24. Kapitel

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Tanny POV

Er sah mich an, als wäre ich ein überfahrener Hase. Oder eine abgelaufene Tüte Milch. Naja, jedenfalls nichts, worüber man sich freut.

''T-tanny?!'', quietschte er fast. Er stand vom Sofa auf und sah mich fassungslos an. Er sah schrecklich aus, seine Augen waren feuerrot und seine Haut blass und ungepflegt. 

Ich sah nicht viel besser aus, aber sein Anblick schmerzte mich. Ich wusste nicht, was ich jetzt sagen sollte.

''H-Harry...?'', quietschte ich einfach zurück und wollte abwarten, was er jetzt sagt.

Aber er sagte für einen langen Moment garnichts und wir schauten uns einfach nur an. Wahrscheinlich war er genauso entsetzt von meinem Zustand wie ich von seinem.

Mein Herz raste. Sag was! Bitte Harry...!

Ich war kurz davor wieder zu gehen, dieses Angestarre hielt ich nicht mehr länger aus, aber da unterbrach Tim das Schweigen.

''Ich...geh mal in mein Zimmer. Redet miteinander.'', sagte er, nickte mir nocheinmal versichernd zu und ging.

Ich schaute ihm nach, als wäre er meine letzte Hoffnung. Ich wollte und konnte nicht mit Harry allein sein, er würde mich sowieso wegschicken und-

Bevor ich weiter nachdenken konnte schloss er seine Arme um mich. 

Ich war baff. Keine Ahnung was hier grade abging, aber ich drückte ihn ganz fest an mich, als wäre er mein Stofftier, was ich verloren hab und gerade wieder gefunden habe.

''Tanny..es tut mir so leid...'', sagte er und schluchzte in meine Schulter. Ich konnte meine Tränen leider auch nicht zurückhalten. Ich liebte einfach wie er mich immer umarmte, denn er musste sich immer so krass bücken, weil er so viel größer war als ich. 

Wir ließen uns los, obwohl ich nicht wollte und ich denke er auch nicht, aber so konnten wir anständig reden. Ich wusste garnicht, ob ich überhaupt noch mit ihm reden musste oder wollte. Die Umarmung hat mir schon gereicht, ich verzeihe ihm und ich liebe-

Halt. Nein, natürlich müssen wir reden. Er hat mich verletzt und zwar so richtig.

Wir setzten uns aufs Sofa, aber er hielt ständig meine Hand, als ob er mich nicht gehen lassen wollte.

Ich fing an.

''.....Warum?'', fragte ich und schaute ihm in die Augen. Sie waren immernoch wunderschön, aber sie sahen so traurig aus.

''Ich...wollte nicht, dass die anderen denken, was sie denken.'', sagte er und schaute auf den Boden. Aber seine Hand drückte meine noch fester.

Seine Antwort weckte bei mir noch mehr Fragen.

''Wie meinst du das? Welche anderen? Und was denken sie...?!'', frage ich ihn, etwas aufgeregter, denn ich wollte Klarheit und die gab er mir nicht.

''Die...aus der Schule. Und einfach alle! Ich meine, sieh mich doch mal an!'', sagte er und ließ meine Hand los und stand auf. Er kratzte sich am Hinterkopf und schaute weg von mir.

Was?! Was will er von mir? Was soll ich denn sehen?

''Harry...! Ich hab keine Ahnung, was du meinst! Was ist denn, wenn ich dich angucke?! Was soll da sein? Alles was ich sehe, ist der tollste Mensch der Welt und meinen besten Freund. Ich weiß nicht wovon du redest.'', sagte ich, stand auch auf und packte ihm an die Schulter, drehte ihn um und zwang ihn mir in die Augen zu gucken. Er schaute mich mit einem unsicherem Blick an, bevor er nun etwas leiser sagte:

''Aber in der Schule...ich...bin doch der Ober-Loser...!''.  Er drehte sich wieder weg von mir.

Ich drehte ihn wieder um, war nun wütend und schrie fast:

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