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Augen

Das Schönste, aber gleichzeitig auch das Schwerste hatte er sich bis zum Schluss aufgehoben.
Seine Augen.
Eine Mischung aus blau und grün mit ganz kleinen Braunakzenten in der Iris des Jüngeren.
Er fand seine Augen immer faszinierend, hatte sich sogar von ihnen inspirieren lassen.
In dem bunten Farbspektakel seiner Augen hatte er immer Freude und Lebenslust erkennen dürfen, Emotionen die er mittlerweile schon gar nicht mehr zu kennen scheint.
Er vermisst ihn einfach viel zu schrecklich, als das er jetzt lachend auf dem Bett sitzend zocken könnte.
Es geht einfach nicht.
Zu sehr würde er sich wie ein Verräter vorkommen.
Immerhin, er hatte seinen besten Freund, seine zweite Hälfte, sein Lebensgefährte und Gesprächspartner für immer verloren.
Da konnte er jetzt nicht einfach wieder sofort glücklich werden und so tun als ob nichts geschehen wäre.
Für ihn Selbst ist es einfach unvorstellbar.
Er hat sich einfach vorgenommen die Situation so hinzunehmen wie sie gerade nun einmal war, ohne es auch nur mit einem kleinen Wort groß zu kommentieren.

Und so stand er auf, ging zu seinem Regal und suchte die nötigen Farben heraus, in der Hoffnung sich etwas ablenken zu können.
Also lag jetzt vor ihm die weiße Acrylfarbe, die Schwarze, die Dunkelgrüne, die Hellgrüne, die Braune, die Blaue und die Graue.

Leinwand [Tardy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt