Der war echt teuer, du Idiot!

108 16 7
                                    

Als Patricia wieder gegangen war, stieß ich einen tiefen Seufzer aus.

Was alles so passieren kann, wenn man mal einen Alptraum hat!

Vorsichtig zog ich meine Hand aus Niklas' Griff.

Der schläft ja immer noch!,

dachte ich belustigt.

Meine Hand war ganz warm und kribbelte auch ein bisschen.

Als ich mich aufrichtete, regte sich neben mir etwas.

Zuerst dachte ich, Niklas wäre aufgewacht, und ich wurde total nervös.

Aber als ich zu ihm liste, bemerkte ich, dass er sich nur im Schlaf bewegt hat.

Puh!

Ich dachte schon...

Warum reicht eine einfache Bewegung von ihm, um bei mir Herzrythmusstörungen zu verursachen?!

Vorsichtig stand ich auf.

Ich muss hier mal raus!

Als ich gerade die Hand auf die Türklinke gelegt hatte, überlegte ich es mir nochmal anderst:

Ich drehte mich um, lief zu Niklas, schob seinen Stuhl seitlich an mein Bett und verfrachtete ihn Stück für Stück auf mein Bett.

Schließlich gab ich ihm noch einen Kiss auf die Stirn und lief mit einem breitem Grinsen aus dem Zimmer.

Mahn, war das anstrengend gewesen!

Aber jetzt kann er sich auch ausruhen!

Auf dem Flur war alles ruhig.

Zwar war ich schon wegen meinen Wanderungen durch das unterirdische Krankenhaus bekannt, war aber dennoch nie abgehauen.

Trotzdem wunderte ich mich, warum hier nichts los war, wenigstens einer war immer da, um eventuelle Fluchtversuche anderer Patienten im Keim zu ersticken.

Immerhin waren wir im obersten Geschoss, der so weit aus dem Boden herrausragte, dass man Fenster gebaut hat.

Also das Geschoss, in dem eine Flucht am ehesten funktionieren würde.

Zwar sieht das Krankenhaus von draußen wie eine große, flache Wohnung aus, aber in Wirklichkeit geht es mehrere Kilometer tief in die Erde rein, und jedes Geschoss ist ein einziges Wirrwar aus Gängen und Fluren.

Ich war so in Gedanken vertieft gewesen, dass ich gar nicht die lauten Geräusche und Flüche, die aus meinem Zimmer drangen, wahrgenommen habe.

Aha Niklas ist also aufgewacht...

Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich hinter ein Regal, das vor frischen Handtüchern und Bettwäsche fast überquoll, schieben und nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie Niklas wutentbrannt aus meinem Zimmer donnerte und so etwas wie "Weit kann sie noch nicht gekommen sein!" murmelte.

Das war echt knapp!

Gerade, als ich mich aus meinem Versteck schieben wollte, hörte ich Patricias Stimme und blieb dort, wo ich war.

"...aube nicht, dass sie abgehauen ist! Nimm du mal lieber die Handtücher aus dem Regal da hinten und bring sie ins Lager, okey?

Ich werde so lange nach ihr suchen!", sagte sie gerade.

W-w-warte!

Doch nicht etwa mein Regal?!

"Na gut!

Aber sobalt das erledigt ist suche ich mit!", willigte Niklas ein.

Scheiße!

Es näherten sich schnelle Schritte, dann sah ich, wie sich zwei Arme durch die Handtücher schoben

Genau in dem Moment, als Niklas die Handtücher herauszog sprintete ich los, also besser gesagt, so gut es eben ging:

Nach den ersten 3 Sekunden ging mir schon die Puste aus, mit mickrigen 8 Meter Vorsprung.

Niklas hat mich natürlich schon erkannt und rannte auch gleich los.

Er war natürlich um einiges schneller und ausdauernder als ich.

Nach den ersten Schritten lies er die Handtücher achtlos auf den Boden fallen, um noch schneller laufen zu können, was sich jedoch als Fehler herausstellte:

Sein rechter Fuß verfing sich in dem Kuddelmuddel aus Handtüchern, weshalb Niklas stolperte und der Länge nach auf den Boden fallen zu drohte.

Ich hatte bereits nach hinten geschaut, um zu sehen, wie nah er schon war, aber als ich erkannte, dass er in Schwierigkeiten war, drehte ich mich instinktiv zu ihm um und machte einen Schritt nach vorne, um ihn aufzufangen.

Das war jedoch ein fataler Fehler meinerseits:

Niklas hatte die Hand nach vorne ausgestreckt, um sich an mir zu stützen und wollte somit seinen Sturz verhindern.

Er zielte auf meine Schulter, jedoch hatte er den Abstand falsch eingeschätzt und seine Hand traf hingegen meinen rechten Busen.

Verzweifelt krallte erst die Finger in mein T-Shirt, fiel jedoch trotzdem hin - und zeriss nebenbei meinen Lieblings-BH samt Nachthemd.

Nun stand ich da, obenrum fast vollständig nackt, und musste irrsinnig anfangen zu Kichern - bis ich begriff, dass ICH NACKT WAR!

Rasch griff ich mir eins der herumliegenden Handtüchern und band es mir gekonnt um.

"Heheh also das hätte eigentlich anderst verlaufen müssen...

Und, äh, tut mir Leid wegen deinem, ähm, BH!", grinste er verlegen.

Er hielt noch das linke Körbchen von meinem pinken Leoprint-BH in der Hand, an dem das Zettelchen dran hing, auf dem dick und fett '75 - B' draufstand.

"Aber wie ich sehe ist das immerhin auch nicht so schlimm, der sieht ja total bitchig aus, hahah", meinte er schelmisch.

"Hey sag nichts gegen den BH!

Der war echt teuer, du Idiot!"

Soo paddi hier das versprochene Kappi!

Aber ich möchte auch Schokokeks_08 danken für ihre tatkräftige unterstützt!

Danke ihr beiden!! *-*

Strom aus!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt