Training mit Daddy

271 7 0
                                    

Inzwischen waren sechs Monate vergangen. Raidon hatte sich als ein noch unbarmherziger Lehrmeister heraus gestellt als Laxus. Doch er hatte ihnen alles beigebracht, was er wusste und was ihnen eventuell einmal helfen konnte. Mit jedem Tag der verging, hatten sie vieles erfahren und gelernt. Laxus war nun noch stärker als zuvor und auch Lucy machte enorme Fortschritte. Die beiden Gefährten kämpfen jeden Tag beim Training gegeneinander.

Inzwischen konnte man sagen, dass sie beide fast gleich stark waren und auch ihre Attacken ähnelten sich. Allerdings gab es auch Unterschiede: Da Laxus seine Kraft nun nicht mehr ausschließlich durch einen Lacrima bekam, sondern auch noch ein natürlicher Dragonslayer war, war er zu einem Dragonslayer der dritten Generation aufgestiegen. Sein ganzes Verständnis darüber wie Dragonslayermagie funktionierte, wurde besonders am Anfang gewaltig auf den Kopf gestellt. Vieles ergab nach den Stunden von Raidon endlich Sinn. Es dauerte seine Zeit, aber nach und nach lernte Laxus den wilden Teil in ihm, den er bis jetzt immer mit aller Macht unterdrückt hatte, zu ihm gehörte. Er begann ihn zu akzeptieren und wert zu schätzen. Zu Beginn sorgten seine bis jetzt unterdrückten Instinkte dafür, dass er hin und wieder komplett die Kontrolle verlor. In diesen Momenten war kaum noch etwas menschliches an ihm. Seine Pupillen wurden schlitzförmig, seine Nägel verlängerten sich zu Krallen und seine Eckzähne wurden zu Reißzähnen. Doch weder Lucy noch Raidon erschreckte er damit. Besonders seine Gefährtin liebte es, mit ihm zu spielen wenn er in dieser Form war. Spiele, bei denen sich beide die ein oder andere Wunde einfingen.

Allerdings hatte diese Akzeptanz seines Wesens auch mehrere positive Folgen. Zum Beispiel war der blonde Dragonslayer nun in der Lage, stärkere Angriffe über längere Zeiträume aufrecht zu erhalten ohne groß zu erschöpfen. Ein anderer Vorteil war, dass er die Krallen, Fänge und Drachenaugen auch absichtlich rufen konnte. Boten ihm Fänge und Krallen zusätzliche Waffen im Kampf, so verbesserten die Drachenaugen seine Nachtsicht und sogar eine Art Magiesicht.

Ein weiterer Unterschied zwischen den Gefährten waren ihre Blitze. Im Gegensatz zu Laxus goldenen Blitzen, wurde während des Trainings ersichtlich, dass Lucys silbern und von der Stärke her wesentlich intensiver waren. Doch selbst das konnte meist Laxus Überlegenheit im Kampf, die sowohl durch seine ganze Erfahrungen im Kampf, als auch seine körperliche Kondition und Geschicklichkeit erzeugt wurde, nicht wett machen.

Es war vor ca. zwei Monaten als Lucy plötzlich feststellte, dass sie wieder in der Lage war ihre Geister zu rufen. Loke verkündete daraufhin wie unheimlich besorgt er doch um seine große Liebe gewesen wäre. Diese überschwängliche Aussage hatte ein heftiges Duell zwischen Laxus und Loke zur Folge, da Laxus seine Eifersucht nicht unterdrücken konnte. Erst wollte Lucy dieses Duell direkt beenden, doch Raidon hielt sie zurück. "Sie müssen das unter sich ausmachen, Kleines. So sind Männer nur einmal! Es würde früher oder später eh zu diesem Kampf kommen und hier ist es wenigstens sicher. Sollten sie sich zu sehr verletzen, werde ich eingreifen, Lucy." So kam es, dass Lucy wieder einmal am Rand stand und sich elend fühlte.

Sie wollte nicht, dass Loke und Laxus gegeneinander und zu allem übel auch noch um sie, kämpften. Sie liebte sie doch beide! Loke war wie ein Bruder für die Duo-Magierin. Ein großer Bruder, der immer zur Stelle war, um sie zu beschützen, sollte es nötig sein. Und Laxus war ihr Mate, ihre große Liebe, wenn man so wollte. Das hatte sich in den letzten Monaten mehr als nur einmal gezeigt. Immer wenn sie nach einem Training völlig fertig gewesen war und das Gefühl gehabt hatte, dass es ihr alles zu viel wurde, war er da gewesen. Mehrfach hatte er sie zu einer heißen Quelle getragen, damit sie sich wieder entspannen konnte und das obwohl er selbst erschöpft gewesen war. Wenn keine Quelle in der Nähe gewesen war, hatte ihr Mate sie massiert und sie hatten sich geliebt. Oh Gott und wie.

Ihre Lippen zitterten, als sie mit ansehen musste, wie Loke Laxus seine Faust ins Gesicht schlug, ehe dieser ihn wiederum unter Starkstrom setzte. Sie konnte nicht mehr und sie wollte auch nicht mehr mitansehen, wie diese Idioten sich gegenseitig fertig machten. "Hört auf, bitte, hört auf!", wimmerte sie leise, während ihr stille Tränen über das Gesicht liefen. Raidon stand neben seiner Tochter und beobachte die ganze Szene mit wachsender Missbilligung. Er hasste es sein kleines Mädchen weinen zu sehen. Noch mehr hasste er es, einfach nur daneben zu stehen. Aber ebenso wusste er, dass die Jungs dies unter sich ausfechten mussten. Doch das Schluchzen seiner Tochter schnitt jedes Mal tief in sein Herz.

Von Blitz und DonnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt