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P.O.V. Stephen

"Na Luzifer, was hast du denn da versteckt?"

Ruckartig geht mein Herz schneller und ich drehe mich um. Vor mir steht Devin. Ich hasse ihn. Er ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein verdammter Hund. Immer wieder stiftet er Unruhe und sorgt für Aufruhr. Es gibt Tage, da mochte ich ihm einfach die Kehle rausreißen.

"Nichts, was für dich von Bedeutung ist." Meine Stimme klingt kalt wie Eis, doch könnte man sich an ihr verbrennen.

Devin lacht höhnisch und blickt mir dabei in die Augen. Ich kann von Glück reden, dass er noch nicht weiß, welche Fähigkeiten er hat. Er würde sie schamlos einsetzten und vielleicht andere damit verletzten. Ich will gar nicht erst an letztens denken.

"Wann darf ich hier eigentlich wieder raus?", fragt er mich. Seine Stimme klingt normal, doch ich kann einen Hauch Eifersucht und Wut spüren.

"Wenn du einsiehst, was du falsch gemacht hast und jetzt verzieh dich in deinen Raum", knurre ich ihn an. Der Typ geht mir momentan echt auf den Sack. Ich habe besseres zu tun, als mich um einen kleinen pubertierenden Höllenhund zu kümmern.

Er dreht sich um und geht seine Wege. Hoffentlich auch den Richtigen.

Ein lautes, schnurrendes Geräusch lässt mich ahnen, dass Ashton auf dem Weg hierher ist. Die Luft vor meinen Augen fängt an zu flimmern und keine zwei Sekunden später steht er vor mir.

"Wir müssen uns beeilen. Ich habe nicht wirklich Bock, dass sie noch einmal aufwacht und außerdem wollte ich dann noch etwas mit Devin bereden. Ich hoffe du weißt wo man bei Menschen eine Spritze setzt."

Finster blicke ich ihn an, nachdem ich die Tür von dem Bann befreit habe, den ich vorher draufgemacht hatte.

"Ist das nicht das gleiche wie bei den Gewa's, nachdem sie ausgerastet sind?", fragt er mich.

"Junge, ich dachte du weißt das. Hau ihr einfach die Spritze rein."

Ich schließe die Tür und belege sie wieder mit dem Bann. Zusammen gehen wir zu dem alten Bett und er holt das Elixier aus seiner Jackentasche. Anschließend nimmt er mir die Spritze aus der Hand und zieht die leicht blau-schimmernde Flüssigkeit auf.

"Arm oder Hals?"

Ich zucke nur mit den Schultern. Woher soll ich das wissen? Er war bei der Betäubung der Gewa's dabei. Ashton führt die Spritze in Richtung Hals, zögert kurz und entscheidet sich dann schließlich doch für den Arm. Man, der Typ soll hin machen.

"Schon gut. Ich mach ja schon." Er verdreht die Augen und sticht die Nadel, in einer leicht schrägen Lage, in ihren Arm. Dann injiziert er ihr das Zeug. Meiner Meinung nach ein wenig zu übervorsichtig.

"Na geht doch. Bleib bei ihr. Ich muss zu Devin."

Nachdem Ashton mir mit einem Nicken zu verstehen gegeben hat, dass diese Idee ihm zusagt, mache ich mich auf den Weg zum Raum 1.9.

Dort angekommen stürme ich das Zimmer. Auf dem Bett liegt Devin und scheint zu schlafen. Doch schnell merke ich das dazu sein Atem zu schnell geht und er eine gewisse Anspannung ausstrahlt. Ich lehne mich also an die Wand gegenüber seines Bettes und warte bis er das Wort ergreift.

"Was willst du hier?" Seine Augen sind noch immer geschlossen, doch huschen unter den Lidern die Pupillen hin und her. Unter seinem schmutzigen Shirt versucht er seine angespannten Muskeln zu lockern, doch es scheint nicht wirklich zu funktionieren.

"Guck mich an", fordere ich ihn auf.

"Warum", noch immer scheint er entspannt, doch ich kann seine Wut schon beinahe riechen.

Er ist nicht auf mich wütend, sondern auf jemand anderen. Alles in allem deutet es darauf hin, dass er eine kleine Auseinandersetzung gab. Klein aber im Sinne von, dass jemand verletzt wurde und seine Gesichtszüge, sprich die die Falten zwischen seinen Augenbrauen und sein zusammengepresster Kiefer, weisen darauf hin, das er dieser jemand war.

"Wer war es?", frage ich ihn nun. Er weiß, dass sein Körper ihn verraten hat.

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht."

Er richtet sich auf und sitzt nun mit dem Gesicht zu mir. Er hat eine aufgeplatzte Lippe, es zeichnet sich klar ein Veilchen ab und an seiner Nase hängen die Reste von Blut.

"Warum lässt du dich nicht heilen?"

"Weil es nicht geht. Mein Körper kann sich nicht allein heilen. Und das ist auch gut so. Schließlich entspricht dieser ganze Scheiß hier nicht der Realität", antwortet er mit Gleichgültigkeit in der Stimme.

Wann wird er denn verstehen, dass das hier ab sofort sein neues Leben ist? Dieser Typ macht mich echt fertig.  Ich möchte gerade etwas erwidern, doch werde von ihm unterbrochen.

"Weißt du, eigentlich ist das doch hier alles ein Missgeschick. Ich meine warum sucht keiner nach mir? Geht es ihnen besser ohne mich? Wahrscheinlich, denn ich war ja schon immer ein Störfaktor in ihrem Leben. Ich war ein verdammter Fehler. Weißt du wie es sich anfühlt von jeder Seite gehasst und verachtet zu werden? Nein, denn du bist dieser ach so perfekte mysteriöser Typ, der uns her holt und uns ein besseres Leben verspricht. Alles wird anders sein. Bla, bla, bla. Mir geht diese ganze Scheiße genauso auf den Sack wie dir. Also warum schickst du mich nicht wieder auf die Erde? Weil ich eine Gefahr bin? Weißt du...", er hält inne.

"...das war ich schon immer."

Kaum das seine letzte Worte seinen Mund verlassen, erlischt der Glanz in seinen Augen und er bricht vor mir zusammen.

(So am Ende noch eine kleine Anmerkung von mir. Das Kapitel sollte schon gestern online kommen, aber meine Eltern meinen ich bräuchte einen Laptop Entzug. Deswegen wird das nächste Kapitel erst wieder Sonntag oder Montag kommen. Sorry.)

The DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt