12. Wenn Unglück auch Glück mit sich bringt

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Ethan rast durch die Straßen als wolle er uns beide umbringen. Weder Ampel noch Verkehrsschildern schenkt er jegliche Beachtung und auch nicht mir, die sich verzweifelt versucht an irgendetwas im Auto festzuhalten und gleichzeitig die Haare aus dem Gesicht zu bekommen, die durch das offene Fenster in mein Gesicht peitschen.

"Ethan!"

Er hört mir nichts zu...

"Hallo Ethan!!", schreie ich ihn noch lauter an.

Doch er reagiert immer noch nicht.

"Verdammt Ethan du bringst uns noch um!!!", brülle ich so laut dass es mir fast selber in den Ohren weh tut.

"Ja und? Wenn ich so schneller zu Miley gelange?!", schreit er mich mit einer eiskalten Stimme an und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Miley... diesen Namen hatte ich schonmal gehört...

Mit quitschenden Reifen bringt er das Auto zum stehen und steigt aus dem Auto noch bevor er den Schlüssel gezogen hat. Völlig überfordert mit der Situation bleibe ich erstmal sitzen und begreife jetzt erst dass wir uns auf dem Parkplatz eines Krankenhauses befinden. Das bedeutet nichts gutes... Ich ziehe den Schlüssel aus der Zündschloss und versuche angesichts meiner Verwirrtheit so gut wie möglich Ethan einzuholen. Ich sehe wie er am Empfang steht und halb wütend halb frustieren, halb schreiend und halb versuchend freundlich zu bleiben mit einer Krankenschwester redet.

"Aber ich bin ihr Bruder! Ich will jetzt zu ihr!"

"Es tut mir Leid Mr, Johnson aber ihre Schwester befindet sich gerade in einem sehr kritischen Zustand und kann momentan nicht besucht werden", versucht die Schwester schlichtend auf ihn einzureden.

"Aber sie braucht mich!! Was soll dass?! Versuchen sie doch mich aufzuhalten!", ich sehe wie Ethan seine Schultern breit macht bereit jeden aus dem Weg zu räumen.

"Mr. Johnson wen sie nicht sofort aufhören werde ich den Sich...", weiter kam die Dame nicht da ich mich einmischte.

"Ethan so kannst du ihr auch nicht helfen! Vorallem nicht mit einem Hausverbot!", rede ich dringend auf in ein und befördere ihn langsam Richtung Ausgang.

"Willst du mir jetzt sagen was hier los ist?", frage ich ihn etwas lauter als wir draußen angekommen sind.

Er scheint nervös nach den richtigen Worten zu suchen doch letzendlich scheint er sie nicht zu finden.

"Ethan beruhig dich einfach und erklär mir was los ist", sag ich nun sanfter zu ihm.

Da wird er wieder wütend: "So einfach ist das nicht ok?! Ich hätte heute Abend miene Schwester Miley von der Tanzstunde abholen sollen aber nein ich hab sie gefragt ob sie selber nach Hause laufen kann damit ich mit deinem Bruder weiter zocken und vor allem gegen dich die Wette gewinnen kann. Sie hatte nichts dagegen und jetzt liegt sie wahrscheinlich im OP weil irgendein betrunkener Vollidiot  die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat!!!"

Geschockt starre ich ihn an und blinzle ein paar mal bis ich mich fassen kann. Miley... jetzt fällt es mir wieder ein. Sie ist also seine Schwester.Ich brauch einen Moment, um dies zu realisieren und bis ich  weiß was ich sagen soll.

"Ethan es tut mir so leid, ich weiß wie du dich fühlst...", ich will meine Hand heben und ihn an der Schulter berühren doch er nimmt meine Hand noch bevor sie ihn seine nähe kommt und drückt sie von sich weg.

"Was du nicht sagst!! Du weist gar nichts in deiner perfekten Welt!!!"

Und egal wie sehr ich in diesen Moment versuchte mir die Tränen zu unterdrücken es ging nicht, sie strömten meine Wangen hinunter. Ich entriss mich seinem starken Griff und rannte auf die Bank zu und ließ ich schluchzend auf sie nieder. Meine Handgelenk schmerzte und meine Augen brannten. Durch die schon eingetretene Dunkelheit sah ich nur schwach Ethans Umrissen nervös hin und her eilen aber war ich froh dass es schon Nacht war so konnte er meine Tränen nicht sehen.

Ich starrt auf mein Handy obwohl der Bildschirm schon seit mindestens 1 Stunde nur schwarz war. Mein Akku war leer und es musste bestimmt schon 11 Uhr wenn nicht schon Mitternacht sein. seit einer gefühlten Ewigkeit sitze ich schon hier und Ethan eilt immer noch von einer Stelle zur nächsten. Wir hatten seit vorher kein Wort mehr geredet der einzige Kontakt war als er mir seine Jacke geben wollte, doch ich wollte sie nicht also liegt sie jetzt zusammengefaltet neben mir. Ich frage mich was Zac denkt. Ob er sich Sorgen macht, doch eigentlich hatte ich ihm noch geschrieben dass ich später kommen würde, weil wir im Krankenhaus wären aber mit mir alles gut wäre und mit Ethan auch.

Genau in dem Moment stand eine Gestalt vor mir... Ethan der mir sein Handy entgegen hielt: "Zac", waren seine einzigen Worte.

"Ja?"

"Lia? Alles gut? Wie lange wollt ihr noch draußen bleiben? Muss ich mir Sorgen machen?"

"Zac mit uns ist alles gut. Ich schätze ich komme erst morgen früh dann erklär ich dir alles. Ich muss jetzt auflegen."

Mit diesen Worten beendete ich sofort das Gespräch und wollte das Handy wieder Ethan geben doch dieser war schon wieder dabei wie ein gestörter hin und her zu rennen. Also schob ich das Handy in meine Hosentasche ging zu ihm hin und fasst ihn mit beiden Armen an den Schultern, um ihn zum Stehen zu bringen.

"Ethan hör mal zu. Ich kann dir nicht sagen was da drinnen passiert oder ob alles gut werden wird. Das einzige was ich dir sagen kann ist dass das hier", ich zeige auf die Strecke die er in den letzten Stunden zurückgelegt hat," auch nichts bringt und dass dich deine Schwester, wenn sie aufwacht in einem normalen Zustand braucht und nicht...nicht so."

Egal wie sehr ich ihn nicht mochte. Das hier hat keiner verdient und die Situation ist schon schlimm genug ohne dass wir und streiten also denke ich können wir für diesen Moment einmal normal miteinander umgehen. Doch was im nächsten Augenblick passierte zählte ich nicht zu normal...

Er nahm mein Geisicht in beide Hände und küsste mich. Er küsste mich einfach, leidenschaftlich aber doch nicht zu sehr...

...und plötzlich merkte ich wie sein Puls und Herzschlag langsamer wurde... als ob die ganze Last die er gerade mit sich trägt für einen einzigen Moment von im fällt nur durch einen einzigen Kuss...

...und ich war Gott froh dass wir immernoch in der Dunkelheit standen...

 


As one boy changed my life (*wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt