{Kapitel 47} cogito ergo sum

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Während draussen
der dreissigjährige Krieg beginnt,
will dieser Mann Ruhe,
Ordung und Klarheit.
Er will zur absoluten und letzten Gewissheit
über sich und die Welt vorstossen.
Zunächst stellt er die Regel auf,
nichts für wahr zu halten,
was sich nicht köar und deutlich erkennen lässt.
Und er zweifelt an allem,
was es zum zweifeln gab.
Seinen Augen kann man nicht trauen,
auch nicht mit den anderen Sinnen.
Man kann sich zu leicht täuschen.
Zweifelnd tastet er sich vorwärts.
Auch dem Denken
darf man nicht ungeprüft vertrauen.
Könnte es nicht sein,
dass ein böser Dämon auf sich einwirkt
und zu falschen Schlüssen verleitet?
Doch halt- gibt es nicht etwas,
woran ich zweifle und dass ich es bin,
der zweifelt.
Und wenn ich weiss,
dass ich,
während ich zweifle,
zweifle,
so muss ich denken,
das ich zweifle.
Es gibt also eine unbezweifelbare Gewissheit,
ein erstes,
allem anderen vorausgehendes Prinzip:
Cogito ergo sum. - Ich denke, also bin ich.
Das Feuer im Ofen war noch nicht erloschen,
als dieser Satz ausgesprochen wurde,
und danach war die Welt der Philosophie
nicht mehr das, was sie vorher einmal war.

drowned souls, on the reason of our being☼ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt