Bonus: Währenddessen im Käfig

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„Michael, hör sofort auf zu lachen oder ich reiße dir die Kehle heraus. Spätestens dann wird dir das Lachen vergehen“, knurrte Lucifer und funkelte seinen Bruder wütend an. Doch der andere Erzengel dachte nicht einmal im Traum daran, aufzuhören. Er versuchte es zwar, doch sobald er Lucifer wieder ansah, konnte er nicht anders, als erneut in Gelächter auszubrechen.

„Aber, Luci“, brachte er keuchend hervor, „schau dir deine Flügel doch mal an!“

Verächtlich schnaubte Lucifer. Er wusste genau, wie seine Flügel aussahen und wieder einmal verfluchte er ihren Vater dafür, ihn alle paar hundert Jahre hiermit zu bestrafen. Er drehte Michael den Rücken zu; eine schlechte Idee, wie er feststellen musste, als das Lachen seines Bruders augenblicklich lauter wurde. Lucifer wirbelte herum und presste Michael im nächsten Moment den Arm an die Kehle.

„Ich sagte, dass du die Klappe halten sollst“, brachte er mit zusammengepressten Zähnen hervor und drückte fester zu, als er immer noch ein leises Glucksen vernahm.

„Mann, Luci, stell dich nicht so an“, meinte Michael. „Und dir ist schon klar, dass es dir nicht hilft, meine Kehle zu zerquetschen, oder? Höchstens fünf Minuten.“ Herausfordernd sah er Lucifer an.

„Verdammt“, murmelte dieser und ließ tatsächlich von Michael ab, der sich grinsend über den Hals rieb.

„Das bist du doch schon, Bruderherz.“

„Fick dich, Michael. Und lass mich einfach in Ruhe.“

„Ach komm schon, Luci-“

„Und nenn mich nicht „Luci“! Ich bin kein Kind mehr, Michael.“

„Ist mir egal. Ich werde dich so nennen, wie ich will, Schnuckiputz.“

Lucifer wandte sich wieder seinem Bruder zu und versuchte, ihn mit seinen Blicken zu erdolchen, was leider nicht so funktionierte, wie er es sich gewünscht hätte.

„Und um ehrlich zu sein“, sagte Michael und kam dabei langsam auf Lucifer zu, der seinen Bruder skeptisch anblickte, „finde ich deine Flügel eigentlich ganz schön hübsch.“ Er zwinkerte Lucifer zu.

„Michael. sie glitzern und leuchten in allen Farben des Regenbogens! Das ist alles andere aber bestimmt nicht „hübsch“!“

„Das sehe ich anders.“

Na schön, wenn Michael bei seiner Meinung bleiben wollte, dann sollte er doch, dachte Lucifer. Er selbst würde es niemals gut finden, dass seine Flügel aussahen, wie ein perverser Abklatsch der Regenbogenflagge der Schwulen und Lesben. Niemals. Immer noch wütend aber auch ein wenig verletzt zog sich Lucifer in eine der Ecken des Käfigs zurück und hoffte, dass die nächsten Wochen schnell vorbeigehen würden.

„Luuuciiiii, mir ist so langweilig!“, beschwerte sich Michael und ließ sich neben Lucifer auf den Boden fallen.

„Nicht mein Problem“, brummte der Angesprochene und rutschte demonstrativ ein Stück zur Seite.

„Sei doch nicht so miesepetrig. Dir fällt doch bestimmt irgendetwas ein, was wir machen könnten. Früher hattest du auch immer die besten Ideen.“ Michael rückte wieder so nah wie es ging an Lucifer heran und sah ihn abwartend an. Lucifer starrte zurück, sagte jedoch nichts.

„Na komm schon, gar nichts? Das ist aber schade. Aber weißt du was? Dafür habe ich eine Idee. Eine gute“, meinte Michael stolz und grinste nun von einem Ohr zum anderen. Skeptisch hob Lucifer eine Augenbraue. Michael hatte eine gute Idee? Na klar und die Winchesters hatten noch nie einen Dämon getötet. Er wollte gerade etwas Bissiges erwidern, als sich Michael blitzschnell nach vorne beugte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Geschockt riss Lucifer die Augen auf und starrte seinen Bruder, der sich wieder zurückgezogen hatte, fassungslos an.

„Was…? Was zur Hölle, Michael?“, stotterte er und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Hat der Käfig dich schon so bekloppt gemacht, ja? Wir sind Brüder!“

„Na und. Wir sind Engel, ist doch egal“, entgegnete Michael schulterzuckend. „Und was wir beide hier unten treiben interessiert doch sowieso niemanden.“ Er lehnte sich wieder vor, um Lucifer erneut zu küssen, doch der wich aus, sprang auf die Füße und entfernte sich von Michael.

„Lass das.“

„Warum? Hat es dir nicht gefallen?“

„Was? Ja. Ich meine nein, also-“

„Es hat dir gefallen. Gib es zu“, forderte Michael und stemmte sich ebenfalls wieder auf die Beine.

„Nein“, zischte Lucifer. „Das hat es ganz bestimmt nicht.“

„Dann macht es dir bestimmt nichts aus, mich noch einmal zu küssen. Nur einmal, um zu beweisen, dass es dir wirklich nicht gefällt. Und danach lasse ich dich in Ruhe, versprochen.“

Lucifer schüttelte verneinend den Kopf. Er würde sich bestimmt auf keins von Michaels Spielchen einlassen. Doch der ließ nicht locker.

„Komm schon, Luci. Sei kein Feigling. Oder spiegeln deine Flügel jetzt etwa auch deine Seele wieder?“, stachelte er ihn an. Und es wirkte. Mit großen Schritten kam Lucifer auf Michael zu, riss ihn brutal in seine Arme und presste seine Stirn an Michaels.

„Ich bin kein Feigling“, knurrte er und zog Michael in einen stürmischen Kuss.

Von einem weit entfernten Ort aus beobachtete Gott seine Schützlinge und lächelte. Es war immer wieder schön, zu sehen, wie das kleine Engelsproblem neue Bindungen schuf. Es funktionierte jedes Mal aufs Neue. Immer noch lächelnd beschriftete Gott die zwei Papierschiffchen, die vor ihm lagen.

„Destiel and Michifer are sailing“, flüsterte er und pustete die Schiffchen an, welche sich sofort in die Luft erhoben und langsam davon segelten…

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Fragt bitte nicht, was da beim letzten Absatz passiert ist😂😂 Ich habe nicht die geringste Ahnung😂

Das war's jetzt aber wirklich mit dieser Geschichte. Mehr habe ich hierfür nicht auf Lager. Bye🖑

Wenn Engel ihre Tage habenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt