"Wo willst du hin?"
Selena hält in der Bewegung inne und gibt mir das Zeichen leise zu sein. Danach hebt sie langsam das Blätterdach, welches uns nur notdürftig von dem Regen schützt, der vor einer Weile plötzlich aus dem Nichts kam.
Ich mache Anstalten mich aus meinem unbequemen Lage zu befreien, doch erneut macht sie mir einen Strich durch die Rechnung. Mit ihrer, nach mir, ausgestreckten Hand hält sie mich an Ort und Stelle. Ich verdrehe nur genervt die Augen. Ich will jetzt wissen, was da vor sich geht.
Oh man, bei den drei Heiligen. Ich höre mich ja an wie ein kleines Kind.
"Da ist etwas", flüstert sie. "Ich sehe es bloß nicht."
"Dann scheint es über uns zu sein", erwidere ich trocken.
Die Anwesenheit dieses Tieres spüre ich schon seit geschlagenen Stunden, obwohl wir gerade mal ein paar Minuten hier sitzen. Es ist ein Karan. In der menschlichen Welt kann man es mit Geiern vergleichen nur ist der Karan noch brutaler, noch bluthungriger und vor allem noch sehr viel schlauer. Sein schwarzes Gefieder hilft ihm in der Nacht zu jagen und der spitze Schnabel dient als eine Art Spritze, mit der er die Opfer erst Bewegungsunfähig macht und anschließend zerfleischt. Seine Hauptspeise sind meistens Leber und Herzen eines Neugeborenen. Zudem frisst er nicht nur die eigene Nachkommen, sondern auch die der anderen.
"Ich glaube es ist ein...", sie überlegt.
"Es ist ein Karan, Selena. Deswegen sollten wir so schnell wie möglich weiter, denn sonst werden nicht nur unsere Pferde die nächsten Opfer, sondern auch wir."
Sie verdreht die Augen und bläst zeitgleich frustriert die Luft aus.
"Das du immer alles gleich so dramatisch siehst. Außerdem, wie sollen wir hier weg kommen, wenn diese Dinger direkt über unseren Köpfen fliegen?"
"Der Karan ist am Tage so gut wie blind. Zwar nimmt er kleinste Schallwellen in der Luft war, bis diese ihn allerdings erreicht haben, sind wir schon längst über alle Berge."
Selena guckt mich aus einer Mischung von Erstaunen und Verwunderung an.
"Nun frag dich nicht, wie ich mir den ganzen Scheiß über die Wesen der Hölle merken kann und komm."
Sie verdreht die Augen und klettert hinter mir unter den Blättern ins Freie. Draußen atme ich die trockene Luft ein und überprüfe noch schnell die Bodentemperatur. Circa 130°C. Wir müssen irgendwo im Nirgendwo sein.
Plötzlich werde ich durch ein unruhiges Zupfen an meinem Hemd aus meinen Überlegungen gerissen.
"Ähm...Stephen?"
Ich blicke überrascht auf. Seit wann hat Selena denn so eine Angst?
"I-ich glaube nicht, dass der Karan der Einzige hier draußen war, den wir gespürt haben."
Was soll das denn jetzt heißen? Ich irre mich nie. Dennoch drehe ich mich um, damit mir das Gegenteil bewiesen wird. Unsere Pferde liegen in einer Meute von Gyra und werden von ihren scharfen Zähnen und Krallen zerfleischt. Sofort schießen mir etliche Fragen durch den Kopf, doch kann diese erfolgreich beiseite schieben. Ich muss mich jetzt auf unsere Situation konzentrieren. Ansonsten enden wir genauso wie unsere Begleiter.
"Gyra sind eigentlich friedliche Tiere, doch wenn sie Furcht spüren, oder sie selber in großer Angst sind, werden sie zu Mördern. Wir müssen so schnell wie möglich verschwinden. Es sind zu viele, wir könnten nicht viel ausrichten", flüstere ich Selena zu. An ihrem Gesicht kann ich ablesen, dass sie das schier unmöglich findet.
Die hundeähnlichen Wesen sind mittlerweile auf uns aufmerksam geworden und nähern sich langsam.
"Ich war schon einmal an den Klippen der Roten Bucht, doch wenn wir dort hin reisen, werde ich sehr erschöpft sein. Versuche mir eine Nachtschattenpflanze zu bringen. Sie wird mir ein wenig Energie zukommen lassen."
"Spinnst du? Das ist eine Meeresüberquerung und mindestens 300 Jou*."
"Keine Sorge, es ist nicht das erste mal, dass ich das mache."
Am Ende des Satzes ergreife ich ihr Handgelenk und nicke ihr zu.
Ein paar Sekunden später scheint sich die Luft zu verdünnisieren und der Druck auf unsere Körpern nimmt zu. Noch bevor ich den Boden unter meinen Füßen spüren kann, wird vor meinen Augen alles schwarz und ich kann nur hoffen, dass wir angekommen sind.
"Stephen", ertönt ihre Stimme panisch.
Am liebsten würde ich ihr klar mache, dass ich nur Ohnmächtig und nicht tot bin und ihr nicht antworten kann, aber, welch Schicksal, ich bin ja bewusslos.
"Ich mache mich jetzt auf die Suche."
Ich warte keine fünf Marus**, bis ich etwas in meinem Mund spüre. Selena bewegt anschließend meinen Kiefer, damit sich die Pflanze in ihre Bestandteile zerteilt und ihr Saft mir neue Energie gibt.
Vor meinen Augen löst die Dunkelheit sich langsam auf und gibt mir den Blick auf einen wunderbar bewölken Himmel frei. Nun ja...wenn wir so etwas hätten. Eigentlich blicke ich nur ins schwarze Nichts.
Mühsam rapple ich mich auf und trete einige Schritte zurück, da wir ziemlich nah am Klippenabhang gelandet sind.
"Und was machen wir jetzt?", fragt Selena mich.
"Wenn ich genug Energie hätte würde ich uns jetzt auf die andere Seite der Schlucht bringen, aber...", ich lasse den Satz unausgesprochen, stattdessen fange ich an mit ihr über Gedanken zu kommunizieren, da mich plötzlich dieses ungute Gefühl überkommt, beobachtet zu werden.
Nach einer kleinen Weile haben wir beschlossen noch ein wenig zu vorwärts zu kommen und dann ein kleines Quartier aufzuschlagen.
...
Hey, es tut mir leid, dass jetzt so lange nichts mehr kam, aber da ich jetzt meine Ausbildung angefangen habe, kann es wieder dauern bis etwas kommt. Das Ding ist einfach, dass ich früh um 4 Uhr aufstehen muss, um um 5:22 Uhr mit dem Zug nach Frankfurt (Oder) zu fahren und rechtzeitig gegen 7 Uhr zur Arbeit zu erscheinen. Meistens bin ich auch erst wieder gegen 19 Uhr zurück zu Hause und lerne dann noch.
Aber jetzt zu einem anderen Thema. Wie ihr seht, habe ich eine Karte erstellt. Manche Teile sind noch nicht bezeichnet, weil ich keinen Plan (xD) mehr hatte, was ich da hin schreiben soll. Seid mal kreativ und schreibt eure Ideen in die Kommentare.
Und nun zu den Sternchen, die ich gesetzt habe:
*= Jou ist sie Einheit, die dort anstelle von Kilometer verwendet wird
**= Marus (Mehrzahl Maren)ist die Einheit, die dort anstelle von Minuten verwendet wird. Stunde heißt Lirazu (Mehrzahl Lirazen)
Diese Synonyme haben ansonsten keinerlei Bedeutung stellen auch keine Übersetzung dar.
Ach ja und es gibt natürlich noch drei Heilige, wie Stephen oben bereits erwähnt hat. Jedem gehört ein Teil des Landes.
Dazu gehören: Aga (hier brauche ich noch eine Idee wo sie hin kommt), Elya (Hochebene von Elya) und Groging (Tiefen von Groging)
Auch diese Namen stehen (hoffentlich) in keiner Übersetzung und entspringen meiner freien Fantasie.
Na dann, wir sehen uns im nächsten Kapitel. Viel Spaß beim Warten *grins*
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The Devil
FantasyEin Mädchen, dass immer auf sich allein gestellt ist. Die Eltern? Verschwunden. Für tot gehalten. So bleibt ihre Tochter mit einem Millionenerbe und einem verlassenen Haus im Wald zurück. Nach dem erfolgreichen Literatur Studium beschließt sie in da...