»Wie lange kennt ihr beide euch jetzt schon?«
Mik neben mir drehte sich leicht zu mir und grinste mich breit an. Ich musste leise lachen.
Meine Angst, dass Mik mich nicht sehen wollen würde, hatte sich als vollkommen unnötig herausgestellt. Wir waren noch kurz im Backstage-Bereich geblieben, bevor Mik sich mit seinem Team nach draußen gewagt hatte. Er hatte ein paar noch anwesenden Fans Autogramme gegeben, ein Bild, das für mich vollkommen verrückt war, bevor er, sein Team und - seinem ausdrücklichen Wunsch zufolge - auch ich uns auf den Weg in die Stadt gemacht hatten, wo die Jungs eine Bar ausgesucht hatten, in der wir nun immer noch saßen. Inzwischen war es weit nach Mitternacht und wir alle spürten den Alkohol deutlich, was die Stimmung aber nur verbesserte. Mik saß neben mir auf der Bank an einem Tisch und sein freches Grinsen erinnerte mich sofort an früher.
»Als ich das zweite Mal in der zehnten Klasse war, war Dennis ein Jahr unter mir in meiner Schule. Dadurch haben wir uns dann kennen gelernt, wir hatten dann im gleichen Gebäude Unterricht und ich fand Dennis' Style ziemlich nice. Also habe ich ihn angequatscht.«
Ali lachte.
»Warum wundert mich das nicht?«
Auch die Anderen fielen in sein Lachen mit ein.
»Gibs zu, Mik. Du wolltest etwas von ihm!«
Miks Team wusste von seiner Sexualität? Eigentlich verwunderte es mich nicht, Mik hatte noch nie etwas verschwiegen, was das anging. Und schließlich war das hier nicht nur seine Crew, sondern auch seine Freunde.
»Hallo?«
Miks Stimme war empört, doch auch er lachte.
»Was denkt ihr denn bitte von mir?«
Nun musste auch ich grinsen.
»Na, ganz unrecht haben sie ja nicht«
Ich zwinkerte Mik zu, der mir die Zunge rausstreckte, während die anderen meine Antwort mit einem allgemeinen »Uuuuuuh ...« kommentierten.
»Jetzt habt ihr uns neugierig gemacht! Raus mit der Sprache.«
Mik lachte und legte provokant einen Arm um meine Schultern, während er mich herausfordernd angrinste.
»Genau, Babyboii, raus mit der Sprache.«
Ich lachte leise auf, als ich den Spitznamen hörte, den Mik schon früher immer für mich verwendet hatte, um mich zu provozieren oder zu ärgern.
»Na gut.«, ich grinste. Ich hatte nichts zu verlieren, schließlich kannte ich hier eigentlich niemanden außer Mik.
»Aber lass die schmutzigen Details aus.«
Mik zwinkerte mir erneut zu, während ich merkte, wie ich rot wurde. Wie konnte er nur so cool bleiben?
»Mal gucken.«, ich grinste zurück, bemüht, Haltung zu wahren.
»Aber jetzt mal im Ernst. So spannend ist die Geschichte nämlich gar nicht. Mik hatte mich angesprochen und wir hatten uns immer wieder unterhalten, auch in den Pausen und so, weil wir ziemlich bald festgestellt hatten, dass wir die gleichen Dinge feiern. Dann haben wir uns irgendwann auch außerhalb der Schule getroffen und sind eben Freunde geworden.«
»Beste Freunde!«, verbesserte Mik mich gespielt beleidigt.
»Beste Freunde. Wir hatten immer eine recht ... nahe Freundschaft, sind auch teilweise nur stundenlang herumgelegen und haben gequatscht, dann haben wir wieder den ganzen Nachmittag gezockt und an den Wochenenden waren wir eigentlich immer bei meinem Vater in der Stadt. Unsere Eltern meinten immer, wir wären nicht mehr einzeln anzutreffen und eigentlich stimmte das auch. Wir haben uns meistens direkt nach der Schule getroffen, sind zu einem von uns, haben Schulkram erledigt, gezockt, geredet, alles mögliche. Es gab eigentlich kaum ein Abendessen, bei dem Mik nicht dabei war und unsere Eltern haben eigentlich schon automatisch jeden Abend für uns beide gekocht. Am Anfang war meine Mutter noch strenger, Mik durfte nur am Wochenende bei mir übernachten und umgekehrt. Aber irgendwann hatte sich auch das erübrigt und wir haben wirklich oft beim jeweils anderen geschlafen.«
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Buntes Papier ~ #Kostory
Fanfiction»Ach komm schon, Dennis.« »Ich wohne wirklich nicht weit weg. Das ist wirklich nicht nötig!« »Aber es spricht doch auch nichts dagegen! Komm schon, wir haben uns ewig nicht mehr gesehen und ab morgen bin ich wieder auf Tour. Schlaf bei mir im Ho...