maskenkinder #Ortusaward2020

four

"Also mach keinen Unsinn zuhause."

"Du kennst mich."

"Deswegen ja."

"Niall, klappe."

Der blonde Schopf drehte sich um und rannte zu seinem Bus der gerade um die Ecke kam. Grinsend setzte sich Harry auch in Bewegung. Ein normaler Tag war vorbei. Doch von der Normalität konnte er bis jetzt noch nichts fühlen.

Nichts war wie früher und das wird es auch nie wieder sein. Aber er versuchte es wenigstens. Aber die Masken konnte er nicht einfach wieder weglegen. Es war schier unmöglich.

Er streifte durch die Gassen und fühlte sich für kurze Zeit frei. Kurz fühlte er sich befreit von all dem Schmerz und den schrecklichen Gedanken befreit.

"Mister. Styles?"

Doch dieser Moment dauerte leider nicht so lange an wie er es gerne gehabt hätte. Er drehte sich um und sah unter einer der Straßenlaternen eine Frau. Er lächelte kurz aber im inneren bricht nur wieder ein Stück von seinem Herzen ab.

"Sie haben diese Papiere vergessen."

Sie kam auf ihn zu und hielt ihm eine Akte hin aus der einige Blätter herausschauten. In einer ordentlichen Handschrift war sein Name drauf geschrieben.

"Falls irgendwelche Fragen vorliegen habe ich meine Visitenkarte mit in die Akte gelegt."

"Danke Miss Devaney.", sagte er knapp und nahm lächelnd die Akte an sich.

"Wohnen sie auch in der Gegend?"

Sie zog ihren Mantel näher an sich. Für dieses Wetter war sie eindeutig nicht passend gekleidet. Aber ihr schien es nichts aus zu machen.

"Nur ein paar Straßen weiter."

"Ich ebenfalls."

Ihr lächelt war ehrlich und man konnte kurz ihre weißen Zähne sehen. Er erkennte direkt, dass sie eine ehrliche Person war. Sie könnte niemanden ein Haar krümmen. Dazu war sie nicht im Stande.

"Darf ich sie begleiten Mister Styles?"

"Selbst verständlich. Aber nennen sie mich doch bitte außerhalb der Arbeit Harry."

Sie nickte und ging vor. Mit schnellem Schritt folgte er ihr. So schnell hatte er niemandem seinem Namen anvertraut. Aber durch seine Masken hindurch konnte er merken das sie wirklich sie war.

Sie verstellte sich nicht. Sie war ehrlich. Sie war einfach sie. Mit Macken und Marotten. So wie jeder andere Mensch auch.

Außer den Maskenkindern.