Licht und Schatten

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13. Licht und Schatten

Am nächsten Morgen setzte das Paar ihren Weg fort. Zwischen Crocus und ihrem Ziel lag noch ein ganzer Zweitagesmarsch. Der Weg verlief in angenehmem Schweigen und sie kamen gut voran. Ihr Sandwich, das sie sich als Lunch eingepackt hatten, aßen die Beiden im Gehen und so langsam begann die Sonne unter zu gehen. Gerade wollten sie eine weitere Lichtung des Waldes überqueren, als vor ihnen mehrere riesige schwarze Monster mit glühenden Augen auftauchten. Augenblicklich gingen sie in Verteidigungshaltung, blieben aber noch ruhig stehen. Gebt uns eure Rucksäcke und euer Geld, dann lassen wir euch gehen, ohne das euch etwas passiert!, schallte ihnen eine dunkle, grollende Stimme entgegen. Davon träumt ihr!, knurrte Laxus und wollt schon angreifen, als Lucy ihn am Arm fest hielt. Aus den Augenwinkeln hatte sie eine Bewegung im Unterholz wahrgenommen und wollte nach sehen. Um ihre Feinde nicht zu warnen, stellte sie ihren Rucksack vor sich auf den Boden. Verwirrt und verärgert blickte Laxus sie an. Was soll der Scheiß, Blondie?, knurrte er, erbost darüber, dass ihm sein Spaß verweigert wurde. Das schaffen wir doch niemals! Das sind einfach zu viele Monster!, jammerte Lucy, was Laxus Verwirrung nur noch verstärkte, doch als sie eine bestimmte Bewegung mit einer Hand machte, verstand er. Unsinn! Ich werde mich alleine um sie kümmern. Wie sie es im Training geübt hatten, schirmte er sie vor den Blicken der Angreifer ab. Augenblicklich rief Lucy Gemini und tauschte mit ihnen Platz, so dass sie nun versteckt im Unterholz saß. In dem Moment in dem Laxus angriff, wechselte sie in ihre Blitzform und teleportete sie sich an die Stelle, wo sie eben die Bewegung wahr genommen hatte.

Als die Duo-Magierin wieder feste Gestalt annahm, sah sie in die Gesichter zweier kleiner Jungen. Sie waren beide nicht größer als 1,43m, total verschmutzt und abgemagert. Das waren aber auch schon all ihre Gemeinsamkeiten. Einer der Beiden hatte in alle Richtungen abstehendes Haar, dessen Farbe vor lauter Schmutz nicht mehr ganz zu erkennen war, aber blond zu sein schien, und strahlende blaue Augen. Seine Gesichtszüge waren erstaunlich kantig für einen Jungen in seinem Alter. Lucy schätzte die Beiden auf sechs Jahre. Der andere Junge hatte dunkle, fast schon schwarze Augen, die sie emotionslos ansahen. Seine Haare, waren ebenfalls ebenholzfarbend. Der untere Teil seines Gesichts war unter einem schwarzen Schal versteckt. Blitzschnell, bevor die Jungen reagieren konnten, packte die Blonde sie im Nacken, wie man es sonst mit Katzenbabys tut und trug sie so auf die offene Lichtung hinaus. Wie wilde Tiere versuchten die Kleinen sich zu befreien, hatten allerdings keine Chance gegen eine ausgewachsene Dragonslayerin. Schau mal, wen ich hier gefunden habe, Dragon!, rief sie fröhlich aus, Kleine Babydrachen! Augenblicklich hielten die Beiden in ihren Händen in ihrer Gegenwehr inne und blickten zu ihr auf. Was? Wo... Woher?, stammelten sie. Woher wir wissen, dass ihr Dragonslayer seid?, schlug Laxus vor. Wenn ihr ruhig bleibt, dann lass ich euch wieder runter, dann können wir in Ruhe reden, bot Lucy an. Eifriges Nicken folgte. Gemeinsam setzten die Vier sich auf den weichen Boden der Lichtung. Also, woher wusstet ihr das wir Dragonslayer sind?, wollte der Blonde wissen. Wir haben es gerochen, diese Aussage schien die Kinder zu verwirren. WAS??? Aber wie?, stotterte der Blonde. Ihr seid auch Dragonslayer, stellte der Schwarzhaarige ruhig fest. Erstaunt landeten alle Blicke auf ihm. Scheinbar von der ganzen Aufmerksamkeit, die ihm plötzlich galt, unangenehm berührt, blickte der Junge auf den Boden. Du hast Recht, wir sind auch Dragonslayer, bestätigte Laxus seine Aussage.

Augenblicklich schossen die Blicke der Jungen wieder zu ihnen. Bewunderung und Freunde strahlte dem Paar regelrecht entgegen. Wie cool, wir haben noch nie andere Dragonslayer getroffen, verkündete der blonde, quirlige Junge aufgedreht. Seine kindliche Freude brachte Lucy dazu, ihn strahlend an zu lächeln und ihm sanft durch die Haare zu fahren. Sobald sie ihn berührte, saß er auf einmal komplett ruhig da. Im ersten Augenblick war die Blondine verwirrt, doch dann erkannte sie was das Problem war. Genau so wie sie früher, kannten diese Jungen es nicht, solch liebevolle Gesten zu empfangen. Traurig verzog sie für ein paar Sekunden das Gesicht, doch dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle und lächelte die Jungs wieder freundlich an. Innerlich regte sie sich über die Ungerechtigkeit des Lebens auf, welhe besonders die Kinder meist am Schlimmsten traf. Ein kurzer Blick zu ihrem Gefährten zeigte ihr, dass er ihren Gefühlsumschwung mitbekommen hatte. Wisst ihr wo Weisslogia und Skiadrum sind?, wollte der Ruhigere der Beiden wissen. Erneut war keinerlei Emotion in seinen Zügen zu lesen, doch in seiner Stimme schien Sehnsucht mit zu schwingen. Nein, wissen wir nicht, aber Raidon ist auch verschwunden!, antwortete Lucy mit zittriger Stimme. Augenblicklich legte Laxus seinen Arm um sie und zog sie an sich. Für einen Moment vergrub seine Gefährtin ihr Gesicht an seiner Brust, doch dann schien sie sich wieder zu fangen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 02, 2018 ⏰

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Von Blitz und DonnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt