Kapitel 5

111 7 4
                                    

Alison Evan

"Jetzt hör auf Ely, du siehst wundervoll aus!" sprach ich und drückte ihn entschieden aus seinem Zimmer. "Alison warte." zappelte er rum und blieb stehen. Ich zog interessiert eine Augenbraue hoch. "Was soll ich sagen?" fragte er. "Jetzt mach die mal keine Sorgen baby, sei einfach du selbst." lächelte ich ihn an. Meine Mutter hatte uns zwar Hausarrest gegeben doch wir haben sie doch noch überreden können. Ich zog ihn die Treppe runter und richtete sein T-shirt noch einmal. Schnell drückte ich ihn einen Kuss auf die Wange. Mein Vater kam aus dem Wohnzimmer und sah uns irritiert an. Er lehte sich an die Wand und sah zu wie sich Andrej die Schuhe überzog.

"Er hat ein Date." grinste ich und sah wir er errötete. Mein Vater nickte vielwissend. "Mit wem?" fragte er und ging zu Andrej. "Dean." murmelte er verlegen. "Ahh, ich und sein Vater abreiten zusammen. Gute Wahl mein Sohn, er ist ein netter Junger Mann!" bei dem Wort Sohn bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Mein Vater klemmte die Zeitung unter seine Arme und zog meinen besten Freund in eine Umarmung. Ich girff nach der Hand von Andrej und sah ihn in seine blauen Augen. "Bleib nicht lange weg, ich vermisse dich jetzt schon" schmollte ich und er zog mich in eine Umarmung. Bevor er die Tür hinter sich schloss hielt ihn Hendry auf. "Ach Andrej, pass auf, in letzter Zeit sind hier viele Schwarzbären unterwegs!"

"Wie kommen den Schwarzbären hier nach Südamerika?" fragte ich meinen Vater und setzte mich neben ihn auf die Couch. Er zuckte mit seinen Schultern. "Ich dachte auch die leben nur in Nordamerika." lachte er. Jetzt schon war mir langweilig und ich hoffte das er bald wieder kommen wird, aber dafür hoffte ich umsomehr das sein Date ein Erfolg wird. Schwarzbären? "Dad, sag mal haben Schwarzbären auch grüne Augen?" fragte ich viel zu interessiert was er zu merken schien. "Wieso willst du das denn wissen?" Ich zog eine unschuldige Miene und stand auf. "Wie gehts es  Mina eigentlich ?"

"Sehr gut. Sie hat gestern angerufen, aber da hast du schon geschlafen also wollte ich dich nicht stören. Sie meint Australien ist sehr schön." ich nickte und freute mich für meine Paten Tante, den endlich hatte sie einen anständigen Mann gefunden der sie richtig behandelt. Ich stieg die Treppen hoch in mein Zimmer und wartete. Ich überlegte, vielleicht sollte ich wandern gehen. Ohne Andrej war es nicht halb so schön aber dennoch würde ich mich etwas ablenken. Vielleicht sehe ich diese Augen wieder und es machte mir Angst. Ich wollte da nicht raus gehen, nicht alleine, nicht hilflos, aber meine Neugierde siegte und ich zog mir schnell meine Wanderschuhe über und eine Regenjacke.

Ich hatte zwar Hausarrest aber aus dem Fenster klettern konnte ich trotzdem, ich würde früh genug wieder da sein. Mit schnellen Schritten entfernte ich mich von meinem Haus und ging genau den selben Weg. Wieder peitschte der Wind in mein Gesicht doch heute regnete es stärker. Es war keine friedliche Atmosphäre, es war kalt und man hörte gar keine Vögel zwitschern. Als ob sie sich vor etwas verstecken. Der Matsch hinderte mich daran zu gehen, als ob sie mich von etwas gefährlichem zurück halten wollen. Blätter folgen durch die Gegend, als wollen sie mir die Sicht versperren. Das alles kann nicht sein und doch war es so. Ich war an der steilen Stelle angekommen und klammerte mich an den ersten Baum. Er war rau und das Moos war klebrig und fühlte sich nicht wie die andere Male an.

Ich wollte gerade nach dem nächsten Baum greifen als ich ausrutschte und in den Schlamm fiel. Schnell richtete ich mich wieder auf, heute würde mich nichts mehr daran hindern nach zu sehen ob die Augen da waren. Ich war viel zu neugierig! Ich stand wieder auf und versuchte erst gar nicht den Dreck von mir zu bekommen. Bevor ich wieder ausrutschen würde klammerte ich mich an den nächsten Baum und schritt zielstrebig weiter. Als mein Weg wieder normal weiter ging sah ich an mir herab. Das alles für grüne Augen. Grüne Augen in denen ich Begierde sah. Geföhrliche Begierde. Plötzlich hörte ein knurren.

Es war kein menschliches knurren und sofort versteifte ich mich. Ein Schauer überfiel mich und meine Augen weiteten sich vor Schock. Ich sah immer noch auf meine verdreckte Kleidung. Ich war viel zu ängstlich um meinen Blick zu heben. Der Wind pfiff in meinen Ohren und das knurren kam immer näher und es wurde immer lauter. Mein Herz pochte, viel zu schnell. Mein Atem ging flach und das flattern meiner Augenlieder war unerträglich.

Mein Unterkiefer klapperte und langsam drehte ich mich um. Ich zog zischend die Luft ein und ging reflexartig einen Schritt nach hinten. Groß und haarig! Es war ein Schwarzbär, er war nicht ausgewachsen und doch wirkte er so bedrohlich. In diesem Moment bemerkte ich das Klischee nicht und zog meinen Regenjacke enger an mich. Er war das einzigste was mir etwas Schützendes gab. Der Bär kam immer näher auf mich zu und ich bleib stehen,wusste nicht was ich tun sollte. Er sah mir meine Angst an und ich könnte schwören das er sie sogar roch.

Sollte ich weg rennen? Sollte ich auf einen Baum klettern? Was sollte ich bloß tun? Mein Kopf war wie leer gefegt und doch hatte ich so viele Ideen. Ideen von denen ich nicht wusste ob sie ein Vorteil für mich oder den Bären waren. Seine geschmeidigen Bewegungen machten mir Angst und das Peitschen der Bäume wollte mir etwas verraten. War es ein Tipp?

Nur noch fünf Meter trennten uns, nun ging ich wieder ein Schritt nach hinten und betete das er umkehrte. "Geh einfach weg!" Meine Stimme war kaum wieder zu erkennen, sie war leise und zitterte vor Angst. Angst um mein Leben hatte ich! Auf einmal rannte der Bär auf mich los und ich presste meine Augen zusammen und schrie. Ich spürte wie sich meine Tränen mit dem des Regens vermischten, die Bäume ließen meinen Schrei nicht raus. Sie lachten mich aus, haben mich vor den Gefahren gewarnt. Aber es passierte nichts. Der Schmerz den ich erwartet hatte blieb ungeschehen und statt dessen hörte ich fletschende Zähne, Gebrüll. Ich riss meine Augen auf und sah eine Mann auf dem Tier liegen. Meine Angst stieg unerhört! Er hatte seine Klauen in sein Fell gekrallt und riss es ihm raus. Er vergrub seinen Kopf in dessen Fleisch und Blut. Es war so fiel Blut, der Regen mischte sich mit ein und meine Hände lagen auf meinem Mund.

Meine Tränen liefen weiter und ich konnte nichts dagegen tun. Ein krächzender Laut entfloh meiner Kehle und ich Rutsche im Schlamm aus. Den ganzen Weg denn ich vorher hoch geklettert bin, schlitterte ich nun runter. Mein ganzes Gischt war voll Schlamm bedeckt und meine Schreie hörten nicht auf. Eine heiden Angst hatte ich, sowas intensives hatte ich noch nie gespürt. Ein quälendes Jammern kam aus meinem Mund als mein Kopf gegen den Boden flog. Schnell raffte ich mich auf und rannte. Ich rannte, wollte einfach nur weg! Ich hörte etwas lachen, nein, es war jemand! Plötzlich wurde ich an meinem Handgelenk zurück gerissen und vor mir sah ich diese giftgrünen Augen. Sie durchbohrten mich, ich war seine Beute! Sein Mund war voll mit Blut, es war schmierige und sein ganzer Körper war mit Schmutz bedeckt.

Was war er? Sofort fing ich an zu Paniken und ihn zu kratzen zu beißen und um mich zu schlagen. Zu schreien mich zu befreien! Aber es half alles nichts. Sein Griff war Einsern und seine Augen ließen mich nicht einmal los. "Was zu Hölle bist du?!" Schrie ich ihn an. Ein schluchzen entfuhr mir. "Was glaubst du den?"


Würdet ihr genauso reagieren?

Ich habe es versucht so realistisch wie Möglich zu machen, auch wenn Klischee mit drin steckt.

TodayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt