zweifel ihre Drohungen wahr machen und was sollte sie dann tun? Sie liebte Hogwarts, auch wenn sie hier keine Freunde hatte, und konnte sich nicht vorstellen wieder Zuhause in Paris ein gewöhnliches College zu besuchen! Mit einem Schulverweis würde Beaux Batons sie ganz bestimmt nicht wieder aufnehmen. Dann hätte sie keinen Schulabschluss, konnte nur einen gewöhnlichen Muggelberuf ausüben und wäre komplett von der Zaubererwelt abgeschnitten! Und wenn Marinette an Chloes andere Drohung dachte, dann wurde ihr ganz schlecht. Was konnte Chloe ihr antun, ohne selbst bestraft zu werden? Marinette war den Tränen nahe. Wieso, verdammt nochmal, war ihr Stolz ausgerechnet jetzt größer gewesen, als ihr Verstand?
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Magical Love
Fiksi Penggemar【Miraculous/ Harry Potter Fanfiction】 Adrien Agreste, ein Hufflepuff, Reinblut, Quidditch Teamkaptain, beliebt und begehrt. Marinette Dupain-Cheng, eine Slytherin, Muggelstämmige, unbeliebt und ausgeschlossen. Was wenn sie sich in ihn verliebt? Ist...